Die
Korykischen Grotten, türkisch: Cennet ve
Cehennem (Himmel und Hölle) erreicht man von Silifke kommend
über die Nationalstraße D400, Richtung Mersin. Ca. 20 km
hinter Silifke, beim Dorf Narlıkuyu
(Granatapfel-Brunnen) führt links eine gut
ausgeschilderte Straße zu den schon in der Antike
bekannten Grotten. Von der D400 sind es noch ca. 2 km
landeinwärts.
Die
Grotten verdanken ihre Existenz einem unterirdischen
Fluss, der bei Narlikuyu ebenfalls unterirdisch ins
Mittelmeer mündet. Er bildete im Karst ein Höhlensystem,
dessen Decke irgendwann einstürzte und so die beiden
Dolinen bildete.
Himmel
(Cennet) Die
südliche, größere der beiden Grotten, Cennet, besteht
aus einem Kessel von etwa 100 m Breite und 200 m Länge.
Er ist mehr als 100 m tief und über 290 Stufen zu
begehen. Am Boden gibt es eine reichhaltige Vegetation. Am Ende des Abstiegs findet
man die Reste einer kleinen Marienkapelle aus dem
fünften Jahrhundert. Die Außenwände sind erhalten, am
Torsturz ist eine armenische Inschrift zu sehen.
Dahinter beginnt die eigentliche Höhle, Typhonhöhle
genannt, die in antiker Zeit auch als Eingang zur
Unterwelt galt. Über glatte Steine ist ein weiterer
Abstieg möglich, nach nochmals 250 m ist das Rauschen
des unterirdischen Flusslaufs zu hören. Am oberen Rand
des Kessels stehen Reste eines Heiligtums des
Zeus aus dem dritten Jahrhundert v. Chr., das im
fünften Jahrhundert zur
Basilika umgebaut wurde. Es gehörte ursprünglich zum
antiken
Paperon, von dem sonst keine Relikte vorhanden sind.
Hölle
(Cehennem) 100 m
weiter nördlich liegt Cehennem, ein 128 m tiefer, nahezu
runder Kessel mit etwa 50 m Durchmesser. Er ist wegen
der senkrechten, teilweise überhängenden Wände nicht
begehbar, am Boden ist Bewaldung erkennbar. Die
angeblich sauerstoffarme oder gar giftige Luft in der
Tiefe soll bei Besteigungsversuchen schon zu Todesopfern
geführt haben.
Nach der
griechischen Mythologie waren die korykischen Grotten
Wohnsitz des Ungeheuers Typhon. Um sich an Zeus für die
Niederlage der Titanen zu rächen, vereinigte sich Gaia
mit Tartaros und gebar hier den Typhon, ein Ungeheuer
mit menschlichem Oberkörper, dessen Unterleib aus vielen
Schlangenkörpern bestand, mit hundert schlangenköpfigen
Armen. Im Kampf mit Zeus schnitt Typhon diesem die
Sehnen heraus und raubte ihm seine Blitze. Er versteckte
Zeus in der korykischen Höhle, wo ihn Hermes fand und
ihm die geraubten Sehnen wieder einsetzte. Im
Wiederbesitz seiner Blitze konnte Zeus den Typhon
schließlich auf dem thrakischen Berg Haimon besiegen und
begrub ihn zu guter Letzt unter der Insel Sizilien. Dort
tritt der giftige Feueratem des Typhon heute noch durch
den Schlund des Ätna zu Tage.
Quelle:
Wikipedia u.a.
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Cennet
(Himmel)
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Hartmut |
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