Reiseland Türkei

   
  Pontos

 

Koordinaten: 39°31'13.39"N 44° 7'44.82"E

 
  Der Ishak Pascha Palast      
       
   
  Der Palast des Emirs von Doğubeyazıt  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 

 

 
 

Der Ishak Pascha Palast ist ein zwischen 1685 und 1784 erbauter burgähnlicher Palast des osmanischen Emirs von Doğubeyazıt, Çolak Abdi Paşa und seines Sohnes İshak Paşa II. Er liegt im äußersten Osten der Türkei etwa sechs Kilometer südöstlich der Stadt Doğubeyazıt.
Die ungewöhnliche Architektur und Bauornamentik des Palastes vereint Einflüsse 500 Jahre älterer seldschukischer Moscheen, armenischer Kirchen und den zeitgenössischen osmanischen Stil. Sein Planungsprinzip folgt der Gliederung des Topkapı-Palastes in Istanbul.

Die Ebene am Fuß des Ararat wird in südwestlicher Richtung vom Fluß Sarısu durchflossen. Südlich des Flusses verläuft parallel die E 80 über Doğubeyazıt zum Grenzort Bazargan und in den Iran. Die Ränder der flachen Ararat-Ebene werden von schroffen, felsigen Bergkämmen zerlappt. Der Palast befindet sich auf dem Vorsprung eines dieser Bergrücken auf etwa 2200 Metern Höhe, etwa vier Kilometer südlich der Schnellstraße. An der ehemaligen städtischen Siedlung unterhalb des Palastes vorbei führte die alte Handelsroute, ein Teil der Seidenstraße, nach Täbris in den Iran.

An drei Seiten erheben sich die Außenmauern der Anlage direkt über dem Steilhang. Der Zugang erfolgt von oben über den Bergrücken, dort oberhalb endet auch die Fahrstraße. Wenige 100 Meter nördlich des Palastes in einem Seitental ist eine osmanische Kuppelmoschee aus dem 16. Jahrhundert zu sehen. Oberhalb der Moschee und jenseits der Talmulde thront in der Nähe eines urartäischen Felsgrabes die mittelalterliche Festung der Stadt auf einem steilen Felsgrat. Im Tal fließt ein Bach von Osten nach Westen. Er diente den Palastbewohnern früher zur Versorgung mit Trinkwasser, das in einem Becken nördlich des Palastes gesammelt wurde. Ferner gab es früher eine Wasserquelle beim Dorf Kivi, zwei Kilometer südöstlich. Die Hochebene von Doğubeyazıt ist ansonsten wasserarm, nahezu baumlos und wegen der nur dünnen Erdschicht für Ackerbau ungeeignet

Die erste Kunde des Palastes brachte Pierre Amédée Jaubert nach Europa. Der französische Orientalist reiste im Auftrag Napoleons auf dem Weg nach Persien durch Bayazıt, wo er gefangen genommen wurde. Er lernte ein halbes Jahr lang den Kerker des Palastes kennen, bis er nach dem Tod Mahmut Paschas 1805 entlassen wurde. Aufgrund Jauberts Reisebeschreibung ließ sich das Todesdatum Mahmuts bestimmen, das auf dem Grabstein dieses letzten Herrschers der Dynastie aus Çıldır unleserlich ist. In dem 1821 erstmals veröffentlichten Werk ist außerdem eine Radierung des Palastes enthalten.

Ausführlich und voller Bewunderung berichtet der französische Forschungsreisende Charles Texier, der 1830 im Palast zu Gast war, über den zweiten Hof und besonders über die Ausstattung des Empfangsraums dort. Weitere europäische Reiseberichte folgten, darunter im Jahr 1838 der des damaligen britischen Konsuls in Erzurum. Die bis 1840 zusammengekommenen Kenntnisse aus Reiseberichten, die häufig nur ungenaue Eindrücke waren, fasste der Geograph Carl Ritter in seinem Werk Asiatische Türkei. Erdkunde von Asien X zusammen.


Detaillierter sind die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erschienenen Aufsätze türkischer Autoren. Der erste auf Türkisch erschienene Bericht stammt von Yusuf Mazhar Bey 1928. Darin sind drei Fotografien und einige Skizzen enthalten. Erkennbar ist, dass sich die Gebäude in einem schlechten Zustand befanden.

Im Jahr 1956 begann die regionale Denkmalschutzbehörde (Anıtlar ve Müzeler Genel Müdürlüğü) mit einer ersten Untersuchung. Sie vermaßen einige Monate die Anlage und fertigten Zeichnungen an. Einen ausführlichen Bericht hierüber veröffentlichte ihr Leiter Mahmut Akok 1960. Um das Jahr 1963 begannen Aufräumarbeiten. 1966 waren die Restaurierungen an der östlichen und südlichen Umfassungsmauer abgeschlossen. Das Mauerwerk des Palastes wurde bis zu den 1980er Jahren großteils wiederhergestellt. Die 1982 erschienene Monographie über den Palast von Yüksel Bingöl beruht auf einer Feldforschung 1978/79.

1992 begannen durch das Kulturministerium veranlasste umfangreiche Restaurierungsarbeiten. Die in den vorigen Jahren mit Beton ergänzten Mauerabschnitte wurden entfernt und durch angemesseneren Kalkmörtel und behauene Feldsteine ersetzt. 2004 entdeckte man bei statischen Untersuchungen, dass falsch eingebrachte Stahlanker zu Beschädigungen an den Außenmauern führten. Risse in den Moscheewänden mussten geschlossen werden. Im Jahr 2009 erhielten die bei der Restaurierung mit flach geneigten Wellblechdächern provisorisch eingedeckten Räume und die übrigen Gebäudeteile, die in den 1980er Jahren offen geblieben waren, eine aufwendige Überdeckung durch eine tonnengewölbte Holzbalken-Glas-Konstruktion. Das Glas hält Regen und Schnee ab und schützt mit einem eingebauten UV-Filter vor Überhitzung im Sommer.

Quelle: Wikipedia

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Grabhaus im zweiten Innenhof  
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Der Ishak Pascha Palast liegt ganz im Osten der Türkei, sechs Kilometer südöstlich der Stadt Doğubeyazıt an der Europastraße E80 von Ağrı zum Grenzort Bazargan und in den Iran. Von Norden aus Iğdır kommend endet die Europastraße E99 in Doğubeyazıt.

 
   
   
   
     
     
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