Der Überlieferung nach wurde Milet 1053 v. Chr. durch ionische Kolonisten
neu gegründet.
Durch die vier Häfen
entwickelte sich
Milet ab dem
8.Jh.v.Chr. zu einem
bedeutenden
Umschlagplatz für
den Handel mit dem
Orient. Purpurne
Stoffe aus Milet
waren ebenso wie
sonstige Textilien,
aber auch Wolle und
Olivenöl begehrte
Handelsgüter.
Milet stieg zu
einer der
bedeutendsten
griechischen Stadt
auf und übte
zeitweise die
Seeherrschaft über
die Ägäis aus. Milet
gründete über 80
Kolonien. Unter
anderem aufgrund seiner
weitreichenden
Handelsaktivitäten
und der Zahl seiner
Kolonien und wurde
Milet daher das Haupt
Ioniens genannt.
Im 7. Jahrhundert v.Chr. kam es zu
Konflikten der
griechischen Städte
an der Westküste
Kleinasiens mit den
benachbarten Reichen
der Lyder und später
der Perser. Im 6.
Jahrhundert v. Chr.
wurde die Stadt erst
vom Lyderkönig
Kroisos, dann von
den Persern unter
Kyros II.
unterworfen. Ein von
Milet ausgehender
Aufstand der
ionischen Griechen
(Ionischer Aufstand)
gegen das
Perserreich
scheiterte. Milet
wurde 494 v.Chr.
von den Persern erobert und zerstört.
Der Wiederaufbau
Milets wurde nach
den Ideen des
Hippodamos von
Milet streng
rasterförmig
durchgeführt. Bis
zum Alexanderfeldzug
stand die Stadt im
4.Jh.v.Chr. unter
persischer
Oberherrschaft. In
hellenistischer Zeit
herrschten
verschiedene Mächte
in Kleinasien, also
auch über Milet, das
verstand sich zu
behaupten. 133
v.Chr. wurde Milet
zusammen mit dem
Königreich Pergamon
an Rom vererbt und
wurde Teil der
römischen Provinz
Asia.
Milet blieb in der
Folgezeit von
untergeordneter
Bedeutung, da die
Römer Ephesos zur
Hauptstadt ihrer
Provinz Asia
wählten. Trotzdem
entstanden in der
Kaiserzeit auch in
Milet zahlreiche
repräsentative
Bauten.
Ebenso wie
Ephesos gab es in
Milet eine frühe
christliche
Gemeinde. Das neue
Testament berichtet
in der
Apostelgeschichte
davon, dass sich der
Apostel Paulus auf
seiner letzten
Missionsreise vor
seiner Rückkehr nach
Jerusalem in Ephesos
von den Führern der
Gemeinde
verabschiedete.
In der Spätantike,
also in der Zeit
zwischen 280 und 560
n.Chr. ist ein
starker
Bevölkerungsrückgang
zu verzeichnen. Zum
Schutz vor
feindlichen
Überfällen
befestigte man das
große Theater und
versah es zum Schutz
an der höchsten
Stelle mit einem
Kastell. Im
Zuschauerraum wurden
Wohnhäuser
errichtet. In dieser
Zeit kam Milet als
Bischofssitz eine
besondere Bedeutung
zu.
In osmanischer Zeit
wählten die Fürsten
von Menetsche
zeitweise ihren Sitz
in Milet und ließen
zahlreiche
repräsentative
Bauten. Ein Beispiel
hierfür ist die
hervorragend
erhaltene Ilyas Bey
Moschee nahe den
Faustina-Thermen.
In der Folgezeit
wurde es still um
Milet. Bis zu einem
schweren Erdbeben im
Jahr 1955 befand
sich auf dem
Ruinengelände ein
Dorf namens Balat.
Nach dem Erdbeben
wurde die Siedlung
nach Süden,
außerhalb des
Stadtgebietes
verlegt.
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Das Theater
von Milet |
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Erste
archäologische
Untersuchungen
wurden
1873
durchgeführt.
Unter
der
Leitung
von
Theodor
Wiegand
begannen
ab
1899
im
Stadtgebiet
des
antiken
Milet
im
Auftrag
der
Berliner
Museen
groß
angelegte
Ausgrabungen.
In
der
Zeit
bis
1911
grub
Wiegand
zahlreiche
prächtige
Repräsentationsbauten
aus
hellenistisch-römischer
Zeit
aus.
Darunter
das
berühmte
Markttor
von
Milet,
neben
dem
Pergamon-Altar
eines
der
Hauptausstellungsstücke
des
Pergamon-Museums
in
Berlin.
Die
regelmäßige
Forschungsarbeit
ruhte
aufgrund
der
beiden
Weltkriege
und
der
dazwischen
liegenden
kriegerischen
Auseinandersetzungen
und
politischen
Umwälzungen
in
Kleinasien
in
der
Zeit
von
1913
bis
1938.
Erst
ab
1955
konnten
wieder
regelmäßige
Forschungen
durchgeführt
werden.
Die
Forschungsarbeit
in
Milet
dauert
bis
zum
heutigen
Tage
an.
Sie
wird
heute
von
der
Ruhr-Universität
Bochum
durchgeführt.
Weblink:
Ausgrabungen
in
Milet,
Ruhruniversität
Bochum