Antike Städte an der Türkischen Riviera


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   Side


Lage und Örtlichkeit
Side liegt ca. 74 km östlich von Antalya. Von Antalya kommend, halten Sie sich auf der Nationalstraße D
400 Richtung Manavgat. Fahren Sie an der Abzweigung (links) nach Manavgat (beim großen Migros) weiter Richtung Alanya. An der nächsten Ampel,  ca. 300 Metern weiter, geht es links vor einer Tankstelle ab nach Side. Folgen Sie den braunen Schildern. Der direkte Weg zu den antiken Ruinen geht nach weiteren ca. 150 Metern links ab. Am großen Kreisverkehr geradeaus.

Zufahrt zur Altstadt, Beginn des Ruinenfeldes                 copyright by @chim

Das antike Side liegt auf einer flachen Halbinsel mit Hafenanlagen an der Spitze. Der Kirchenhistoriker Eusebios (4. Jh.) datiert die Gründung der Stadt auf 1405 v. Chr. Die bedeutendsten Ruinen stammen aus der römischen Epoche, dem 2. und 3. Jahrhundert. Weitere bedeutende Bauten entstanden, als Side im 5. oder 6. Jahrhundert Bischofssitz wurde. Die Stadt wurde vermutlich im 10. Jahrhundert verlassen. Ein Erdbeben zerstörte viele Bauwerke.

Die Halbinsel ist überbaut, so dass nur die Hafentherme und die Große Therme aus den Häusern hervorragen. Der nordöstliche Teil der antiken Stadtfläche ist von einer Düne überdeckt. Vom Apollon-Tempel wurden 5 Säulen wieder aufgerichtet und bilden aufgrund der exponierten Lage ein beliebtes Foto-Motiv. Die Aquädukte Sides reichen vom Fluss Manavgat aus 30 km in die Stadt, von denen an verschiedenen Stellen noch zahlreiche Reste zu sehen sind.

 

Aquäduktreste bei Manavgat

copyright by @chim

Geschichte der Stadt
Side gehört zu den ältesten Städten an der türkischen Südküste. Man vermutet, dass die erste Besiedelung der Halbinsel bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. stattfand. Der Name der Stadt entstammt eine altanatolischen Sprache und bedeutet "Granatapfel" (türkisch: Nar) Der Granatapfel ziert auch ab dem 5. Jh. v. Chr. geprägte Münzen.

Durch den Ausbau des Hafens stieg Side in hellenistischer Zeit zu eine wohlhabenden und bedeutenden Handelsmetropole mit rund 40.000 Einwohnern auf. Zu Beginn des 1. Jahrhunderts arrangierten sich die Stadtväter mit den kilikischen Seeräubern und Side wurde zu einem wichtigen Sklavenmarkt. Die Einnahmen durch den Sklavenmarkt gingen endgültig verloren, nachdem Pompeius 67. v. Chr. der Piraterie ein Ende setzte.

Im weiteren Verlauf der Geschichte blühte die Stadt als Teil der römischen Provinz Pamphilien auf und erlebte bis zur Mitte des 3. Jh. n. Chr. eine Zeit des Wohlstandes. Der Reichtum dieser Zeit ist durch großzügige Bauten, Tempel und Prachtstraßen belegt. Diese Bauten prägen noch heute das Bild der antiken Stadt. Jedoch zeugt z.B. die innere Stadtmauer davon, dass die Friedenszeit nur von relativ kurzer Dauer war.

Mit dem Zerfall des römischen Reiches erlebte auch Side seinen Niedergang. Insbesondere die Versandung des Hafens trug dazu bei. Man gab einen Großteil der Stadt auf und zog sich in das Stadtgebiet innerhalb der Mauern zurück. Erst im 5. und 6. Jahrhundert siedelten sich wieder Menschen außerhalb der Stadtmauern an. Insbesondere das aufstrebende Antalya lief Side den Rang ab.

Bereits im 3. Jh. n. Chr. wird von einer aktiven Christengemeinde in Side berichtet. Akten der Christenprozesse aus Zeiten des Kaisers Diokletian belegen dies. In byzantinischer Zeit wurde Side zum Bischofssitz erhoben, doch erlangte die Stadt nie wieder ihre frühere Bedeutung.
Zur Zeit der Araberüberfälle im 7. Jh. n. Chr. wanderten viele Bewohner nach Antalya ab. Fortan wurde es still um die einst so prächtige Stadt. Im 11. Jahrhundert machte die Stadt noch einmal als Piratennest von sich reden, jedoch legten sich bald Sanddünen über die Ruinen.

Sir Fancis Beaufort beschrieb 1817 als Erster die Ruinen. Zu seiner Zeit waren noch viele Bauten erhalten, allerdings vom Sand bedeckt. In den Jahren 1947 bis 1966 gruben türkische Archäologen Side systematisch aus und versuchten die weitere Überbauung zu stoppen. Der Versuch, das Dorf umzusiedeln scheiterte am Widerstand der Einwohner. Die Ausgrabungen dauern bis heute an.
In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts entdeckten die ersten Touristen die unberührten Sandstrände um die Halbinsel. Der Wandel zum Massentourismus setzte etwa ab der Mitte der 80er Jahre ein. Heute ist Side mit seinen umliegenden Dörfern zur beliebtesten Urlaubsregion der Deutschen an der türkischen Riviera geworden.

Das seit 1961 in der alten, teilrestaurierten Anlage der Agora-Thermen untergebrachte archäologische Museum der Stadt zeigt viele während der Ausgrabung gefundene Exponate.

Quelle: Wikipedia u.a.

 

 

  Plan der antiken Stadt Side                                     
 
1 Landmauer 16 Basilika
2 Haupttor 17 Hafentherme
3 Nymphäum 18 Tempel des Apollon
4 Aquädukt 19 Tempel der Artemis
5 Kolonnadenstraße 20 Süd-Basilika
6 Kolonnadenstraße 21 Tempel
7 Peristylhaus 22 Großer Brunnen
8 Haus 23 Große Therme
9 Haus 24 Byzantinisches Gebäude
10 Handelsagora 25 Staatsagora
11 Theater 26 Byzantinisches Gebäude
12 Thermen, heute Museum 27 Baptisterium
13 Triumpftor 28 Bischofssitz und Basilika
14 Tempel des Dionysos 29 Pilippus Attius Mauer
15 Kolonnadenstraße 30 Tempel der Tyche