Antike Städte an der Lykischen Küste


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   Myra


Koordinaten:  36°15'31.45"N 29°59'4.88"E

Lage und Örtlichkeit
Das antike Myra, heute Demre (früher Kale), ist heute eine moderne türkische Kleinstadt. Sie ist über die sich hier an der Küste entlang schlängelnden Nationalstraße D400 gut zu erreichen.
Demre liegt etwa 25 km von Finike (Richtung Fethiye) und in der Gegenrichtung 37 km vom insbesondere bei Engländern bekannten Ferienort Ka
ş entfernt.

Das Theater und die Akropolis 

Bekannt ist Myra als Wallfahrtsort wegen des von dort stammenden Nikolaus von Myra
(*280/286 in Patara in Lykien; † 345/351)
. Die herausragenden Sehenswürdigkeiten der Stadt ist neben der weltberühmten Nikolaus-Kirche das römische Theater und die Lykischen Felsengräber. Weniger bekannt und nur mit entsprechender Kondition ausgestattet zu besichtigen ist die Akropolis oberhalb des Theaters. Nur wenige Besucher verirren sich hierher.

Die Kirche Nikolaus’, wurde im 6. Jahrhundert erbaut. Die heutige dreischiffige Basilika stammt im Kern aus dem 8. Jahrhundert. Konstantin IX. Monomachos (1000–1055) und Kaiserin Zoe erneuerten die Kirche. Ein Kloster wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erbaut und den Mönchen die Pflege der Pilgerstätte übertragen.

Nikolaus’ Gebeine wurden im Jahre 1087 von italienischen Kaufleuten nach Bari abtransportiert. Damit verlor die Kirche ihre Bedeutung nicht völlig, auch später noch suchten Pilger sie auf.

Die Kirche, die Jahrhunderte lang im Schlamm des Demre-Flusses versunken war, wurde 1863 vom russischen Zaren Alexander II. erworben und teilweise wiederhergestellt. 1963 wurde die östliche und westliche Seite der Kirche ausgegraben. Seit den 1990er Jahren finden weitere türkische Grabungen an der Kirche statt. In ihrem Inneren finden sich byzantinische Fresken und Bauplastik sowie römische Sarkophage, die als Spolien wiederverwendet wurden. Vor der Kirche steht ein modernes Nikolaus-Denkmal.

Der alte Hafen von Myra (Andriake), 5 Kilometer südwestlich von Demre (heutiger Name: Bucht von Cyagzi) ist heute verlandet. Der Apostel Paulus wechselte hier im Jahr 59 n. Chr. auf seiner Reise nach Rom das Schiff. Sehenswert ist das alte Granarium, eine Kornkammer, in der bis zu 6000 Kubikmeter Getreide gelagert werden konnten.

Geschichte der Stadt
Myra war seit dem 6. Jh. v. Chr. eine der sechs größten Städte des Lykischen Bundes. Nach der Teilung Lykiens von Pamphylien unter Kaiser Theodosius II. (401–450 n. Chr.) wurde Myra Hauptstadt Lykiens. Artemis Eleuthera (Kybele) besaß in Myra ein Kultzentrum, das bei einem Erdbeben 141 n. Chr. zerstört wurde. Eine Inschrift des Opramoas von Rhodiapolis, der den Bau des Theaters finanzierte, kennzeichnet ihren Tempel in Myra als den größten und prunkvollsten. Dies berichtet auch eine Legende vom eigenhändigen Abriss des Heiligtums durch Bischof Nikolaus.

Myra war Bischofssitz, ab 300 amtierte Nikolaus von Myra als Bischof.

809 n. Chr. wurde der Ort durch arabische Truppen unter Harun al-Rashid geplündert und verlor danach an Bedeutung. Während der Regentschaft des Alexios I. Komnenos, (1081–1118) wurde Myra zeitweise von den islamischen Seldschukenherrschern erobert. Italienische Kaufleute aus Bari nutzten die unruhige Zeit, um die Gebeine des Heiligen Nikolaus in ihre Heimat zu überführen, wo sie am 9. Mai 1087 eintrafen. Fortan wurde Bari zur Pilgerstätte des St.-Nikolaus-Kultes.

Die Stadt wurde im Lauf der Jahrhunderte unter dem Schlamm des Demre-Flusses begraben und zwischen 1965 und 1968 durch den deutschen Archäologen Jürgen Borchhardt erforscht.

Quelle: Wikipedia u.a.

 

         Myra

 

 Plan des bis heute bekannten Myra

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1 Ostnekropole 4 moderne Bebauung
2 "Painted Tomb" 5 Theater
3 Akropolis 6 Seenekropole