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Der frühere Name des Ortes
war Ayasoluk. 1914 erfolgte unter den Jungtürken die Umbenennung in
Selçuk. Selçuk ist die Nachfolgesiedlung des antiken Ephesos.
Auf dem Hügel Ayasoluk befand sich die erste Siedlung von Ephesos, die
im zweiten Jahrtausend v. Chr. von Karern und Lelegern bewohnt war.
Nachdem im siebten Jahrhundert n. Chr. der Hafen von Ephesos zum
wiederholten Mal verlandet und die Stadt durch Einfälle der Araber
bedroht war, verlagerten die Byzantiner den Ort erneut auf das Gebiet um
den Hügel, wo im sechsten Jahrhundert die Johanneskirche, einer der
größten Sakralbauten des Byzantinischen Reiches, errichtet worden war.
Sie wurde im 6. Jahrhundert von Kaiser Justinian I. über dem
vermutlichen Grab des Evangelisten Johannes errichtet und blieb bis ins
11. Jahrhundert mit ihrer prächtigen Marmorausstattung unversehrt. Für
den 110 m langen, kreuzförmigen Bau und seine sechs Kuppeln wurde der
Berg um eine künstliche Terrasse erweitert.
Auf dem oberen Plateau des Hügels befindet sich die
byzantinisch-seldschukische Zitadelle von Selçuk. Das Baudatum der
Festung lässt sich nicht exakt rekonstruieren, doch kann aus der Art des
Mauerwerks auf eine Erstellung in byzantinischer Zeit, ebenfalls im
sechsten Jahrhundert, geschlossen werden. Das Bauwerk wurde, wie auch
die Stadt, später von den Seldschuken übernommen, die die Burg zu einer
byzantinisch-seldschukischen Mischanlage umbauten.
1391 kam der Ort zum ersten Mal unter osmanische Herrschaft, ging aber
wieder an die Mongolen verloren. 1425 wurde die Stadt endgültig Teil des
Osmanischen Reiches.
In Selçuk befindet sich das Archäologische Museum, in dem die Funde aus
den Ausgrabungen im nahe gelegenen Ephesos ausgestellt sind.
An manchen Häusern finden sich antike Reste, weil Teile von Selçuk aus
Baumaterial von Ephesos errichtet wurden.
Am Ortsrand finden sich die geringen Reste des Tempels der Artemis von
Ephesos, einst eines der sieben Weltwunder des Altertums. Am Nordosthang
des Panayır Dağı liegt die Siebenschläferhöhle von Ephesos, etwa sieben
Kilometer entfernt auf dem Bülbül Dağı findet man das Haus der Mutter
Maria, das angebliche Sterbehaus der Mutter Maria.
Die Isabey-Moschee aus dem 14. Jahrhundert am Fuße des Ayasoluk besitzt
ein schönes Stalaktitenportal, einen ruhigen Innenhof und einen
stimmungsvollen Gebetssaal.
In der Nähe liegt die Ruine des Isabey-Hamams, eines Badehauses
ebenfalls aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Quelle: Nach Wikipedia
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