Reiseland Türkei

   
  Kappadokien

 

Koordinaten: 38°27'33.99"N 34°45'8.40"E

 
  Kaymaklı      
       
   
  Unterirdische Stadt  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 

 

 
  Araxa

Kaymaklı ist eine der bisher 36 bekannten unterirdischen Städte in Kappadokien. Das gleichnamige Dorf liegt 20 km von der Provinzhauptstadt Nevşehir entfernt.

Kaymaklı wurde Anfang der 1960er Jahre untersucht und dem Tourismus zugänglich gemacht. Die Anlage besteht aus acht Stockwerken, von denen fünf beleuchtet und für Besucher begehbar sind.
Das oberste Stockwerk, dessen Räume höher und bequemer zu begehen waren, enthält vor allem Ställe und Lagerräume.
Ein komplexes System von Tunnels führt weiter abwärts, im nächsten Stockwerk befinden sich Wohnräume. In der Anlage findet man einige runde, meterhohe Verschlusssteine, mit denen die Gänge versperrt wurden.
Vermutlich in frühchristlicher Zeit wurde einer der Räume in eine Kirche mit zwei Apsiden umgewandelt. Ein skulpierter Tuffblock in der Mitte des Raumes hatte vermutlich die Funktion eines Altars. In den Nachbarräumen sind in den Wänden Grablegen eingelassen.
Ein reliefierter Granitblock im dritten Untergeschoss wurde wahrscheinlich als Schmelztiegel für Kupfer benutzt. Die nächsten beiden Stockwerke enthalten Weinpressen, Depots mit Mulden für Tongefäße, in denen Lebensmittel gelagert wurden, sowie eine große Gemeinschaftsküche mit Herdstellen.

Zur Sauerstoffversorgung ist die gesamte Anlage mit einem äußerst durchdachten Belüftungs- und Abzugssystem versehen. Die größeren Räume sind um die Luftschächte gruppiert.
70 bis 85 Meter tiefe, senkrechte Schächte reichten bis an das Grundwasser und sicherten so die Wasserversorgung der Anlage. Bis zur Entdeckung des Höhlensystems schöpften die Dorfbewohner ihr Wasser aus etlichen dieser Schächte, ohne zu ahnen, dass sie Teil eines ausgedehnten künstlichen Höhlensystems waren. Schätzungen über die Zahl der Bewohner schwanken zwischen 3.000 und 15.000, realistisch dürfte aber eine Zahl um 2.000 sein.
Es soll in antiker Zeit ein Verbindungstunnel zur zwölf Kilometer entfernten, ähnlich großen unterirdischen Stadt von Derinkuyu existiert haben, er konnte aber noch nicht nachgewiesen werden.

In Kappadokien sind bis heute 36 unterirdische Städte entdeckt, von denen nur ein kleiner Teil für Besichtigungen aufbereitet ist. Das weiche und dadurch leicht zu bearbeitende Tuffgestein der kappadokischen Landschaft bietet beste Voraussetzungen für derartige Anlagen. Es wird angenommen, dass sie teilweise schon im dritten Jahrtausend v. Chr. von den Hethitern angelegt wurden.
In römischer Zeit wurden sie von den urchristlichen Gemeinden ausgebaut, um Schutz vor der Verfolgung durch das römische Reich zu bieten. Sie wurden zum Teil noch 1838 als Zuflucht vor ägyptischen Truppen benutzt. Später benutzten die türkischen Bewohner die oberen, am leichtesten zugänglichen Räume als Ställe und vor allem als Lagerräume, da dort eine konstante Temperatur von sechs bis acht Grad Celsius herrscht. Noch heute werden in ganz Kappadokien zu Tel uralte, in den Tuff gehauene Räume, zur Lagerung landwirtschaftlicher Produkte genutzt.

Quelle: Wikipedia u.a.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Verschlußstein  
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
  Kaymaklı liegt an der Nationalstraße D 765, Nevşehir nach Niğde, 20 km von Nevşehir und 24 km von Göreme entfernt. Bis zur nächsten unterirdischen Stadt, Derinkuyu, sind 12 km zu fahren.  
   
   
     
     
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