Reiseland Türkei

   
  Karien

 

Koordinaten: 36°49'34.75"N 28°37'19.45"E

 
  Kaunos      
       
   
  Antike Stadt im Dalyan-Delta  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Das Bühnenhaus des Theaters vor dem verlandeten Hafenbecken  
 

 

 
 

Kaunos wurde im 4. Jh. v. Chr. gegründet. Stadtgründer soll Kaunos, ein Sohn des Miletos gewesen sein. Der Überlieferung nach unterhielt Kaunos eine verbrecherische Liebesbeziehung zu seiner Zwillingsschwester Byblis. Angeblich erhängte sich Byblis, nachdem sich Kaunos von ihr trennte.
In der Geschichtsschreibung wird von ungesunder Luft berichtet, die den Aufenthalt in Kaunos unerträglich gemacht haben soll. Die Bevölkerung von Kaunos war bekannt für ihr kränkliches Aussehen. Damals wurden selbst von berühmten Ärzten Früchte dafür verantwortlich gemacht. Heute weiß man, dass es die Mücken in diesem Gebiet waren, die die Bevölkerung mit Malaria infizierten. Ein Zitat eines für seine spitze Zunge bekannten Sängers ist überliefert: "Wie könnte ich es wagen eine Stadt als ungesund zu bezeichnen, wo auch tote Menschen durch die Straßen wandeln?"

Die Stadttore befanden sich im Norden und Nordwesten. Die Stadtmauer hat hier noch heute eine Höhe von 7 bis 8 Metern. Sie wird auf das 4. Jh. v. Chr. datiert. Der südliche Abschnitt der Stadtmauer wird auf das 3. Jh. v. Chr. datiert. Um die gesamte Stadtmauer und alle Türme zu sehen, muss man einen ziemlich langen Entdeckungsspaziergang machen.
Am Westhang der Akropolis befindet sich das recht gut erhaltene Theater aus römischer Zeit. Das 38 Meter lange Bühnenhaus war 8,5 Meter tief und wohl mehrere Stockwerke hoch. Westlich vom Theater sind die Ruinen einer Basilika aus byzantinischer Zeit zu besichtigen. Nördlich des Hafens, der sich heute durch Verlandung in 2 km Entfernung zum Meer liegt, befand sich eine Säulenhalle (Stoa) mit den Maßen 94 x 6,3 Meter. Das Gebäude wies zwei Stockwerke auf. Aufgrund mehrerer Statuensockel - die Statuen wurden leider nie gefunden - wurde die Halle hellenistische Herkunft bescheinigt. Wahrscheinlich bildete sie eine der Längsseiten der Hafenagora. Östlich von der Stoa befindet sich ein restauriertes Brunnenhaus. Nach einer erhaltenen Weih-Inschrift handelt es sich um ein unter Vespasian erbautes Gebäude. An einer Außenwand befand sich eine Inschrift mit Zollbestimmungen.

Über die Akropolis ist nicht viel bekannt. Auch führt kein vernünftiger Weg hinauf. Es ist eine Strapaze, in der glühenden Sonne den steilen Hang hinaufzuklettern. Allerdings entschädigt die Aussicht auf Dalyan und das mit Schilf bewachsene Delta des Köycegiz-Flusses für die Mühe.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Byzantinische Basilika vor der Akropolis  
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Fährt man auf der Küstenstraße D400 von Fethiye Richtung Mugla, passiert man nach dem Pass bzw. dem Tunnel zuerst die Abzweigung (D555) zum Flughafen Dalaman und erreicht nach weiteren 6 km den Ort Ortaca. Von dort aus sind es noch gut 12 km auf gut ausgebauten Straßen nach Dalyan. Nach Kaunos muss man sich hier über den Fluss Köycegiz übersetzen lassen. Nach ca. 2 km Fußmarsch erreicht man die antike Stadt.

 
   
   
   
   
   
     
     
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