Antike Städte

   
  Antike Städte an der türkischen Riviera

 

Koordinaten: 36°59'27.07"N 30°59'12.19"E
 
  Sillyon    
     
   
  Antike Stadt im Schatten von Perge und Attaleia  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die "untere" Stadt  
     
 

Das antike Sillyon liegt ca. 23 km östlich von Antalya. Von Side kommend, führt etwa 10 km hinter Serik, gegenüber der Abfahrt nach Belek, eine Straße rechts ab. Der Weg nach Sillyon ist mehr oder weniger gut ausgeschildert. Man kann sich aber gut an dem ca. 200 m hohen,  weithin sichtbaren Tafelberg orientieren. 22 km vor Antalya, kurz vor dem Expogelände führt eine weitere Straße nach Sillyon. Fahren Sie anfangs Richtung Abdurrahmanlar bzw. Gebitz und folgen Sie dann der Beschilderung.

 
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   Die Rampe zur Akropolis  
     
 

Auffallend sind die durch Erdrutsche und Erdbeben verursachten Abstürze an den Rändern des Berges. Durch die steil abfallenden Ränder es elliptischen Plateaus waren die Bauten auf ihm von Norden, Osten und Süden her verhältnismäßig gut geschützt. Auf der westlichen, teilweise recht steil ansteigenden Seite des Tafelberges wurden massive Bollwerke und Bastionen errichtet.

Eine Besichtigung des Stadtgebietes ist trotz des steinigen und mit Geröll und Gestrüpp bedeckten Untergrundes durchgehend möglich. Sie sollte allerdings nur mit angepasster Kleidung und festem Schuhwerk durchgeführt werden. Eine gute Kondition ist vorteilhaft. Bei großer Hitze ist von einer Besichtigung abzuraten. Vorsicht im ungesicherten Gelände, die Stadt ist archäologisch größtenteils noch nicht ausgegraben.

Vom Parkplatz am Silyon Cafe aus, führt ein anfangs wenig steiler Weg zum ehemaligen Stadion, (4) dessen Grundriss noch zu erkennen ist. Darüber erhebt sich die Ruine des einstigen Gymnasiums (3). Etwa auf gleicher Höhe, weiter rechts, befindet sich das untere Stadttor, (1) welches ähnlich dem in Perge hufeisenförmig aufgebaut ist und rechts und links über zwei Wachtürme verfügte. Hier begann auch die Stadtmauer, die nach links bis zum einstigen Wehrturm (5) reichte. Von diesem Turm an führte eine fünf Meter breite Rampe (7) zum oberen Stadttor (16). Diese Rampe muss zu damaliger Zeit ein imposantes Bauwerk gewesen sein. Ohne diese Rampe wäre ein Erreichen des Plateaus mit Pferdefuhrwerken oder schweren Lasten nicht möglich gewesen.

Auf dem Plateau sind noch gut die Reste der einstigen Bebauung, teils aus hellenistischer Zeit ausmachen. Römische Bauten, wie wir sie von den anderen antiken Städten her kennen, fehlen in Sillyon fast vollständig. Selbst das nur noch teilweise erhaltene Theater (9) und das ebenso fast völlig verschwundene Odeon (10) sind hellenistischen Ursprungs. Aus byzantinischer Zeit stammt eine dreischiffige Kirche (13), an deren Türpfosten Inschriften mit griechischen Buchstaben ein bisher nicht entzifferter Text gemeißelt wurde. Diese Inschrift wird als der lange gesuchte Beweis dafür gewertet, dass Pamphylien einst eine eigene Sprache besaß.

Das Theater (9)  befindet sich am Südrand des Plateaus. Ein Erdbeben im Jahr 1969 hatte das gesamte Bühnenhaus wie auch das nebenan liegende Odeon ( 10) in die Tiefe gerissen. Lediglich Reste von 7 der 15 einstigen Sitzreihen blieben erhalten. Das Odeon verschwand fast völlig in der Tiefe. Wenn man sich heute auf die verbleibende Stufen des Theaters setzt, könnte man den Eindruck gewinnen, als seien diese zum Betrachten des Sonnenaufgangs geschaffen worden. Das Ereignis muß spektakulär sein, denn zu Füßen liegt die weite Ebene der pamphylischen Landschaft.

Die Wasserversorgung der Stadt wurde durch das Auffangen von Regenwasser in Zisternen (11) aufrechterhalten. Allein hierdurch regulierte sich zwangsläufig die Zahl der Bewohner der Akropolis (Obere Stadt), auch wenn in Friedenszeiten Wagen mit großen Tonkrügen beladen zur Wasserversorgung beigetragen haben dürften.

 
   
   
     
 

Öffnungszeiten (Stand 2010)
Das Gelände ist offen zugänglich.
Der Eintritt ist eigentlich frei, gelegentlich taucht aber ein Wächter auf und verlangt ein geringes Eintrittsgeld. Auf Wunsch übernimmt er gegen Entgelt die Führung auf die Akropolis.

 
   
     
 

Geschichte der Stadt
Man weiß aus der Geschichte recht wenig über die Stadt. Die Überreste der Stadt aus den verschiedenen Epochen dokumentieren aber eine Jahrtausende währende Geschichte.

Sillyon wurde wahrscheinlich vor etwa 3000 Jahren gegründet. Nach den Trojanischen Krieg hatten sich Teile des griechischen Heeres verselbstständigt und gründeten überall im östlichen Mittelmeer Siedlungen, so auch die Städte Aspendos und das in Sichtweite liegende Perge. In einer Überlieferung wird berichtet, der sagenumwobene Seher Mopsos sei an der Gründung der Stadt beteiligt gewesen.

Erste Erwähnung fand Sillyon in den Schriften des Geographen Skylax im vierten Jahrhundert vor Christus. Alexander der Große marschierte im Jahre 333 v. Chr. in Sillyon ein und stationierte dort wichtige Truppenteile. Später wurde die Stadt zur Verteidigung massiv ausgebaut. In der wechselvollen Geschichte der Stadt erlebte sie immer wieder Blütezeiten. In Sichtweite zum Meer und dem nahen Perge muß die Stadt von erheblicher strategischer Bedeutung gewesen sein. Sie gehörte neben Aspendos, Perge und Attaleia (heute Antalya) zu den wichtigsten Städten Pamphyliens. Funde weisen auf den Beginn der Münzprägung im 3. Jahrhundert v. Chr. hin. Aus römischer Zeit ist nicht viel über die Stadt überliefert. In Byzantinischer Zeit wurde Sillyon Bischofssitz. Aus der seldschukischen Periode (1038–1194 n. Chr.) sind auf dem Plateau Gebäudereste und eine kleine Moschee erhalten. Die Stadt wurde ab dem 13. bis 14. Jahrhundert n. Chr. gänzlich verlassen und verfiel langsam. Die Bewohner wanderten hauptsächlich nach Perge und in das besser befestigte Attaleia (Antalya) ab.

Quelle: Wikipedia

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

 

Plan des antiken Sillyon

 

 

 
1 unteres Tor 10 Odeon
2 Brunnen 11 Zisterne
3 Gymnasium 12 Gebäude
4 Stadion 13 Inschriften
5 Wehrturm 14 Tempel
6 Nekropole 15 Wohnkomplex
7 Rampe 16 oberes Tor
8 Bastion 17 Gebäude
9 Theater 18 Wachturm