Reiseland Türkei

   
  Karien

 

Koordinaten: 37°55'21.55"N 29° 7'14.82"E

 
  Pamukkale      
       
   
  Die weltberühmten Kalksinterterrassen  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Sinterbecken unterhalb der Ruinen von Hierapolis  
 

 

 
 

Das Dorf Pamukkale (türkisch für Baumwollschloss) erhielt seinen Namen durch die Kalksinterterrassen, die über Jahrtausende durch kalkhaltige Thermalquellen entstanden sind und heute eine Touristenattraktion darstellen. Die Terrassen stehen seit 1988 auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Das dortige Quellwasser ist mit Calciumhydrogencarbonat gesättigt. Beim Austreten entweicht durch den Druckabfall Kohlendioxid, wodurch die Löslichkeitsgrenze von Calciumcarbonat überschritten wird, das in Form von Travertin ausfällt. Pro Sekunde werden 250 l Thermalwasser (ca. 30 °C) ausgeschüttet, d. h. täglich 21.600 m³. In einem Liter sind 2,2 g Kalk gelöst, der zum Teil ausgeschieden wird; die tägliche Menge könnte damit maximal 48 Tonnen erreichen, tatsächlich ist es deutlich weniger.
Außerdem liegt bei Pamukkale auch der antike Ort Hierapolis. Erhalten sind eine ausgedehnte Nekropole mit verschiedensten Gräbertypen, Apollotempel und Plutonium, ein großes Theater (15.000 Personen), die Philippus-Kirche sowie Bäder, Gymnasium und große Teile der Stadtmauer.

In den 1960er Jahren begann man, oberhalb der Sinterterrassen Hotels zu errichten, um Pamukkale für den aufkeimenden Tourismus in der Türkei attraktiver zu gestalten. Als Zufahrt zu den Hotels wurde eine Straße quer durch die Sinterterrassen gebrochen. Letztendlich wurden vier größere Hotelanlagen errichtet, die ihre Hauptattraktion, die Kalksinterterrassen, jedoch zunehmend selbst schädigten. Einerseits fehlte den Terrassen nun das Wasser, da es zum großen Teil von den Hotels aufgebraucht bzw. nur noch in stark verunreinigtem Zustand über den Kalkstein geleitet wurde, wodurch diese schnell verschmutzten und ihre strahlend weiße Färbung gegen ein Grauschwarz eintauschten. Andererseits war es den Hotelgästen und auch allen anderen Besuchern lange Zeit erlaubt, sich völlig frei auf den Terrassen zu bewegen und sogar in den Sintern zu baden. Dabei wurden der Kalkstein vor allem durch die Öle und Chemikalien in den Sonnencremes der Badegäste stark angelöst und begann weich und brüchig zu werden, wodurch große, teilweise nur sehr langfristig und aufwendig behebbare Schäden an den Sinterterrassen entstanden.

Als
sich diese Probleme gegen Anfang der 1990er Jahre durch einen immer größeren Zulauf von Touristen schließlich soweit verschärften, dass die Unesco drohte, Pamukkale von der Welterbeliste zu streichen, begann man mit einem großangelegten Rettungsprogramm.

Die erste 1996 durchgeführte Maßnahme war das generelle Bade- und Begehungsverbot für das gesamte Areal der Terrassenanlage. Zudem wurden im gleichen Jahr alle Hotels geschlossen und bis 1998 abgerissen. Alle heutigen Hotels befinden sich im Ort Pamukkale unterhalb der Terrassen. Sie bekommen ihr Thermalwasser dadurch erst, nachdem es die Sinterterrassen passiert hat. Auch die direkte Zufahrt auf den Berg wurde gesperrt. Auf der ehemaligen Straße wurden völlig neue, den natürlichen Terrassen nachempfundene Betonbecken angelegt, welche durch die Sinterausfällungen aus dem darüberfließenden Wasser nach und nach ein natürliches Aussehen annehmen werden. Dieser Vorgang ist schon weit vorangeschritten. Der Zugang zu den Terrassen ist auf den Bereich dieser ehemaligen Straße beschränkt und ist nur barfuß über die antike Stadt Hierapolis oder aus dem Ort Pamukkale möglich. Die Frequentierung dieses Abschnitts wird durch Sicherheitspersonal geregelt.

Die Renaturierung der Sinterterrassen selbst gestaltet sich weit schwieriger, denn vor allem im oberen, stark touristisch frequentierten Teil waren einige Sinterbecken bereits fast komplett zerstört. Türkische und internationale Experten arbeiteten deshalb an einem ausgeklügelten Bewässerungssystem, um den natürlichen Prozess der Kalkablagerung auf den Becken zu beschleunigen und somit die Wiederherstellung der Anlage voranzutreiben. Man erkannte, dass der im Wasser gelöste Kalk nur dann zuverlässig auf der bereits vorhandenen Ablagerung trocknete, wenn man die Terrassen einige Zeit gar nicht mit Wasser benetzte. Also legte man Wasserzuteilungskanäle an und teilte Pamukkale in 20 einzelne Bewässerungsabschnitte auf. Jeden Tag wird nur ein Abschnitt bewässert, auf den anderen Abschnitten hat die frische Kalkablagerung dadurch rund drei Wochen Zeit durchzutrocknen. Sehr stark beschädigte Terrassen wurden mittels Spezialbeton ausgebessert, der mit der Zeit von der natürlichen Kalkschicht bedeckt wird.

Inzwischen (Stand 2014) ist es nach rund fünfzehn Jahren intensiver Renaturierung gelungen, den größten Teil Pamukkales wieder in seinem natürlichen weißen Glanz erscheinen zu lassen, auch wenn einige Teile nach Expertenmeinung noch etwa 30 Jahre benötigen werden, um sich wieder in ihrem alten Erscheinungsbild präsentieren zu können.

Quelle: Wikipedia

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Das Baden ist heute in einem eng umrissenen Bereich erlaubt  
     
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Pamukkale liegt 17 km Luftlinie nördlich von Denizli und ist über gut ausgebaute und gut beschilderte Straßen erreichbar.

Folgen Sie in Denizli oder Umgebung einfach der Beschilderung nach Pamukkale. Es führt nur eine Straße ins Dorf.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
     
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