Die
ehemalige römische Provinz (lat. Cilicia) erstreckte
sich von der pamphylischen Ebene, kurz hinter Alanya (Korakesion)
entlang der Mittelmeerküste bis nach İskenderun (Alexandretta)
am Westausläufer des Amanosgebirges. Der gebirgige
Küstenstreifen von der pamphylischen Grenze bis hinter
Silifke (Seleucia ad
Calycadnum) wurde
Cilicia Tracheia, das Rauhe Kilikien genannt, während
die angrenzende fruchtbare Ebene um das heutige Adana
als Cilicia Pedias bekannt war. Im Rauhen Kilikien
reichen die Berge des Taurus bis ans Meer, bilden dort
teilweise felsige Halbinseln. Dazwischen immer wieder
verlandete Buchten, in denen sich schon früh Menschen
niederließen.
Kilikien war im 6. und 5.
Jahrhundert v. Chr. ein zum Perserreich gehörendes
Königreich. Im 2. Jahrhundert v. Chr. bot es
Unterschlupf für zahlreiche Piraten, die von dort das
ganze Mittelmeer unsicher machten. Um diesen Zustand zu
beenden, wurde es 101 v. Chr. zur römischen Provinz
gemacht; allerdings konnte erst
Pompeius 67 v. Chr. die Seeräuber endgültig
unschädlich machen. 51/50 v. Chr. war Cicero Statthalter
der Provinz, deren Grenzen sich in dieser Zeit noch
mehrmals veränderten.
Der westliche Tourist wird,
wenn er denn überhaupt Zeit und Interesse an dieser
Region hat, Kilikien auf der Nationalstraße D400 von
Alanya aus bereisen. Unvorbereitet wird er ca. 35 km
hinter Alanya an der ersten, unmittelbar an der D400
gelegenen Stadt Iotape vorbeifahren, ohne etwas
mehr als ein paar Mauerreste wahrgenommen zu haben.
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Blick von der Nationalstraße D400 auf die Akropolis von Iotape |
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Gazipaşa
(Selinus) Die
Reste der antiken Stadt werden nur von wenigen Interessierten besucht.
So wirklich lohnt sich die Besichtigung der wenigen Überreste meiner
Meinung nach auch nicht.
Anamur (Anemurium)
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Mamure Kalesi |
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Anamur ist eine 1241 km² große Kreisstadt in der
Provinz
Mersin (auch Içel genannt) und liegt gegenüber
der Insel Zypern, deren Gebirge bei schönem Wetter
zu sehen ist. Das Stadtzentrum ist von Zypern nur 76
km entfernt. Die Stadt hat rund 36.000 Einwohner.
Mit ihren Dörfern zusammen zählt der Kreis ca.
62.000 Einwohner. Bekannt ist der Ort durch die in
seiner unmittelbaren Umgebung gelegene antike Stadt
Anemurion und die Burg von Mamure (türkisch
Mamure Kalesi). Das Kap Anemurion liegt am
südlichsten Punkt Kleinasiens und heißt eigentlich
„windige Nase“.
Die
ersten geschichtlichen Spuren Anamurs stammen aus
dem 8. Jahrhundert v. Chr. In Anemurion, von dem
noch heute eindrucksvolle Ruinen zu sehen sind,
sollen bis zu 20.000 Menschen gelebt haben.
Südwestlich von Anamur wurden die militärischen
Bauten errichtet. So hatte man von diesem Südzipfel
der türkischen Mittelmeerküste die gesamte
Schifffahrt unter Kontrolle. Eine herausragende
Leistung für die damalige Zeit war sicherlich die
Wasserversorgung von Stadt und Burg. Das Wasser
wurde rund 10 Kilometer östlich am Dragon-Fluss
aufgestaut und in Kanälen östlich und westlich des
Deltas an den Hängen entlang geführt. Diese
Bewässerungssysteme werden zum Teil noch heute in
der Landwirtschaft genutzt. Anamur steht seit dem
13. Jahrhundert, seit der Eroberung im Jahre 1228,
zunächst durch die Seldschuken, dann durch die
Osmanen bis hin zur heutigen Türkei unter türkischer
Herrschaft. Die Mamure Kalesi bei Anamur ist eine
der ältesten und besterhaltenen Befestigungsanlagen
an der türkischen Südküste. Quelle: Wikipedia
Silifke (Seleucia ad
Calycadnum)
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Der
Göksu und die imposante Festung von Silifke |
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Silifke liegt
an der Weggabelung Antalya (400 km) -
Adana (150 km) - Konya (250 km) am
Westrand des Mündungsdeltas des Flusses Göksu. Bei
der letzten Volkszählung hatte Silifke eine
Einwohnerzahl von 85.100 zu verzeichnen. Die
Bewohner sind meist Händler, Handwerker und Bauern.
Ich habe Silifke als ein ruhiges Provinzstädchen mit
offenen, liebenswürdigen Menschen kennen gelernt. Der
Göksu teilt die Stadt in zwei Hälften. Mehrere
Brücken, darunter eine Steinbrücke mit römischen
Fundamenten spannen sich über den Fluss, dessen Ufer
von Parks und schattigen Teegärten gesäumt
sind. Sehenswert sind heute die Festung, ein
römischer Tempel und die Zisterne aus
frühbyzantinischer Zeit.
Kizkalesi (Korykos)
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Kizkalesi Die Mädchenburg |
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Der
Ort Kizkalesi liegt 25 km östlich von Silifke
und liegt direkt an der Nationalstraße D400 nach
Mersin. Kizkalesi kann man sich am ehesten als eine
Anhäufung von Hotels, Pensionen und
Appartment-häusern, so wie einigen Wohnhäusern der
einheimischen, meist im Tourismus arbeitenden
Menschen vorstellen. Wirklich schön ist es dort,
wenn man in einem Hotel in der ersten Reihe an der
Strandpromenade wohnt. Wer ein Zimmer mit Blick auf
die malerische Seeburg erhält, kann sich glücklich
schätzen. Besucht wird Kizkalesi von türkischen wie
auch europäischen Touristen. Vom
US-Luftwaffenstützpunkt Incirlik kommend, gesellen
sich sehr gerne GIs unter die Gäste.
Korykos
wird zuerst 197 v. Chr. erwähnt, als
Antiochos III. Kilikien eroberte. 67
v. Chr. rettete Pompeius die Stadt
vor einem Piratenüberfall und
gliederte sie ins römische Reich
ein. In der Spätantike war die Stadt
nach dem Ausweis der vielen
Inschriften und Bauten (über zehn
Kirchen) von überregionaler
Bedeutung.
Unter
der byzantinischen Herrschaft wurde
zu Beginn des 12. Jahrhunderts die
Festung von Korykos erheblich
ausgebaut und um eine Burg auf einer
vorgelagerten kleinen Insel ergänzt.
Sie wurde später von den Herrschern
von Kleinarmenien deutlich
ausgebaut, die hierfür die Ruinen
der antiken Stadt verwendeten. 1482
wurde Korykos von den Osmanen
eingenommen und fiel allmählich
wüst. Die Festung wurde später
Kızkalesı („Mädchenburg“) genannt.
Der Sage nach hielt hier ein König
hier seine Tochter gefangen, da ihr
der Tod durch einen Schlangenbiss
vorausgesagt worden war. Quelle: Wikipedia
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