Trinkgeld


 

 

Die Frage nach dem Trinkgeld taucht immer wieder auf.

Die Gehälter in der Türkei sind sehr niedrig. Die Bediensteten sind auf Trinkgelder angewiesen. Es gibt sogar Kellner, die ohne Lohn arbeiten und nur vom Trinkgeld leben.

Grundsätzlich aber gilt: Man sollte nur dann Trinkgeld geben, wenn man mit dem Service zufrieden war.
 

Hier einige Empfehlungen:

 

Im Hotel

Dem Kofferträger gibt man 1 Euro pro Gepäckstück
 

Im Speisesaal sind am Ausgang normalerweise Tipp-Boxen aufgestellt. Gewöhnlich wird das hier gesammelte Trinkgeld nach einer gewissen Hierarchie aufgeteilt. Hier wird dann auch einmal die Hotelküche berücksichtigt. Wenn Sie Ihrem Stammkellner eine Aufmerksamkeit direkt zukommen lassen wollen, sollten Sie dieses ganz diskret am Tisch tun. Dieses persönliche Trinkgeld sollte aber stets angemessen bleiben und seinem persönlichen Service entsprechen.

 

In der Hotelbar bedienen oft auch die Kellner, die man aus dem Speisesaal kennt. Gewöhnlich ist die Tipp-Box auf dem Tresen aufgestellt. Auch hier wird gewöhnlich das gesammelte Trinkgeld nach einer gewissen Hierarchie aufgeteilt. Ihre Zufriedenheit mit einzelnen Kellnern kann sich auch hier durch ein diskret übergebenes persönliches Trinkgeld ausdrücken.

 

Der Putzfrau gibt man etwa 1 Euro pro Tag. Da nicht immer gewährleistet ist, dass ein und dieselbe Putzfrau Ihr Zimmer macht, ist es angebracht, das Trinkgeld täglich auf das Kopfkissen zu legen. Sollten Sie die Putzfrau einmal in Ihrem Zimmer antreffen, bewirkt ein zusätzliche kleine Aufmerksamkeit, persönlich in die Hand gegeben, meist auch einen sorgfältigeren Service.

 

An der Rezeption befindet sich in der Regel auch eine Tipp-Box für das Rezeptions-Personal. Je nach Zufriedenheit wirft man hier nach dem Bezahlen der Telefon- und/oder Getränkerechnung einen kleinen Betrag ein.

   

In kleinen Hotels mit persönlicher Ansprache zeigt man dem immer gleichen Personal spätestens kurz vor der Abreise, dass man mit dem Service zufrieden war. Hier darf das Trinkgeld bei Zufriedenheit auch schon einmal etwas großzügiger ausfallen als in den großen Hotels, zumal der Service persönlicher und meist auch zuvorkommender war als in den großen Hotels. Ca. 1,00 bis 2,00 Euro pro Tag und Bedienstetem dürften hier die Regel sein. Das Trinkgeld wird hier in der Regel persönlich übergeben.

   
   
  Im Restaurant
In Restaurants, Bars usw. gibt man in der Regel ca. 10% des Rechnungsbetrages.
   
  Taxi
Bei Taxifahrten rundet man, wie überall, den Fahrpreis großzügig auf
   
  Auf Rundreisen und Ausflugsfahrten

Der Busfahrer, der immerhin Ihr Leben in der Hand hat, wird gewöhnlich einen kleinen Korb auf dem Armaturenbrett stehen haben. Erfahrene Busreisende wissen allerdings nur zu gut, dass  zum Abschluß der Reise nur allzu gerne vergessen wird, einen kleinen Anerkennungsbetrag in das Körbchen zu werfen. Deshalb hat sich eingebürgert, kurz vor Abschluß der Ausflugsfahrt oder auch der Rundreise den Korb im Bus herumgehen zu lassen. Jeder der möchte kann dann hier seinen Anteil einbringen. Oft weist der Reiseleiter über Lautsprecher auf den Korb hin und bittet darum, den Busfahrer nicht zu vergessen. Ihr Trinkgeld sollte aber immer freiwillig gegeben werden und es jedem Reisenden freigestellt bleiben ob er etwas in Körbchen legt, dem Busfahrer persönlich übergibt oder sich gänzlich verweigert. Die Höhe des Trinkgeldes richtet sich nach der Fahrtdauer und Ihrer Zufriedenheit.

   

Der Reiseleiter / -begleiter ist mit Sicherheit besser bezahlt als der Busfahrer. Gelegentlich wird auf Rundreisen für den Reiseleiter separat gesammelt. In diesen Fällen ist dann klar vorgegeben, für wen das Geld bestimmt ist. Auch hier sollte jedem Reisenden freigestellt bleiben ob er etwas in Körbchen legt, dem Reiseleiter persönlich übergibt oder sich gänzlich verweigert.
Oft teilen Busfahrer und Reiseleiter die Trinkgelder nach abgesprochener Staffelung unter sich auf. Persönlich übergebene Beträge werden dann sicherlich untereinander nicht erwähnt.

   
  Auf Blauer Reise (Wochentörn)
   

Es ist gelegentlich zu beobachten, dass die Übergabe des vorher gesammelten Trinkgeldes zu einer überaus peinlichen Prozedur entartet. (Besatzung antreten zum Trinkgeldempfang) Beteiligen Sie sich bitte nicht an dieser Peinlichkeit sondern übergeben Sie Ihr Trinkgeld persönlich mit einen ehrlichen Dankeschön.

In Anbetracht der Tatsache, dass sowohl Koch wie Schiffsjunge quasi 24 Stunden am Tag ausschließlich für Sie und Ihr Wohl an Bord sind und während der ganzen Woche keine andere Möglichkeit haben, ihren kargen Lohn zusätzlich aufzubessern, dürften bei Zufriedenheit  20,-- bis 30,-- Euro, verteilt auf die Besatzung nicht zu viel sein. Ist der Kapitän auch der Eigner des Schiffes bekommt er kein Trinkgeld.

   
 

Eine immer wiederkehrende Frage:
Ist das Trinkgeld im All-Inclusive-Angebot enthalten?

Das Amtsgericht Köln hat unter dem Aktenzeichen 122 C 171/00 entschieden, dass dann ein Reisemangel vorliegt, wenn auf einer All-Inclusive-Reise im Hotel regelmäßig Trinkgeld bezahlt werden muss, um Getränke angemessen serviert zu bekommen.

Im anhängigen Fall hatten Pauschalreisende in ihrem Hotel auf Kuba meist nur dann Getränke bekommen, wenn das Personal vorher mit Trinkgeld "motiviert" wurde. Andernfalls funktionierte der Service nur äußerst schleppend.
Nach Ansicht des Gerichtes hatte sich der Hotelservice durch die Tatsache, dass die Kellner bei einem All-Inclusive-Angebot für bereits bezahlte Leistungen zusätzlich Trinkgeld haben wollten, in unzumutbarer Weise verschlechtert und sprach den Betroffenen eine Reisepreisminderung in Höhe von 5 % zu.