Reiseland Türkei

   
  Syria

 

Koordinaten: 37°42'47.89"N 41°24'44.71"E

 
  Hasankeyf      
       
   
  Antike Stadt mit großer Geschichte  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Hasankeyf ist eine antike Stadt mit großer Geschichte. Sie liegt in der Provinz Batman, unmittelbar am Tigris.

Der türkische Name Hasankeyf bedeutet wörtlich Hasans Freude, was eine Verballhornung des arabischen Namen Hisn Keyfa ist. Hisn Keyfa bedeutet Felsenfestung oder Felsenburg. Die Römer nannten die Stadt Kipas, Cehpa oder Ciphas. Das könnte von der aramäischen Form Kifa für „Fels“ stammen.

Die Geschichte von Hasankeyf wird erst in den ersten Jahrhunderten n. Chr. greifbar. Dieser Ort lag in der Region, die Byzanz und die Sassaniden beanspruchten. So wechselten sie sich hier oft ab. Mitte des 4. Jahrhunderts baute Byzanz hier eine Festung und konnte die Sassaniden fern halten. 638 eroberten die Araber diesen Ort. Ab diesem Zeitpunkt lebten die Christen dieser Gegend immer unter islamischer Oberhoheit. Hasankeyf besaß bis dahin keine besondere strategische Bedeutung für die Moslems.

Ab 1101 wurde Hasankeyf zum Zentrum dieser Gegend ausgebaut. Es wurde die Brücke über den Tigris, Medreschen, sowie Wasserkanäle, die hoch zu Burg reichten, gebaut.

1260 wird die Stadt von den Mongolen überrannt, 1301 zerstört. Nach der Zerstörung bauten die Ayyubiden die Stadt wieder auf. Viele der Bauwerke stammen aus dieser Zeit. Ab Mitte des 15. Jahrhunderts stagnierte die Entwicklung der Stadt. 1515 gewannen die Osmanen dieses Gebiet. Die Osmanen schlugen Hasankeyf der Provinz Diyarbakir zu.
Im 16. Jahrhundert soll die Stadt an 10.000 Einwohner gehabt haben. Davon waren 60% Christen. Damals war das Gebiet, das zu Hasankeyf gehörte allerdings größer und umfasste ganz Batman, Siirt und Teile von Mardin.

Mit der Zeit verlor Hasankeyf immer mehr an Größe und Bedeutung. In den letzten 20-30 Jahren war Hasankeyf nur noch ein großes Dorf. Als dann hier ein Staudamm gebaut werden sollte, regte sich nationaler und internationaler Protest. Auf diesen Druck hin wurde der Staudamm nicht gebaut. Dadurch wuchs das Interesse an der Stadt wieder und sie wird jetzt für den Tourismus teilweise restauriert.

Sehenswürdigkeiten:
● Die Brücke, gebaut 1116 von Fahrettin Karaaslan, von welcher heute nur noch ruinenhafte Reste übrig sind.
● Der Palast
● Ulu Camii Moschee
● Der kleine Palast der Ayyubiden
● Felsenwohnungen

Am 03. August 2006 wurde mit dem Bau des Ilisu-Staudammes begonnen, nach dessen Fertigstellung die Stadt Hasankeyf in seinen Fluten untergehen wird.
Der Tigris soll mit einem 1820 m breiten und 135 m hohen Erddamm gestaut werden. Dadurch entsteht ein mehr als 300 km² großer Stausee mit einem Volumen von 10.400 Millionen Kubikmetern. Das Wasser soll nicht in erster Linie zu Bewässerungszwecken, sondern primär zur Stromproduktion genutzt werden. Vorgesehen ist der Bau eines Spitzenlast-Kraftwerks mit einer Leistung von 1200 Megawatt aus sechs Francis-Turbinen, was etwa drei Prozent der türkischen Stromerzeugung ausmachen würde. Die Baukosten werden auf rund 1,2 Milliarden Euro veranschlagt. Der Standort des geplanten Staudammes liegt in Südostanatolien rund 65 km stromaufwärts von der syrischen Grenze in einem von kurdischen Türken bewohnten Gebiet. Die Türkei rechnet mit einer Inbetriebnahme für 2012/13.

Um die Stadt Hasankeyf mit ihren alten Brücken, Höhlen und Grabmälern zu retten, hat ein Parlamentsabgeordneter einen recht simplen Plan vorgelegt: Das Wasser des Tigris soll an der geplanten Staumauer in der Nähe des Dorfes Ilisu nicht wie bisher geplant bis zu einer Höhe von 510 Metern über dem Meeresspiegel aufgestaut werden, sondern nur bis zu einer Marke von 479 Metern. Die Differenz von 31 Metern könnte die Stadt retten.

Juli 2009: Die Schweiz stoppte jetzt die Exportrisikogarantie, genau wie Deutschland und Österreich, nachdem trotz erheblicher Verbesserungen des Projekts Auflagen für den Umwelt- und Kulturgüterschutz nicht zufriedenstellend erfüllt worden waren. Die Türkei wird nun allein weiterbauen, allerdings ist anzunehmen, dass nun Firmen aus anderen Ländern einspringen werden. Genannt werden z.B. Russland, China oder Indien.

Im Februar 2010 gab der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan bekannt, dass seine Regierung neue Kreditgeber gefunden hat und somit der Staudamm gebaut werden kann. Die Finanzierung des höchst umstrittenen Projekts war fraglich geworden, nachdem Deutschland, Österreich und die Schweiz im Sommer 2009 Kreditbürgschaften gekündigt hatten. Nach bisheriger Planung wird Hasankeyf daher 2016 zum größten Teil überflutet werden.

Quelle: Wikipedia u.a.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die ehemalige Brücke über den Tigris  
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
  Hasankeyf liegt in der Provinz Batman an der D955 zwischen Batman und Midyat, bzw. zwischen Batman und Sİİrt.  
   
     
     
  Weitere Fotos: