Reiseland Türkei

   
  Phrygien

 

Koordinaten: 37°55'35.46"N 29° 7'37.51"E

 
  Hierapolis      
       
   
  Antike Stadt an den Kalksinterterrassen von Pamukkale  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Das Frontinus-Tor  
 

 

 
 

Schon die alten Römer kamen nach Hierapolis, um sich in den Thermalquellen zu entspannen, sich zu erholen oder um verschiedene Beschwerden  zu kurieren. Mittelpunkt dieser Bäder-Stadt, die in der römischen Kaiserzeit ihre Blüte erlebte, waren die Thermen und der Tempelbezirk. Ein gewaltiger Bäderkomplex zeugt noch heute von der Beliebtheit der ca. 30-50 °C heißen Thermen.

Die ältesten Zeugnisse stammen aus dem 3. Jh.v.Chr. Hierapolis wurde, ebenso wie die Nachbarstadt Laodikeia am Lykos durch Antiochos II Theos (286 bis 246 v.Chr.) gegründet. Allerdings gab es schon vorher an diesem Ort ein archaisches Quellheiligtum, dessen Spuren aber unter dem Travertin der Jahrtausende begraben sind. Die Stadt erlebte ihre Blüte in der Zeit der Römischen Kaiser.

Im Jahre 17 n.Chr. zerstörte ein Erbeben die Stadt. Sie wurde aber schöner und größer wieder aufgebaut.  Danach, im ersten und zweiten Jahrhundert entstanden die noch heute sichtbaren Bauten wie Thermalbäder, Brunnen, Theater und Tempel. Aus dieser Zeit stammen auch die zahlreichen Sarkophage und Gräber in der Umgebung (Nekropole). Alle Bauten überstanden die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Türken und Byzantinern, bis sie 1334 durch ein Erdbeben vollkommen zerstört wurden.

Nachdem Carl Humann, der Entdecker Pergamons, im Auftrag der Berliner Museen 1887 erste Sondierungsgrabungen durchführte, blieb es still in Hierapolis. Erst 1957 wurden durch die "Missioni Archeologiche Italiane" systematische Ausgrabungen durchgeführt.

Das sehr gut erhaltene Theater aus dem 2. Jh.n.Chr. dominiert das Ausgrabungsgelände. Es wurde unter Kaiser Hadrian erbaut, der die Stadt Im Jahr 130 n.Chr. besuchte. Das Bühnenhaus wurde von den italienischen Ausgräbern liebevoll rekonstruiert. Man kann noch heute erahnen, wie prächtig es sich einstmals präsentierte. Es fasste 10.000 Zuschauer. Heute ist das Theater nur noch von oben über die Zuschauerränge zu betreten.

Die Reste des Apollontempel lassen nicht mehr auf seine einstige Pracht schließen. Lediglich eine Podest und eine Treppe sind erhalten.
Ein paar Schritte weiter befand sich das Plutonium, eine Grotte mit einer heilige Quelle, die dem Gott der Unterwelt, Pluto, geweiht war. Zeitgenössische Chronisten berichteten, dass die Vorhalle des Heiligtums mit giftigen Dämpfen gefüllt war, die jeden töteten, die die Halle betraten. Nur die Priester des Pluto konnten die Kultstätte betreten. Heute weiß man, dass aus der Grotte Schwefeldioxid austritt, das zum Erstickungstod führt. Die Priester müssen sich, da Schwefeldioxid schwerer ist als die Umgebungsluft und sich am Boden konzentriert, in Gängen über den Dämpfen bewegt haben, bis sie höher liegende Bereiche der Grotte erreicht hatten. Da noch immer giftige Dämpfe ausströmen ist die Grotte heute verschlossen.

Ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Ruinen des Apollontempels befinden sich die Überreste eines monumentalen Nymphaeum, einer Brunnenanlage aus römischer Zeit.

600 anstrengende Meter über dem Theater befindet sich das Martyrium des heiligen Phillip, ein quadratischer Grabbau mit einer Kantenlänge von 60 Metern. Da ein Grab nie gefunden wurde, ist nicht gesichert, dass der Heilige hier wirklich bestattet wurde. Das Gebäude wurde Anfang des 5. Jh.n.Chr. errichtet und 100 Jahre später durch ein Erdbeben zerstört.

Vom "Antique Pool" aus führt die einstige, von Kaiser Domitian gestiftete Säulenstraße nach Norden. Die streckenweise mit Marmorplatten gepflasterte Straße, die Via Frontinus, war die Hauptstraße Hierapolis und führte vom Südtor durch die ganze Stadt bis hin zum Frontinus-Tor mit seinen beiden runden Türmen. In byzantinischer Zeit war der Stadtkern von einer Mauer umgeben worden. Auf der Höhe der einstigen großen Agora wurde über der Säulenstraße ein Wehrtor errichtet.

Vor dem Frontinus-Tor befinden sich die Ruinen einer großen Thermenanlage, die im 5. Jh.n.Chr. in eine Basilika umgewandelt wurde.

Die angrenzende Nekropole gehört mit mehr als 1200 Gräbern zu der größten antiken Totenstadt in Kleinasien. Hausförmige Sarkophage sind dort zu finden, tempelförmige Totenhäuser und Tumulusgräber, in deren Innerem sich oft eine Grabkammer mit Bänken befindet. Zahlreiche Inschriften geben Auskunft über die Toten. 2000 Jahre und Erdbeben haben an den Gräbern ihre Spuren hinterlassen.

Quelle: Wikipedia u.a.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Das römische Theater aus dem Jahr 60 n. Chr.  
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Hierapolis bzw. Pamukkale liegt 17 km Luftlinie nördlich von Denizli und ist über gut ausgebaute und gut beschilderte Straßen erreichbar.

Bei eigener Anfahrt wählt man zwischen zwei Eingängen. Der zweifellos schönere und bequemere Eingang befindet sich oberhalb der Ortschaft Pamukkale. Man betritt das Gelände durch ein altes byzantinisches Stadttor und gelangt auf verschlungenen, aber befestigtem Weg, direkt zu den Kalksinterterrassen und oberhalb dieser zur großen Therme (Museum).

Der zweite Eingang befindet sich am Beginn der Nekropole. Es geht leicht bergauf. Das eigentliche Stadtgebiet betritt man durch das recht gut erhaltene Frontinus-Tor über die gepflasterte Säulenstraße.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
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