Reiseland Türkei

   
  Phrygien

 

Koordinaten: 37°50'6.29"N 29° 6'31.61"E

 
  Laodikeia ad Lykos      
       
   
  Antike Stadt bei Denizli  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die Säulen des Portikus im "heiligen Bezirk"  
 

 

 
 

Laodikeia am Lykos war eine antike Stadt in der Region Phrygien. Sie liegt 6 km nördlich von der heutigen Stadt Denizli und 10 km südlich von Pamukkale, bzw. Hierapolis, am Fluss Lykos (heute Çürüksu Çayı), einem Nebenfluss des Mäander.
Erste Siedlungen in der Gegend um Denizli werden auf etwa 4000 v. Chr. datiert. Das Gebiet wurde von Hethitern, Phrygern, Griechen, Römern, Seldschuken und Mongolen erobert bzw. besiedelt.

Laodikeia wurde um 260 v. Chr. von Antiochos II., König von Pergamon, gegründet und nach seiner Frau Laodike benannt.
Die Stadt war war nach Ephesus die größte antike Stadt der römischen Provinz Asia und hatte ebenso viel Bedeutung wie Ephesus in Handel, Kunst, Kultur und Sport. Sie verfügte über zwei Theater, sie hatte das größte Stadion, und die größten Thermen. Im ganzen römischen Reich war nur der Circus Maximus in Rom größer als das Stadion von Laodikeia, nur die Caracalla-Thermen in Rom größer als die Thermen dieser Stadt.

Laodikeia lebte u.a. von Kurgästen und Pilgern der nahen Stadt Hierapolis (heute Pamukkale) und den dortigen Kalksinterterrassen (die das heilende Wasser als heilig ansahen) und wurde sehr reich. Durch die spezielle Zusammensetzung des Thermalwassers von Pamukkale wurde in Laodikeia eine spezielle Augensalbe hergestellt, die bis nach Rom exportiert wurde.
Eine bestimmte rote Pflanzenwurzel konnte mit diesem, stark kalkhaltigen  Wasser verdünnt werden und dann schwarze Stoffe purpurn färben. So wurden immer mehr purpurne Stoffe im römischen Reich in Laodikeia hergestellt, z.B., so die Überlieferung, die purpurnen Segel der Kleopatra. Die aufwändige Färbung von Stoffen mit syrischen Purpurschnecken hatte eine Alternative bekommen, so dass Laodikeia bald zur Purpurstoffabrik des römischen Reiches wurde. Weiter war das Umland von Laodikeia ein wichtiges Baumwollanbaugebiet.

Im 1. Jahrhundert n. Chr. wurde Laodikeia zweimal von Erdbeben schwer verwüstet, erholte sich aber aus eigenen Kräften wieder.

Bei Grabungen der Universität Denizli wurde in den letzten Jahren eine der ältesten christlichen Kirchen freigelegt. Auf der Grundfläche von 2000 Quadratmetern wurden Reste von Mosaiken und Fresken gefunden sowie Münzen, die auf eine Datierung im frühen 4. Jahrhundert hinweisen. Ein im Boden eingelassenes Taufbecken mit Treppenstufen an zwei Seiten ermöglichte die um diese Zeit üblichen Massentaufen.
In den Jahren 363–364 fand dort das Konzil von Laodicea statt. In mittelbyzantinischer Zeit gehörte Laodikeia zum Thema von Thrakesion (eine byzantinische Verwaltungseinheit), hatte aber nach einem Erdbeben im Jahr 494 jede Bedeutung verloren.
Nach der Eroberung Laodikeias im 12. Jahrhundert durch die Seldschuken wurden die Bewohner nach dem späteren Denizli umgesiedelt. Denizli wurde von den Osmanen als Denizli Lâdik bezeichnet, wie es oft zur Unterscheidung vom alten Lâdik (Laodikeia) genannt wurde. Die Stadt wurde verlassen und vergessen.

In einem deutschen Reiseführer aus dem Jahr 2006 war noch zu lesen:
".... insgesamt nur für speziell Interessierte einen Besuch wert" !
Dies hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Der Tetrapylon, im Hintergrund die Kalksinterterrassen von Pamukkale  
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Laodikeia ad Lykos liegt linker Hand an der Straße von Denizli nach Pamukkale, ca. 6 km vom Stadtzentrum Denizli entfernt. Nach 1 km haben Sie das Gebiet der antiken Stadt erreicht.

 
   
   
     
     
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