Reiseland Türkei

   
  Karien

 

Koordinaten: 37°23'6.65"N 27°15'24.72"E

 
  Didyma      
       
   
  Kultstätte für den Sonnengott Apollon  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Der Tempel des Apollon

© Lutz Langer

 
     
 

Im Gegensatz zu Milet oder Priene war Didyma keine Stadt, sondern eine dem Gott Apollon geweihte Kultstätte. Der Apollontempel war als bedeutendes Orakelheiligtum in seiner Größe nur von dem Artemision in Ephesus und dem Heraion in Ionien übertroffen. Heute zählt er zu den am besten erhaltenen Großbauten des Altertums. Ab dem 6. Jh. v. Chr. verband eine 18 km lange "Heilige" Straße, ein Prozessionsweg, das antike Milet mit dem Tempel.

Herodot, der Vater der Geschichtsschreibung, berichtet, dass die Ionier um die Wende zum 1. Jahrtausend v.Chr. einwanderten und eine ältere Kultstätte übernahmen, an der in vor-griechischer Zeit eine weibliche Naturgottheit verehrt wurde. Dies war jedoch bisher archäologisch nicht nachweisbar.

Der Legende zur Folge gebar Leto am Ort der Orakelstätte von Zeus ihren Sohn Apollon. Die Legende berichtet weiter, Apollon sei später einem einheimischen Hirten namens Branchos erschienen und habe diesem die Sehergabe verliehen. Auf diesen Hirten führte sich das karische Priestergeschlecht der Branchiden zurück, die bis in die Zeit der Perserkriege Namensgeber und Vorsteher des Heiligtums waren. Die Priester des Heiligtums wurden später auch in Milet eingesetzt und gehörten zu angesehenen Familien der Stadt.

Das Orakel hatte wahrscheinlich schon im 7. Jahrhundert v. Chr. einen internationalen Ruf. Dies belegt zum einen Herodot, der von Weihgeschenken des ägyptischen Pharao Necho und des Lyderkönigs Kroisos berichtet, zum anderen der tatsächliche Fund zahlreicher Weihgeschenke.

Herodot berichtet, dass der Perserkönig Dareios 494 v.Chr. nach dem Fall Milets den Tempel plündern und in Flammen aufgehen ließ. Andere Quellen berichten von einer Zerstörung im Jahr 479 v.Chr. durch den Perserkönig Xerxes. Archäologisch ist eine Brandzerstörung weder für 494 noch für 479 v. Chr. nachweisbar. Tatsache ist aber wohl, dass in den nächsten 150 Jahre keine neuen Baumaßnahmen stattfanden. Im letzten Drittel des 4. Jahrhunderts v. Chr. wurde das zuvor regionale Heiligtum Bestandteil der Stadt Milet. Milet gab den Auftrag zum Neubau des Apollontempels und setzte Jahresbeamte und Opferpriester ein.

Der religiöse Betrieb des Orakels kam im Verlauf des 4. Jahrhunderts durch das Einsetzen des Christentums zum Erliegen. In der Spätantike war Didyma Bischofssitz und wurde durch Kaiser Justinian I. mit dem Titel Iustinianopolis geehrt, bevor der Ort im Frühmittelalter einen rapiden Niedergang erlebte. Vom 10. bis 12. Jahrhundert war Didyma erneut Sitz eines Bischofs. Zweimal, im 7. und im 15. Jahrhundert, zerstörten Erdbeben Didyma. Letzteres führte zur Aufgabe der Siedlung. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts besiedelte man den Ort wieder. Der Ort wird seit dem 18. Jahrhundert erforscht. Zuerst durch englische, dann französische, schließlich durch zuletzt deutsche Archäologen. Dem zufolge finden sich Fundstücke aus Didyma im British Museum in London, im Louvre in Paris und im Pergamonmuseum in Berlin wieder.

Quelle: Wikipedia

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Medusenhaupt  
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Der direkte Weg nach Didyma (heute Didim) führt von Norden her auf der Nationalstraße D525 über Söke Richtung Milas. 30 km hinter Söke biegen Sie bei der Ortschaft Dalyan nach rechts Richtung Akköy / Didim ab. Nach ca. 22 km über gut ausgebaute Straßen haben Sie die antike Kultstätte erreicht.

Von antiken Milet aus erreicht man Didyma, bzw. Didim nach 18 km über die Ortschaft Akköy.

Aus Richtung Milas kommend, verlassen Sie die D525 nach 10 km hinter der Ortschaft und biegen links Richtung Altinkum / Didim ab. Von hier sind es gut 70 km nach Didyma.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
     
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