Reiseland Türkei

   
  Lykien

 

Koordinaten: 36°20'31.28"N 30°10'9.21"E

 
  Limyra      
       
   
  Antike Stadt bei Finike  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Der Sarkophag des Xntabura  
 

 

 
 

Die Ursprünge der Stadt, die die Lykier "Zemuri" nannten, geht auf das 5. Jh. v Chr. zurück. Antike Aufzeichnungen und Münzfunde lassen darauf schließen, dass in Zemuri der Blitze schleudernde Zeus als Hauptgott verehrt wurde. Was für Lykien außergewöhnlich war, denn die Hauptgötter der Lykier waren Artemis und Apoll.

In Limyra war das weithin bekannte Quellorakel von Limyra beheimatet. Es ist überliefert, dass heilige Forellen die Zukunft voraussagten. Nahmen sie das angebotene Fischfutter an, war die Prognose positiv, verschmähten sie das Futter, sah man dem Ereignis sehr skeptisch entgegen.

Sowohl des Deutsche- als auch das Österreichische Archäologische Institut führen in Limyra Grabungen durch. Jürgen Borchardt, Professor für Klassische Archäologie an der Universität Wien, konnte 1966 nachweisen, dass der lykische Fürst Perikles von Limyra aus regierte. Das gibt der Stadt, die im Vergleich mit den lykischen Metropolen Xanthos und Myra als unbedeutend galt, einen gänzlich anderen Stellenwert. Offenbar beteiligte sich Perikles im Jahr 366 v. Chr. am blutig niedergeschlagenen Satrapenaufstand gegen den persischen Großkönig. Der erhöhte Sarkophag seines Bruders Xntabura ist noch heute schräg oberhalb des Theaters zu besichtigen.

Limyra geriet nach der Eroberung durch Alexander dem Großen unter die wechselnen Herrschaft dessen Nachfolger, bis es 188 v. Chr. mit ganz Lykien den Rhodiern zugesprochen wurde. In mehreren Aufständen wehrten sich die Lykier gegen die verhassten Rhodier. 167 v. Chr. konnten sie auf diplomatischem Wege die Loslösung von Rhodos und begrenzte Autonomie innerhalb der römischen Verwaltung erreichen. Im wieder erstarkenden lykischen Städtebund erhielt Limyra zeitweise drei Stimmen, was die Bedeutung der Stadt hervorhebt.

Ein Glücksfall für die Stadt war, dass im Jahr 4 n. Chr. der junge Enkel des Augustus Gaius Caesar nach einem Feldzug schwer verwundet in Limyra starb. Ihm wurde ein grosses Kenotaph errichtet, dessen Ruinen noch heute aus dem Sumpfgelände der Unterstadt ragen. Rom ließ reichlich Geld in den Sterbeort des Kaisernachkommen fließen. So wurden z.B. die Tempel renoviert und prunkvoll ausgestattet. Nach dem Erdbeben von 141 n. Chr. wurde erhebliche Wiederaufbauhilfe geleistet.

Der in römischer Zeit erbaute Teil der Stadt versumpfte in byzantinischer Zeit durch die Verlandung des Flusses Limyros mehr und mehr, bis er gänzlich unbewohnbar wurde. Die Menschen siedelten sich im ehemaligen Hafen Limyras, Phoinikos, dem heutigen Finike an. Lymyra verlor an Bedeutung und wurde schließlich gänzlich verlassen. In das Osmanische Reich wurde das Gebiet durch Sultan Beyazıt I. Yıldırım (1389 - 1403) eingegliedert.

Erst die Entdeckung des Perikles-Grabmals am Hang unterhalb der Akropolis durch Jürgen Borchardt machte Limyra in der Fachwelt und darüber hinaus bekannt. Ab dem Jahr 1969 werden Ausgrabungen durchgeführt.

Quelle: diverse

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
                                       Der Kenotaph des Gaius Caesar  
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Die Ruinen der antiken Stadt Limyra liegen ca. 7 km landeinwärts von der Küstenstadt Finike entfernt. Biegen Sie noch vor Finike von der Küstenstraße D400 auf die Nationalstraße D635 Richtung Elmalı ab. Nach knapp 5 km erreichen Sie die Zufahrtsstraße nach Limyra, die durch ein braunes Schild gekennzeichnet ist. 800 Meter weiter haben Sie die Ruinen der einst lykischen Stadt erreicht.

 
   
   
   
   
     
     
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