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Hasankeyf ist eine antike Stadt mit
großer Geschichte. Sie liegt in der Provinz Batman, unmittelbar am
Tigris.
Der
türkische Name Hasankeyf bedeutet wörtlich Hasans Freude, was eine
Verballhornung des arabischen Namen Hisn Keyfa ist. Hisn Keyfa bedeutet
Felsenfestung oder Felsenburg. Die Römer nannten die Stadt Kipas, Cehpa
oder Ciphas. Das könnte von der aramäischen Form Kifa für „Fels“
stammen.
Die Geschichte von Hasankeyf wird erst in den ersten Jahrhunderten n.
Chr. greifbar. Dieser Ort lag in der Region, die Byzanz und die
Sassaniden beanspruchten. So wechselten sie sich hier oft ab. Mitte des
4. Jahrhunderts baute Byzanz hier eine Festung und konnte die Sassaniden
fern halten. 638 eroberten die Araber diesen Ort. Ab diesem Zeitpunkt
lebten die Christen dieser Gegend immer unter islamischer Oberhoheit. Hasankeyf besaß bis dahin keine besondere strategische
Bedeutung für die Moslems.
Ab 1101 wurde Hasankeyf zum Zentrum dieser Gegend ausgebaut.
Es wurde die Brücke
über den Tigris, Medreschen, sowie Wasserkanäle, die hoch zu Burg
reichten, gebaut.
1260 wird die Stadt von den Mongolen überrannt,
1301 zerstört. Nach der Zerstörung bauten die Ayyubiden die Stadt wieder
auf. Viele der Bauwerke stammen aus dieser Zeit. Ab Mitte des 15.
Jahrhunderts stagnierte die Entwicklung der Stadt. 1515 gewannen die
Osmanen dieses Gebiet. Die Osmanen schlugen Hasankeyf der Provinz
Diyarbakir zu. Im 16. Jahrhundert soll die Stadt an 10.000 Einwohner
gehabt haben. Davon waren 60% Christen. Damals war das Gebiet, das zu Hasankeyf gehörte allerdings größer und umfasste ganz Batman, Siirt und
Teile von Mardin.
Mit der Zeit verlor Hasankeyf immer mehr an Größe und
Bedeutung. In den letzten 20-30 Jahren war Hasankeyf nur noch ein großes
Dorf. Als dann hier ein Staudamm gebaut werden sollte, regte sich
nationaler und internationaler Protest. Auf diesen Druck hin wurde der
Staudamm nicht gebaut. Dadurch wuchs das Interesse an der Stadt wieder
und sie wird jetzt für den Tourismus teilweise restauriert.
Sehenswürdigkeiten:
● Die Brücke, gebaut 1116 von Fahrettin Karaaslan, von welcher
heute nur noch ruinenhafte Reste übrig sind.
● Der Palast
● Ulu Camii Moschee
● Der kleine Palast der Ayyubiden
● Felsenwohnungen
Am 03. August 2006 wurde mit dem Bau des Ilisu-Staudammes begonnen,
nach dessen Fertigstellung die Stadt Hasankeyf in seinen Fluten
untergehen wird. Der Tigris soll mit einem 1820 m breiten und 135 m hohen
Erddamm gestaut werden. Dadurch entsteht ein mehr als 300 km² großer
Stausee mit einem Volumen von 10.400 Millionen Kubikmetern. Das Wasser
soll nicht in erster Linie zu Bewässerungszwecken, sondern primär zur
Stromproduktion genutzt werden. Vorgesehen ist der Bau eines
Spitzenlast-Kraftwerks mit einer Leistung von 1200 Megawatt aus sechs
Francis-Turbinen, was etwa drei Prozent der türkischen Stromerzeugung
ausmachen würde. Die Baukosten werden auf rund 1,2 Milliarden Euro
veranschlagt. Der Standort des geplanten Staudammes liegt in
Südostanatolien rund 65 km stromaufwärts von der syrischen Grenze in
einem von kurdischen Türken bewohnten Gebiet. Die Türkei rechnet mit
einer Inbetriebnahme für 2012/13.
Um die Stadt
Hasankeyf mit ihren alten Brücken, Höhlen
und Grabmälern zu retten, hat ein
Parlamentsabgeordneter einen recht simplen
Plan vorgelegt: Das Wasser des Tigris soll
an der geplanten Staumauer in der Nähe des
Dorfes Ilisu nicht wie bisher geplant bis zu
einer Höhe von 510 Metern über dem
Meeresspiegel aufgestaut werden, sondern nur
bis zu einer Marke von 479 Metern. Die
Differenz von 31 Metern könnte die Stadt
retten.
Juli 2009: Die
Schweiz stoppte jetzt die
Exportrisikogarantie, genau wie Deutschland
und Österreich, nachdem trotz erheblicher
Verbesserungen des Projekts Auflagen für den
Umwelt- und Kulturgüterschutz nicht
zufriedenstellend erfüllt worden waren. Die
Türkei wird nun allein weiterbauen,
allerdings ist anzunehmen, dass nun Firmen aus
anderen Ländern einspringen werden.
Genannt werden z.B. Russland, China oder
Indien.
Im
Februar 2010 gab der türkische
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan
bekannt, dass seine Regierung neue
Kreditgeber gefunden hat und somit der
Staudamm gebaut werden kann. Die
Finanzierung des höchst umstrittenen
Projekts war fraglich geworden, nachdem
Deutschland, Österreich und die Schweiz im
Sommer 2009 Kreditbürgschaften gekündigt
hatten. Nach bisheriger Planung wird
Hasankeyf daher 2016 zum größten Teil
überflutet werden.
Quelle:
Wikipedia u.a.
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