Viel
ist nicht über die Stadt bekannt. Funde belegen
jedoch, dass der
Siedlungsplatz schon in der Bronzezeit besiedelt
war. Er könnte mit dem in hethitischen Quellen genannten
Ort Tlawa oder Dalawa identisch sein.
Tlos
war neben Olympos, Myra, Xanthos, Patara und Pinara
eine der anfänglich sechs größten Städte im
Lykischen Bund und verfügte wie diese über drei
Stimmen.
Das frei in einer Ebene stehende, römische Theaters von Tlos wurde
gemäß einer gefundenen Inschrift um die Zeitenwende, vermutlich unter
dem römischen Kaiser Augustus (31 v
Chr. – 14 n. Chr.) errichtet. Wie jüngst bei den Ausgrabungsarbeiten am
Theater von Limyra entdeckt, wurde auch beim Theater von Tlos die
cavea auf einer Gewölbekonstruktion mit außen umlaufendem
Gewölbegang, ähnlich auch dem am Theater in Side, errichtet. Das
Bühnenhaus ist vollständig zerstört.
Das Theater wurde, wie
die gesamte Stadt und etliche weitere Städte des Lykischen Bundes, nach
einem verheerenden Erdbeben im Jahr 141 n. Chr. zerstört. Der Euerget Opramoas
von Rhodiapolis spendete auch für den Wiederaufbau des Theaters von Tlos
eine nicht unerhebliche Summe.
Zwar
war die Stadt in byzantinischer Zeit Bischofssitz,
doch ihre Bedeutung schwand. Tlos
ist noch heute ein Titularbistum der
römisch-katholischen Kirche. Das Bistum gehörte der Kirchenprovinz Myra an.
Letzter unrühmlicher
Höhepunkt war im 19. Jahrhundert die Errichtung
einer Winterresidenz und Kaserne in Festungsbauweise
auf den alten Ruinen der Akropolis durch den als
Räuber geltenden Kanlı Ali Ağa.
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Römische Therme |
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