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Geschichte der Stadt Die Festung Alanya
liegt auf einer Felsnase direkt im Meer. Aufgrund dieser
Lage war sie vom Wasser wie auch vom Land schwer zu
erreichen und war dadurch über Jahrhunderte hinweg
leicht zu verteidigen. Der Alanya-Felsen war lange
Zeit die Basis für die Niederlassung früher
Zivilisationen. Sie lassen sich bis ins 4. Jh. v. Chr.
zurückverfolgen. Die oberste Spitze der Felsnase war in
der frühen hellenistischen Periode mit einer
Verteidigungsmauer ausgestattet. In den folgenden
Jahrhunderten wurde sie weiter ausgebaut. Die
eindrucksvolle Festungsanlage die wir heute besichtigen
können, wurde von den Seldschuken vollendet. Im Altertum
war die Stadt unter dem Namen Korakesion bekannt. Bis zum 2. Jh. v. Chr. behielt sie, trotz
vieler Einflüsse, ihre Unabhängigkeit. Im 2. Jh. v. Chr.
übernahm der Pirat Diodotos Tryphon die Stadt, die als
Seeräuberhafen bekannt wurde. Der Teil der
Verteidigungsmauer, der sich vom Schrein des Arap Evlİyası
bis zum Ehmedek hinzieht, wird der Zeit der Herrschaft
des Tryphon zugeordnet. Erkennbar an der Konstruktion,
bei der kein Mörtel verwendet wurde, und der Größe der
Steinblöcke. Im Jahr 65 v. Chr. wurden die Piraten
in der berühmten Seeschlacht von Koracesium von Pompeius
besiegt und wurde . Zwei Jahrzehnte später schenkte Mark
Anton die Stadt samt Umgebung seiner geliebten
Kleopatra, die von hier aus Holz für den Flottenbau nach
Alexandria verschiffen ließ. Der Wohlstand und die
Bedeutung der Stadt stieg, konnte aber nicht mit dem
weiter westlich gelegenen Side konkurrieren.
Die
Geschichte der Stadt in der byzantinischen Periode ist
weitgehend unbekannt. Man weiß nur, dass die Stadt in
dieser Zeit Kalanoros (schöner Berg) genannt wurde.
Einige Bauten haben die byzantinische Periode überlebt,
wie etwa die aus dem 11. Jh. n. Chr. stammende Kirche in
der Zitadelle, Arap Evliyası,
ein kleines Kloster nahe dem Cilvarda-Areal und die
runden Türme, die im mittleren Sektor in einer Reihe zu
der Zitadelle der Festung stehen. Ab dem 11.
Jahrhundert wurde die Stadt von armenischen Fürsten
beherrscht. 1221 n. Chr. übergab der damalige Herrscher
Kyr Fard die Stadt an den anrückenden Seldschuken-Sultan
Alaeddin Keykubad im Tausch gegen den Gouverneursposten
in Akşehir. Unter den Seldschuken begann Alanyas
erfolgreichste Ära. Die Stadt nahm den Namen des
Sultans, der sie nun übernahm, benannt: "Alaiyye".
In dieser Zeit wurde die Festung ausgebaut, die Werft,
der Rote Turm, die Süleymaniye Moschee und Bedesten
sowie der Tophane Turm erbaut.
Nach dem
Zusammenbruch des seldschukischen Reiches ging im Jahre
1293 die Herrschaft über Alanya an die Karamanoğlu-Dynastie.
Es gibt Gebäude mit Inschriften aus dieser Zeit. 1427
wurde die Stadt für 5000 Goldstücke an die ägyptischen
Mamelluken verkauft. 1471 wurde Alanya Teil des
osmanischen Reiches und wurde von Gedik Ahmet Paşa
regiert.
Die
Spitze des Burgfelsens zeigt viele Beispiele urbaner, militärischer und religiöser Architektur, wie
Moscheen, Kirchen, Zisternen, Markthallen, Kasernen,
Bäder usw. Die Festungsmauern erstrecken sich
insgesamt über 6500 Meter mit 140 Türmen. Die Mauern und
Türme verfügen über Wehrgänge zum leichteren
Truppentransport. Verschiedene Stellen der Festung
konnten durch große, hölzerne Tore betreten werden. Es
gab aber auch zusätzlich mehrere kleinere, gut zu
verteidigende Eingänge. Die Festung besteht aus drei
Hauptsektoren, dem äußeren, dem mittleren und dem
inneren Sektor. Der äußere Sektor erstreckt sich vom
Hügel über den Roten Turm zum Ehmedek und dem Arap Evliyası
und dann zurück hinunter zum Meer. Dieser Sektor enthält
wichtige Bauwerke aus seldschukischer Zeit, wie den
Roten Turm, die Werft und den Tophane Turm. Der mittlere
Sektor befindet sich zwischen den Mauern des Arap Evliyası
Turmes und der Zitadelle (İçkale).
Im mittleren Teil liegen das Akşebe
Türbesi, ein Badehaus und das Ehmedek, der Nordbastion
alles ebenfalls aus Seldschukischer Zeit stammend. Die
Sülemaniye Moschee und Bedesten stammen aus der
osmanischen Zeit.
Quelle:
Stadt Alanya
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