Reiseland Türkei

   
  Karien

 

Koordinaten: 37°30'5.84"N 27°31'27.40"E

 
  Herakleia am Latmos      
       
   
  Antike griechische Stadt  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 

© by Wolfgang Glock

 
 

 

 
 

Die Überreste der antiken Stadt Herakleia sind bis auf wenige Ausnahmen innerhalb des Dorfes und darum herum nur schwer auszumachen und erscheinen durch die Überbauung wenig spektakulär. Jedoch bemerkt man beim näheren Hinsehen das eine oder andere Kleinod. Die 6,5 km langen, 2–3 m breiten und z. T. noch 6 m hohen und mit 65 Türmen verstärkten Mauern sind ein hervorragendes Beispiel für hellenistische Befestigungen. Ferner sind die Agora (Vorplatz der heutigen Dorfschule) und ein westlich davon gelegener Athena-Tempel bekannt. Nahe der östlichen Stadtmauern ist ein teilweise von Ölbäumen überwachsenes Theater zu finden. In der Nähe des Sees steht ein Felsheiligtum für Endymion mit viersäuliger Vorhalle. Im See sind nahe dem Ufer Reste der Hafenanlage sichtbar. Im Dorf kann man auch ein kleines Odeion finden, auf dessen marmornen, heute größtenteils zugeschütteten Stufen sich Geflügel tummelt.

Herakleia am Latmos (Heraclea ad Latmum) war eine antike griechische Stadt in der Provinz Karien. Herakleias Vorgängersiedlung Latmos entstand um 1000 v. Chr. durch von Griechen vertriebene Karer in der unwirtlichen, aber sicheren Felslandschaft des Latmosgebirges. Die ursprünglich karische Stadt, geriet im 6. Jahrhundert ebenso wie die Städte Ioniens unter lydische und später persische Herrschaft. Nach 494 erhielt Latmos eine Befestigung. Zwischen 377 und 351 v.Chr. setzte in Karien eine massive Hellenisierung ein.

Um 300 v. Chr. löste die hellenistische Neugründung Herakleia das alte (10 Fußminuten entfernte) Latmos ab. Der genaue Zeitpunkt und die Urheberschaft für diese Gründung sind strittig. Der Duodez-Diadoche Pleistarchos jedenfalls machte Herakleia offenbar zur Hauptstadt seines Teile Kariens umfassenden Reiches und benannte die Stadt in Pleistarcheia um. Nach dem Ende seiner nicht allzu lange währenden Herrschaft kehrte man jedoch wieder zum ursprünglichen Namen Herakleia zurück.

Ob der erneute Namenswechsel darauf zurückzuführen ist, dass das alte Latmos von ihm völlig zerstört wurde und seine Bewohner gegen ihren Willen umgesiedelt wurden, sei dahingestellt. Ebenso strittig wie die Frage der Gründung ist zudem die Frage, wer für den Ausbau der massiven und auf dem neuesten Stand der militärtechnologischen Entwicklung befindlichen Befestigungsanlagen und des umfangreichen (aber nur von Saumtieren und Fußgängern begehbaren) Straßennetzes verantwortlich zeichnete, das sowohl das Territorium der Stadt erschloss als auch die Anbindung an die regionalen Verkehrswege sicherte.

Rom schenkte Herakleia, das vorsichtshalber und klugerweise vor der Niederlage des Seleukiden Antiochos III. gegen Rom die Seite gewechselt hatte, im frühen 2. Jahrhundert v. Chr. die Freiheit. Es begann das goldene Jahrhundert der Stadt. 133 v. Chr. wurden Herakleia und Karien Teil der römischen Provinz Asia. Das peripher gelegene Herakleia gewann aber nicht die Gunst kaiserlicher oder senatorischer Sponsoren. Lediglich eine römische Miniaturtherme veränderte das alte hellenistische Stadtbild. Noch im 6. Jahrhundert war das abgelegene Herakleia die zweitgrößte Stadt der Provinz Karien, deren Gebirgsregionen z. B. am Latmos der Christianisierung lange Widerstand geleistet hatten. Im 7. Jahrhundert wurde das Latmosgebirge von Mönchen aus dem Sinai besiedelt und zu einem dem Athos vergleichbaren Heiligen Berg.

Ende des 14. Jahrhunderts besiegten die Osmanen die regionalen konkurrierenden türkischen Dynasten im Südwesten Kleinasiens. Spätestens zu dieser Zeit war der Latmossee vollständig vom Meer abgetrennt und Herakleias wirtschaftlicher Entwicklung die Basis entzogen.

Quelle: Wikipedia u.a.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Der Tempel der Athena  
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Fährt man die Nationalstraße D525 von Söke Richtung Milas passiert man irgendwann linker Hand den landschaftlich herrlich gelegenen Bafa-See. In der Antike besaß der spätere Bafa-See noch eine direkte Anbindung an das Mittelmeer. Ab dem 4. Jahrhundert n. Chr. schnürten die vom Großen Mäander heran gebrachten Sedimente den See von der Ägäis ab. Das Wasser ist immer noch leicht salzig.

An seinem Südende zweigt in der Ortschaft Bafa - gut ausgeschildert - eine Straße nach Herakleia ab. Auf den restlichen 9 km eröffnen sich interessante Felsformationen entlang des Sees. Zwischen den Überresten der antiken Stadt steht heute das Dorf Kapıkırı.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
     
     
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