Lage und
Örtlichkeit Die antike Stadt Antiochia am
Kragos, oder auch Antiochia ad Cragum, liegt 20 km
südöstlich von Selinus, dem heutigen Gazipaşa, beim
heutigen Dorf Güneyköy.
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Der 7 Meter lange Außenpool, rundherum das
abgedeckte Mosaik |
Der Name der Stadt
(übersetzt: an den Klippen) geht auf die Lage der Stadt
zurück: hoch über dem Meer auf steilen Felsklippen.
Die Stadt war in erster
Linie auf abschüssigem Gelände, das vom Taurus bis zum
Meer hinunter reicht, errichtet.
Trotz der Tatsache, dass die Stadt an der Küste liegt,
befindet sich sein Zentrum mehrere hundert Meter über
dem Meeresspiegel und war von mehreren Seiten von
Klippen und Steilhängen gegen Angriffe geschützt.
Der Bereich der Stadt, in dem alte Architektur ist noch
erhalten ist, liegt innerhalb der Grenzen der modernen
Dorf Güney und nimmt eine Fläche von über 24 ha ein.
Die Akropolis belegt den höchsten bewohnten Punkt und
erlaubte einen Blick auf das Stadtzentrum.
Das Zentrum der Stadt mit
einer Säulenstraße, Agora, Thermen, Tempeln und Kirchen
liegt hoch am Hang über dem Meer, umgeben von
ausgedehnten Nekropolen. Lange Zeit nahm man an, dass
die Stadt sei eher unbedeutend und nur oberflächlich
romanisiert gewesen war. Allerdings mehren sich in den
letzten Jahren die Anzeichen dafür, dass Antiochia
wichtiger und reicher war als vermutet.
Geschichte der Stadt
Gegründet wurde sie wahrscheinlich Mitte des 1.
Jahrhunderts n. Chr. von König Antiochos IV. von
Kommagene (38–72 n. Chr.), nachdem Claudius ihm 41 n.
Chr. die Kontrolle über das Raue Kilikien anvertraut
hatte.
Seit 72 n. Chr. gehörte sie zur neuen römischen Provinz
Cilicia, vom Anfang des 4. Jahrhunderts bis ins 7.
Jahrhundert zur Provinz Isauria.
Es wird angenommen, dass
auch Antiochia ad Cragum einer der Stützpunkte der
kilikischen Seeräuber war.
Die sogenannten Kilikischen Seeräuber waren eine im
gesamten Mittelmeerraum operierende Seemacht, die vom 2.
Jahrhundert v. Chr. bis zu ihrer Unterwerfung durch
Gnaeus Pompeius Magnus 67 v. Chr. vor allem das östliche
Mittelmeer beherrschte.
Besichtigung Im Jahr 2002 wurden durch
Zufall von einem amerikanischen Archäologen auf einem
frisch gepflügten Feld einige Stücke eines Mosaiks
gefunden. Zu dieser Zeit gab es nicht genug Geld in den
örtlichen Museen, um Ausgrabungen zu beginnen.
Zehn Jahre später, 2012, legten Archäologen der
University of Nebraska ein etwa 150 Quadratmeter großes
Mosaik aus der Zeit um 300 n. Chr. frei. Überraschend
ist der gute, z. T. nahezu makellose
Zustand. Es betont die reinen römischen Charakter dieser
Stadt. Das Mosaik umrahmt den 7 Meter langen Außenpool
einer römischen Badeanlage. Es zeigt große Quadrate mit
verschiedenen geometrischen Mustern auf weißem
Untergrund. Umrandet war der Platz von flankierenden
Säulengängen. Die Fläche des Mosaiks ist so groß, dass
es erst ein Jahr später gänzlich freigelegt werden
konnte. Die amerikanischen Archäologen vermuten, dass es
den dekorativen Eingang zum angrenzenden Badehaus
bildete. Zum Schutz wurde das Mosaik nach genauester
Untersuchung und Dokumentation mit
Planen abgedeckt und mit Sand zugeschüttet. Man darf auf
weitere Ergebnisse von Ausgrabungen gespannt sein.
Im Juni
2015 wurden Strukturen eines Bouleuterions (Rathaus)
entdeckt, das in den kommenden Ausgrabungskampagnen wohl
gänzlich freigelegt werden wird.
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