Über
das antike Korykos ist nicht allzu viel bekannt,
zumal es noch nicht ausgegraben und somit weitgehend
unerforscht ist. Laut
Herodot, (484-425 v. Chr.) dem Vater der
Geschichtsschreibung, wurde die Stadt vom zyprischen
Prinzen Korykos gegründet. Erste Erwähnung in der
Geschichtsschreibung findet Korykos, als 97 v. Chr. der
König von Syrien, Antiochos III., die Kilikischen
Pforten und die Mittelmeerküste von den Ptolemäern, den
griechischen Herrschern in Ägypten eroberte.
Korykos
wurde 67 v. Chr. von den Römern besetzt, wurde aber erst
72 n. Chr. in das römische Imperium aufgenommen.
Münzfunde belegen, dass die Stadt in der Kaiserzeit
unabhängig war. Der römische Schriftsteller, Anwalt und
Philosoph Cicero schrieb über die Stadt und machte sie
berühmt. Ihre Glanzzeit hatte die Stadt in
römisch-byzantinischer Zeit. Stephanus von Byzanz
beschrieb Korykos als bedeutendste Stadt in der Region
um Seleucia. Die weitaus meisten Überreste des antiken
Korykos schließen sich in östlicher Richtung an das
heutige Kizkalesi an. Das Gelände ist jedoch kaum
erschlossen und schlecht begehbar.
Direkt am
Meer, auf einer ehemaligen Halbinsel, stehen die Ruinen
der sogenannten Landburg, einer damals von drei Seiten
natürlich geschützten Trutzburg aus der Mitte des 13.
Jh. Landwärts war die Burg, die auf den Resten einer
viel früheren Befestigungsanlage, durch einen tiefen,
aus dem Felsen geschlagenen Wassergraben geschützt. Zum
Bau der mittelalterlichen Burganlage wurden, wie leicht
zu erkennen ist, fast ausschließlich Reste der antiken
Bausubstanz verwendet. So lassen sich z.B. in den Mauern
auf der Nordseite unschwer die Reste von Säulentrommeln
und Altarsteinen ausmachen. Die Burg schützte den heute
verlandeten Hafen.
Bekannter, sicher auch weil von weit her sichtbar, ist
die Seeburg, die "Mädchenburg", nach der der heutige Ort
seinen Namen bekam. (Kizkalesi = türkisch Mädchenburg)
Auch diese Burg diente dem Schutz des Hafens. Eine Mole
verband einmal beide Burgen. Um ihre
Entstehungsgeschichte rangt sich die Sage, dass ein
Sultan die Burg errichten lies um seine Tochter vor
einem ihr prophezeiten Schlangebiss zu schützen. Der
tödliche Biss ereilte die Tochter aber trotzdem, da die
Schlange in einem Obstkorb auf die Insel gebracht wurde.
Diese Sage hört man in der Türkei allerdings öfter, so
auch um dem Mädchenturm im Bosporus bei Istanbul.
Heute ist
Kizkalesi eine Touristengemeinde mit ca.3.000
Einwohnern. Nachdem
der Ort bereits in den 1970er Jahren
von türkischen Touristen gut besucht
war, hat es sich seitdem zu einer
Hochburg des internationalen Tourismus
entwickelt und ist heute von Deutschen,
Engländern und Russen sowie den GIs aus
der amerikanischen Luftwaffenstützpunkt İncirlik
bei Adana frequentiert. Damit ging auch ein Bauboom
einher, in dessen Verlauf nicht nur
Beherbergungsbetriebe, sondern auch Hochhäuser mit Miet-
und Eigentumswohnungen gebaut wurden. Dort hat sich auch
eine größere Gruppe von Deutschen angesiedelt.
Man erreicht Kizkalesi über
die 4-spurig ausgebaute Nationalstraße D400, 26 km
hinter Silifke, Richtung Mersin. Nach Mersin sind es von
hier aus 60 km, nach Adana 145 km.
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Die Mädchenburg in Kizkalesi |
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