Man betritt das Stadtgelände durch ein Prunktor, von dem noch fünf Säulen erhalten sind. Dahinter führt eine Kolonnadenstraße vorbei am Zeus-Olbios-Tempel zum Tempel der Tyche. Von diesem sind ebenfalls noch fünf Granitsäulen mit korinthischen Kapitellen vorhanden, die durch mächtige Architrave mit Weiheinschriften verbunden sind. Im Nordwesten führt ein dreibogiges Tor aus römischer Zeit aus der Stadt hinaus. Ein weiteres Teil der Stadtbefestigung ist der namengebende Uzuncaburç (türkisch langer Turm), ein fünfstöckiger, über zwanzig Meter hoher Wachturm in der nördlichen Stadtmauer, der schon auf antiken Münzen von Olba zu sehen war.
Das berühmte Heiligtum des Zeus Olbios wurde der Legende nach von Aias, dem Sohn des Teukros, begründet. Dessen Priester waren Herrscher der Tracheiotis, bis Zenophanes die Herrschaft erlangte. Eine Nachfahrin aus dem Geschlecht namens Aba unterstützte Marcus Antonius und Kleopatra VII. und wurde deshalb von Augustus gestürzt, aber die Herrschaft über Olba blieb in ihrem Geschlecht.
Beim Tempel des Zeus von Diokaisareia handelt es sich um einen Ringhallentempel mit je 6 Säulen an Front und Rückseite und 12 Säulen an den Langseiten, wobei
die Ecksäulen doppelt gezählt werden. Die Grundfläche, auf der die Säulen standen misst etwa 21 x 39 Meter. Die Säulenschäfte mit ihren 24 Auskehlungen waren
nur im unteren Drittel facettiert. Die korinthischen
Kapitelle der Säulen
sind aus drei
Werkstücken
gearbeitet. Die
beiden Blattkränze
der Kapitelle wurden
aus jeweils acht
Blättern gebildet.
Resten von in der
Ruine verstreuten
Baugliedern zufolge,
war das Gebälk
dorischer Ordnung.
Die Datierung des
Tempels ist
umstritten und
schwankt zwischen
dem frühen 3.
Jahrhundert v. Chr.
und der Mitte des 2.
Jahrhunderts v.
Chr.
In
christlicher Zeit
wurde in den Tempel
eine Kathedrale
gebaut. Zwischen den
Säulen wurden Mauern
gezogen, im Inneren
wurde ein
kreuzförmiges
Taufbecken in den
Boden eingelassen.
Die Spuren dieser
Bebauung sind
weitgehend
verschwunden.
Das vor noch nicht allzu langer Zeit ausgegrabene Theater fasste 2000 Zuschauer. Es liegt links vor dem Prunktor. Die Sitzreihen wurden in den Stadthügel gebaut, während der obere Teil aus großen, z.T. noch erhaltenen Steinblöcken erbaut wurde. Das Bühnenhaus ging im Laufe der Zeit leider gänzlich verloren. Die Steine finden sich z.T. in den Häusern von Uzuncaburç wieder. Auf einem der erhaltenen Simssteine des Bühnenhauses ist eine Inschrift angebracht, aus der hervorgeht, dass das Theater in der Regierungszeit von Kaiser Marcus Aurelius (Kaiser von 161-180 n.Chr) und Lucius Verus (161 - 169 n.Chr.) erneuert wurde.
Der "Lange Turm" befindet sich auf dem höchsten Punkt des Stadthügels. Früher alleinstehend, wurde er später in die Stadtmauer integriert. Der im Grundriss 15,7 x 12,5 Meter messende und 22,3 Meter hohe Turm dominiert die ganze Gegend um die Stadt. Seine Außenwände sind mit Schlitzen und Fenstern versehen. Der in der zweiten Hälfte des 3. Jh. v Chr. von Tarkyares erbaute Turm diente als Wohn- und Wehrturm und war zeitweise Aufbewahrungsort des Tempelschatzes.