Antike Städte

Zwischen Side und Serik zweigt die Nationalstraße D687 von der Küstenstraße D400 ab. Nach gut 3 km zweigt im Dorf Taşağıl die Kokabey Cd., die Straße Nr. 07-05,  links ab. Folgen Sie der 07-05 ca. 37 km durch Kiefern-, Zedern- und Zypressenwälder. 7 km hinter dem Dorf Beşkonak führt links eine Straße nach Selge. Gut 300 m weiter stehen Sie auf der antiken römischen Brücke über den Köprülü Çayı. Von hier aus schraubt sich die Straße in Serpentinen 11 km durch eine wildromantische Berglandschaft zum ca.1000 Meter hoch gelegenen Dorf Altınkaya, das sich heute auf dem ehemaligen Stadtgebiet des antiken Selge befindet.

Heute fristet Selge, bzw. das Dorf Altınkayaköy, touristisch ein eher bedeutungsloses Dasein. Von den Reisegesellschaften und Agenturen wird Selge nicht angefahren. Die vielen Rafting-Fans bleiben eher am Köprülü-Kanyon und im Dorf Beşkonak. Nach Selge, 18 km weiter, verirren sich immer weniger Touristen. Obwohl allein die Fahrt durch die wildromantische Bergwelt einen Abstecher nach Selge lohnenswert macht.
Ganz schuldlos sind die Dorfbewohner an der zunehmenden Isolation auch nicht, denn sie sind als ausgesprochen aufdringlich bekannt. Hiervon konnten wir uns im Dezember 2009 und im Oktober 2011 selbst überzeugen.

Öffnungszeiten (Stand September  2011)
Das Gelände ist offen zugänglich. Es wird kein Eintritt erhoben.

Geschichte der Stadt
Der Überlieferung nach soll Selge nach dem Krieg um Troja durch den Seher Kalchas gegründet und durch Griechen aus Sparta besiedelt worden sein. Auf Münzen ist der Ort seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. nachweisbar.
Wirtschaftliche Grundlage waren der Anbau von Wein und Oliven auf der umgebenden fruchtbaren Hochebene. Politisch bestanden zu Aspendos gute Beziehungen, ansonsten war die Stadt kriegerisch gegen ihre Nachbarn ausgerichtet. Als Alexander der Große durch Kleinasien zog, verbündete sich die Stadt mit ihm, um, allerdings erfolglos, die nahe Stadt Termessos zu belagern. Polybios beschreibt einen Krieg zwischen Selge und Pednelissos 220 v. Chr., in dem Pednelissos Achaeos, den Statthalter von Side, zu Hilfe rief.
25 v. Chr. verliert Selge die Selbstständigkeit und wird in die römische Provinz Galatien eingegliedert. Laut Strabo soll die Stadt zu dieser Zeit etwa 20.000 Einwohner gehabt haben. Seine größte Blüte erreichte Selge dann zur Zeit des römischen Kaiserreiches. 339 kommt es zu einer erfolglosen Belagerung durch die Goten. In byzantinischer Zeit war Selge Bischofssitz. Die Stadt wurde später in seldschukischer Zeit aufgegeben.

Zu Selges Blütezeit im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. zählte die Stadt an die 20.000 Einwohner. Die Stadt war durch die Gewinnung des Harzes der Styrax-Bäume (Styrax officinalis) für Weihrauch zu beträchtlichem Wohlstand gelangt.

Das Theater, zweifellos das eindrucksvollste Bauwerk der Stadt, bot 10.000 Zuschauern Platz. Ein Erdbeben in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts zerstörte das bis dahin weitgehend unzerstört gebliebene Bühnenhaus und richtete in den oberen Sitzreihen erheblichen Schaden an
Die Einwohner des Dorfes haben sich die Einrichtungen der antiken Stadt zunutze gemacht. Auf der unteren Agora weiden Kühe das Gras ab, während im alten Stadion der Pflug seine Spuren zieht.

Quelle: Wikipedia u.a.