Die
Oymapinar-Talsperre
am Manavgat-Fluss liegt landeinwärts, etwa 25 km von der Küste entfernt. Sie ist
die größte Talsperre in der Region. Die
Oymapinar-Staumauer ist eine zweifach gekrümmte
Bogenstaumauer, d.h. die Mauer ist horizontal und
vertikal gekrümmt. Die Bogenstaumauer hat eine
Gesamthöhe von 185,40 m bei einer Wandstärke zwischen 30
m am Fuß und 5 m an der Krone. Die Staumauer ist in 24
Blöcke mit einer Breite von je 15 m gegliedert. Die
Sohlfuge befindet sich 30 m unterhalb der ehemaligen
Geländeoberfläche. Auf der Krone befindet sich eine 7,50
m breite Fahrbahn. Insgesamt
wurden 676.000 m³ (nach anderen Angaben 573.000 m³
Beton) in dem Bauwerk verbaut. Das Kavernenkraftwerk mit
vier Turbinen, das sich in einer unterirdischen Kaverne
im Fels befindet, hat eine maximale Leistung von 540 MW.
Dies sind 3% der gesamten türkischen Stromerzeugung. Der
Felsuntergrund besteht aus stark verkarstetem
dolomitischem Kalkstein, der mit Klüften durchzogen ist.
Daher musste unter der Mauer ein ausgedehnter
Dichtungsschleier eingebracht werden. Die Staubecken
musste abgedichtet werden, um Wasserverluste durch
Ponore zu vermeiden. Der Stausee hat eine Oberfläche von
470 (oder 500) ha und einen Speicherraum von 300 Mio m³. Die
Talsperre wurde vom türkischen Staat gebaut und von dem
französischen Ingenieurbüro Coyne et Bellier aus Paris
geplant. Hauptauftragnehmer war die Firma Bilfinger und
Berger aus Mannheim. Die Bauarbeiten an der Staumauer
waren im Februar 1983 beendet. Unterhalb
der Mauer am Tosbecken befindet sich ein 40 m hoher
so genannter Babydamm. Dieses Becken dient zur
Beruhigung des Wassers aus dem Grundablass und der
Hochwasserentlastungsanlage. Diese ist eine
Doppelschussrinne neben der Mauer, über die das Wasser
beim Überlaufen spektakulär in einem Bogen hinweg
schießt.
Quelle:
Wikipedia
Der
Oymapinar Stausee kann von jedermann besucht
werden. Allerdings ist die Nutzung eines PKW unerlässlich, da das Gebiet
selbst für Menschen mit gesunder Lunge nicht zu erlaufen ist.
Man
erreicht den Stausee indem man in Manavgat am künstlichen Wasserfall
(Foto) nicht in den Ortskern hinein, sondern von Side kommend, links
abbiegt. (Auf dem Foto rechts) Ausgeschildert mit braunem Schild "Şelale".
Dieser Straße folgen. Sie führt am kleinen und großen Wasserfall vorbei. Kurz hinter Manavgat
ist auf der linken Seite eine alte, römische Brücke, und etwas weiter
die Reste eines Aquäduktes zu besichtigen. Über diesen Aquädukt wurde
das alte Side mit Trinkwasser aus dem Taurusgebirge versorgt.
Folgt man der Straße,
erreicht man nach ca. 18 km den Zugang zum unteren Stausee. Es lohnt
sich rechts abzubiegen und ggf. eine Bootstour auf dem unteren Stausee
zu unternehmen. Die Talsperre erreicht man, wenn man der bisherigen
Straße weiter folgt, bis man an an einen Schlagbaum mit Wartehäuschen
gelangt. Dort erhält man nach Zahlung einer geringen Summe (im Mai 2007
waren es 50 Eurocent) die Erlaubnis, die Talsperre und den oberen
Stausee zu besichtigen. Nach dem Überqueren einer Brücke, von der aus
bereits die Staumauer zu sehen ist, endet die asphaltierte Straße und
geht von nun an als Schotterpiste in Serpentinen den Berg hinauf. Die
Piste nimmt sich zwar abenteuerlich aus, wird aber selbst von
Touristenbussen befahren.
Am höchsten Punkt der Piste
befindet sich eine betonierte Plattform, von der man einen herrlichen
Ausblick sowohl auf die Staumauer, das unten liegende Tal wie auch den
oberen Stausee hat. (Fotos
P1020700 bis P1020702) Ca. 200
Meter vor dem höchsten Punkt der Straße zweigt eine weitere Piste nach
rechts in einen Tunnel ab. Diese führt ca. 5 km am oberen Stausee
entlang bis zu einem Restaurant, von wo aus man eine wirklich lohnende
Bootstour über den oberen Stausee unternehmen kann. Bereits unterwegs
gelangt man links an einer Abzweigung zu einem weiteren Restaurant
direkt am See. |