Reiseland Türkei

   
  Kilikien

 

Koordinaten: 36° 9'25.19"N 32°24'56.60"E

 
  Antiochia am Kragos      
       
   
  Antike Stadt in der Nähe von Selinuns (Gazipaşa)  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 

Der 7 Meter lange Außenpool, rundherum das abgedeckte Mosaik

 
 

 

 
 

Der Name der Stadt, lateinisch Antiochia ad Cragum, (übersetzt: an den Klippen) geht auf die Lage der Stadt zurück: hoch über dem Meer auf steilen Felsklippen.

Die Stadt war in erster Linie auf abschüssigem Gelände, das vom Taurus bis zum Meer hinunter reicht, errichtet. Trotz der Tatsache, dass die Stadt an der Küste liegt, befindet sich sein Zentrum mehrere hundert Meter über dem Meeresspiegel und war von mehreren Seiten von Klippen und Steilhängen gegen Angriffe geschützt.
Der Bereich der Stadt, in dem alte Architektur ist noch erhalten ist, liegt innerhalb der Grenzen der modernen Dorf Güney und nimmt eine Fläche von über 24 ha ein.
Die Akropolis belegt den höchsten bewohnten Punkt und erlaubte einen Blick auf das Stadtzentrum.

Das Zentrum der Stadt mit einer Säulenstraße, Agora, Thermen, Tempeln und Kirchen liegt hoch am Hang über dem Meer, umgeben von ausgedehnten Nekropolen. Lange Zeit nahm man an, dass die Stadt sei eher unbedeutend und nur oberflächlich romanisiert gewesen war. Allerdings mehren sich in den letzten Jahren die Anzeichen dafür, dass Antiochia wichtiger und reicher war als vermutet.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  An der Kolonnadenstraße  
     
 

Gegründet wurde die Stadt wahrscheinlich Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. von König Antiochos IV. von Kommagene (38–72 n. Chr.), nachdem Claudius ihm 41 n. Chr. die Kontrolle über das Raue Kilikien anvertraut hatte.
Seit 72 n. Chr. gehörte sie zur neuen römischen Provinz Cilicia, vom Anfang des 4. Jahrhunderts bis ins 7. Jahrhundert zur Provinz Isauria.
Es wird angenommen, dass auch Antiochia ad Cragum einer der Stützpunkte der kilikischen Seeräuber war.
Die sogenannten Kilikischen Seeräuber waren eine im gesamten Mittelmeerraum operierende Seemacht, die vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zu ihrer Unterwerfung durch Gnaeus Pompeius Magnus 67 v. Chr. vor allem das östliche Mittelmeer beherrschte.

Im Jahr 2002 wurden durch Zufall von einem amerikanischen Archäologen auf einem frisch gepflügten Feld einige Stücke eines Mosaiks gefunden. Zu dieser Zeit gab es nicht genug Geld in den örtlichen Museen, um Ausgrabungen zu beginnen.
Zehn Jahre später, 2012, legten Archäologen der University of Nebraska ein etwa 150 Quadratmeter großes Mosaik aus der Zeit um 300 n. Chr. frei. Überraschend ist der gute, z. T. nahezu makellose Zustand. Es betont die reinen römischen Charakter dieser Stadt. Das Mosaik umrahmt den 7 Meter langen Außenpool einer römischen Badeanlage. Es zeigt große Quadrate mit verschiedenen geometrischen Mustern auf weißem Untergrund. Umrandet war der Platz von flankierenden Säulengängen. Die Fläche des Mosaiks ist so groß, dass es erst ein Jahr später gänzlich freigelegt werden konnte. Die amerikanischen Archäologen vermuten, dass es den dekorativen Eingang zum angrenzenden Badehaus bildete.
Zum Schutz wurde das Mosaik nach genauester Untersuchung und Dokumentation mit Planen abgedeckt und mit Sand zugeschüttet. Man darf auf weitere Ergebnisse von Ausgrabungen gespannt sein.

Im Juni 2015 wurden Strukturen eines Bouleuterions (Rathaus) entdeckt, das in den kommenden Ausgrabungskampagnen wohl gänzlich freigelegt werden wird.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Antiochia am Kragos liegt 20 km südöstlich von Gazipaşa, beim heutigen Dorf Güneyköy. Fahren Sie auf der Küstenstraße D400 Richtung Anamur / Mersin. Etwa 18 km nach Gazipaşa, beim Dorf Güneyköy, ist der Abzweig nach Antiochia ad Cragum braun ausgeschildert. Von hier aus sind es noch gut 4 km bis zur ehemaligen Stadt.

 
   
   
   
     
     
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