Reiseland Türkei

   
  Syria

 

Koordinaten: 37° 9'59.73"N 38°47'41.86"E

 
  Urfa (auch Şanlıurfa)      
       
   
  Das antike Edessa  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Der Teich des Abraham mit heiligen Karpfen  
 

 

 
 

Şanlıurfa, auch schlicht Urfa genannt, ist auch unter ihrem antiken Namen Edessa bekannt. Die Bevölkerung setzt sich mehrheitlich aus Kurden, Türken und Arabern zusammen. Christen, die einst den größten Teil der Einwohner ausmachten, waren hauptsächlich Assyrer bzw. Aramäer und Armenier.
In Nähe zur Stadt liegt der Göbekli Tepe mit Tempeln von ca. 9000 v. Chr. Es wird vermutet, dass Urfa identisch ist mit dem hurritischen Urschu, das um 2000 vor Christus in sumerischen, akkadischen und später in hethitischen Keilschrifttexten erwähnt wird.

Die Stadt wurde von Alexander erobert. Aus machtpolitischen Gründen nahm Seleukos I. eine Neugründung unter dem makedonischen Namen Edessa vor. Das Gründungsdatum wird gewöhnlich als 303 angegeben. Die Stadt hatte ein rechtwinkliges Straßennetz mit viereckigen Mauern und Toren, die nach den Himmelsrichtungen orientiert waren. Der Burgberg lag nur teilweise innerhalb der Stadtmauern.

Unter römischer Herrschaft behielt die Stadt zunächst ihre Unabhängigkeit. Pompeius bestätigte Abgar von Edessa nach 67 v. Chr. in seinem Amt. Dieser scheint dann eine wichtige Rolle in der Niederlage des Crassus 53 v. Chr. gespielt zu haben. Als Trajan 114 in Antiochia weilte, brachte ihm der König von Edessa, ebenfalls mit Namen Abgar, Geschenke, darunter über 200 Pferde. Aber schon 116 fiel Abgar von den Römern ab und die Stadt wurde zerstört. Kaiser Hadrian setzte einen parthischen Prinzen als Herrscher über Edessa ein. 165 rebellierte die Stadt gegen die Parther und öffnete römischen Truppen die Tore, der Herrscher wurde römischer Klient.

Im Jahre 259/260 wurden die Römer unter Valerian durch die Perser unter Schapur I. in der Nähe von Edessa besiegt, der Kaiser geriet in Gefangenschaft.

Während der Spätantike war Edessa ein wichtiges religiöses und intellektuelles Zentrum für den syrisch-römischen Osten. Vor allem im 6. Jahrhundert war die Stadt zwischen Oströmern und Persern schwer umkämpft; in dieser Zeit wird auch die Abgar-Legende und das die Stadt schützende angeblich Bild Christi erstmals erwähnt. 544 (oder 543) scheiterte eine großangelegte Belagerung durch den persischen Sassanidenkönig Chosrau I.. Schon 525 waren weite Teile der Stadt zerstört worden, als der Fluss Daisan über die Ufer trat. Kaiser Justinian I. ließ daraufhin umfangreiche Baumaßnahmen durchführen, weshalb die stark befestigte Stadt den Persern oft widerstehen konnte, bevor sie unter Chosrau II. schließlich doch erobert wurde.

630 gaben die Perser Edessa an die Oströmer/Byzantiner zurück. Doch schon im Jahr 638 fiel die Stadt in die Hände der arabischen Muslime; damit endete die antike Geschichte des Ortes.

1098 übernahmen die Kreuzfahrer die Herrschaft und machten die Stadt zur Hauptstadt der Grafschaft Edessa. Ab dem Jahre 1144 wurde Edessa wiederholt von den Seldschuken aus Aleppo erobert, geplündert und schließlich 1147 vollständig zerstört. Die Zerschlagung des Kreuzfahrerstaates Edessa sollte der Anlass für den letztlich erfolglosen Zweiten Kreuzzug sein. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Stadt von den Mongolen und schließlich von den Mamelucken erobert.

Şanlıurfa ist die fünftheiligste Stadt des Islam. Hier sollen die Propheten Abraham (Ibrahim) und Ijob (Eyyub) gelebt haben. Entsprechend islamischer Tradition wurde hier Abraham geboren.

Eine zentrale Stätte des Wallfahrtsortes Şanlıurfa ist die Halil-Rahman-Moschee und der zum Komplex gehörende Teich des Abraham mit heiligen und unantastbaren Karpfen. Die Legende besagt, dass Gott Abraham, der auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte, errettete, indem er das Feuer in Wasser verwandelte und Glutbrocken zu Karpfen wurden.

Nach christlicher Tradition war der Apostel Thomas, einer der Jünger Jesu, Gründer der syrischen Kirche in Edessa. In dieser Tradition wurden seine Gebeine aus Parthien oder Indien nach Edessa überführt und dort bestattet. Ibas von Edessa ließ für seine Reliquien eine Kirche erbauen.

Quelle: Wikipedia

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die Zitadelle  
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Şanlıurfa liegt an der Nationalstraße D400 (E90) gut 140 km östlich Gaziantep und 360 km von Adana entfernt.

 
   
     
     
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