Antike Städte im "Rauhen Kilikien"


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   Silifke (Seleukia ad Calycadnum)


Die antike Stadt Seleucia ad Calycadnum erstreckte sich an den Hängen des Festungshügels. Die Uferzonen und das Mündungsgebiet des Göksu sind schon seit der frühen Broncezeit bewohnt. Nach neusten archäologischen Forschungen kann man die früheste entdeckte Siedlung mit dem hethitischen Ura, das in das 13. Jahrhundert v. Chr. datiert wird, gleichsetzen. 712 v. Chr. wurde Ura vom assyrischen König Sargon II. zum erstem Mal befestigt. Seleukos I. Nikator, einer der Generäle Alexander des Großen und späterer König des neuen Königreiches Babylonien (Syrien) muss die bis dahin bestehende Siedlung in Seleukeia umbenannt haben. Die Zahl der Städte, die nach Seleukos benannt wurden, wird mit 9 angegeben. Seleucia ad Calycadnum ist die Einzigste, die - heute unter dem Namen Silifke - ein intaktes Stadtbild zeigt. Alle anderen sind heute Ruinenfelder.

Silifke heute (Blick von der Festung)

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Silifke liegt an der Weggabelung Antalya (400 km) - Adana (150 km) - Konya (250 km) am Westrand des Mündungsdeltas des Flusses Göksu. Bei der letzten Volkszählung hatte Silifke eine Einwohnerzahl von 85.100 zu verzeichnen. Die Bewohner sind meist Händler, Handwerker und Bauern. Ich habe Silifke als ein ruhiges Provinzstädchen mit offenen, liebenswürdigen Menschen kennen gelernt.
Der Göksu teilt die Stadt in zwei Hälften. Mehrere Brücken, darunter eine Steinbrücke mit römischen Fundamenten spannen sich über den Fluss, dessen Ufer von Parks und schattigen Teegärten gesäumt sind.
Sehenswert sind heute die Festung, ein römischer Tempel und die Zisterne aus frühbyzantinischer Zeit.
Eine Besichtigung der Festung lohnt schon allein wegen der grandiosen Rundumsicht auf die Stadt, das Göksu Delta, den Göksu Bogen und die umliegenden Berge. Das sichtbare Innere der Festung ist weitgehend zerstört. Der sich dem Besucher bietenden Anblick ist eher enttäuschend. Es ist zu hoffen, dass es die Stadtväter und Archäologen mit der Zeit nicht nur bei grober Kosmetik der Außenmauern belassen, sondern auch das Innere dem interessierten Besucher zugänglich machen. Unter der heute sichtbaren Schicht zerstörter Gebäude sollen sich lt. Aussagen unseres (privaten) Fremdenführers noch 2 Stockwerke befinden. Zum Teil waren zumindest die nächst tiefer gelegenen Gewölbe durch Öffnungen im Boden zu erahnen. Durch das Gewirr von Steinen führen keine Wege. Anhand der niedergetretenen Vegetation lassen sich allerdings Trampelpfade ausmachen. Eine Sicherung in irgend einer Form gibt es dort, wie in der übrigen Türkei, übrigens nicht.

Die Wirtschaft der Stadt und des Umlandes ist in großen Maße von der Landwirtschaft geprägt und abhängig. Der Tourismus erlangt steigende Bedeutung. Im Umland der Stadt, insbesondere im fruchtbaren Göksu-Delta werden Bohnen, Erdnüsse, Sesam, Bananen, Ananas, Mango, Orangen, Zitronen, Limetten, Baumwolle, Trauben, Linsen, Oliven, Tabak, und sonstige Gemüsesorten angebaut. In den letzten Jahren wurden große Investitionen in Gewächshäuser getätigt um die Region auch im Winter speziell mit Erdbeeren und anderen Früchten versorgen zu können.

Die Touristinformation befindet sich in der Nähe der alten römischen Brücke in der Veli Gürten Bozbey Caddesi 6, 33960 Silifke, Tel.: 71 41 151, Fax: 71 45 328.
Die offizielle Homepage der Stadt Silifke
hier

Geringere Bedeutung hat hingegen die Industrie. In Silifke und Umland beschäftigen sich kleinere Unternehmen mit der Produktion von Getränken, Chemikalien, Kleidung, Schuhen, Glas, Kunststoffen, Keramik und Textilien.

 

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