Bildergeschichten unserer Ausflüge in der Türkei


 

                 

 

Wie ist die ärztliche Versorgung in der Türkei

             Auch diese Erfahrung musste ich machen......

 

 

Dieses Jahr wollten wir einmal im April in die Türkei, weil nur im September zu wenig ist....

das Ziel diesmal zunächst der Flughafen in Antalya und dann mit dem Leihwagen von Tamer,

der ihn uns immer an den Flughafen bringt, weiter nach Kaş, einem kleinen traumhaften Städtchen,

das zwischen den Ausläufern des Akdağ (3080 m)

und dem Meer etwa 180 km südwestlich von Antalya liegt.

Kaş hoş geldiniz

 

 
 
     
  Egal ob bei Abenddämmerung oder am Tage, Kaş ist wunderschön... nicht sehr überlaufen vom Tourismus. Dementsprechend sind die Einheimischen hier weder aufdringlich noch sonst wie vom Tourismus verdorben, wie das zum Beispiel in Side der Fall ist.

Wir hatten einiges vor, jeden Tag wollten wir andere antike Stätten besuchen.

 

     
     
     

Das wunderbare Theater von Patara stand auf der Liste und einiges mehr....

 
     
     
     
  Die Fahrten unserer Ausflüge führten über sehr gute Strassen,

aber da wir auch sehr oft in die Berge fuhren, gab es auch unbefestigte Schotterstraßen, was uns aber auch noch nie etwas ausgemacht hatte.

Dieses Mal hatte ich irgendwie Bauschmerzen. Das ging einen Tag gut, dann wurde es schlimmer und jeden Tag ein bißchen unangenehmer. Natürlich hab ich das auf die Straßen geschoben, denn krank sein im Urlaub, das gibt's nicht ...

     
     

 

 

 

Tja, gibt's halt doch.... die Schmerzen wurden unerträglich... ich war kaum mehr dazu zu bewegen das Bett zu verlassen....

...so beschlossen wir nach ein paar Tagen, eine Pause einzulegen, mit Monika Shopping, einfach mal nirgends hin fahren, damit sich meine Bauschmerzen beruhigen konnten.

Nach Beratung mit Monika nahm ich schon mal gleich Antibiotika, falls ich einen bakteriellen Infekt gefangen hatte....

 
(aus meinem Notfallkoffer)    
     

 

   
 

..was ja auch nicht weiter schlimm war, denn es gibt so viel zu sehen in Kaş, man kann sich tagelang beschäftigen nur mit schauen....

(ehrlich? ich könnte mich für keine der Türen entscheiden, also würde ich alle nehmen.... sind sie nicht schön?)

 
 
     
     
     

Das Leben geht hier ganz gemütlich seinen Gang, in der Sonne liegen und schlafen.... nicht stören lassen.... traumhaft,

noch dazu, da wir mittlerweile 35° bekommen haben.

Das ist einfach nur schön!

 
     
     

 

 

 

  Überall wo man hin schaut grünt und blüht es.

Balsam für die Seele.

     
     
     
  Ja, es pressiert hier keinem.... nur genießen ist angesagt.....
     
     
   

 

Noch einen Tag machten wir Pause und spazierten im Ort, fuhren nur in der näheren Umgebung,

aber es wurde trotzdem nicht besser.......

 

 

     
     
     
  Samstag.....wir fuhren noch mal ein bißchen spazieren, aber nicht dran zu denken, eine der Touren zu machen.

Dann lag ich wieder auf dem Bett und wartete darauf, dass es etwas besser werden möge, denn mittlerweile war die ganze Bauchdecke ein einziges Klopfen.....

     
     

 

 

 

Samstag Abend...... an der Rezeption nachgefragt, wo es denn einen Arzt (Ärztin) gebe...

war ja kein Problem wenn er nur türkisch sprechen kann, da gibt es nämlich unseren Freund Jürgen, der in Antalya lebt und der auch gerne übersetzt  per Telefon, falls erforderlich......

Wunderbar, ein Anruf hat ergeben dass die Sprechstundenhilfe deutsch spricht. Hier, gegenüber der Moschee ist der Eingang zu der Ärztin..... Mittlerweile ist es schon 19 Uhr.....

 
     
     
     
  Im ersten Stock kommt man direkt vom Flur in das kleine Wartezimmer. Ein gemütliches Sofa... und 2 Stühle.
     
     
     

Am Empfang saß Melek,

sie hatte lange in Stuttgart gewohnt und auch ihre 2 Kinder sind dort geboren worden.

Was für ein Glück sie hat in der Türkei zu leben.... Sonne satt......

 
     
     
     
  Dann rief mich die Ärztin.

Zunächst übersetzte Melek alles was ich sagte, danach haben wir uns auf englisch unterhalten.

 

     
     

 

 

 

Zunächst nahm sie dann Blut ab. Danach kam es ins Analysegerät und sie untersuchte das Blut auch unterm Mikroskop.

 

 
     
     
     
  Auf allerkleinstem Raum

war alles vorhanden was man benötigt. Es steckt noch sehr viel mehr Arbeit dahinter, als wir es gewöhnt sind vom Hausarzt in Deutschland.

     
     

 

 

 

Spielzeug für Kinder gab es hier.......  
     
     
     
  ...viele Auszeichnungen und Diplome.

Atatürk darf nicht fehlen, er wird sehr verehrt.....

     
     

 

 

 

Hier ist ein Behandlungsraum

mit medizinischen Geräten....

alles hell und freundlich

 
     
     
     
  zugleich sieht es aber nach sehr viel Arbeit aus.

So steril es bei uns in den Praxen aussieht, so gemütlich ist das hier.....

viele Dankschreiben an den Wänden.....

     
     

 

 

 

Sogar Sauerstoff hat Frau Doktor mir verpasst, da ich Asthma habe. Vor allem allergisches.....  
     
     
     
  Es gibt nichts was fehlen würde.

Im Übrigen spritzt sie hervorragend, man spürt buchstäblich nichts.....

 
     
     

 

 

 

Das ist der Schreibtisch der Sprechstundenhilfe....  
     
     

 

 

 

 

Alles sehr sauber, es hat nichts von der Sterilität wie bei uns, es ist praktisch und "heimelig"

 

     
     

 

 

 

....schade, ich hatte nicht die Ausrüstung dabei  um das Bild besser abzulichten, es hängt im Wartezimmer...

 
     
     

 

 

 

Das ist die Sprechstundenhilfe, die aber ein Kind bekommen und deshalb aufgehört hat... sie kam auch gerade zu Besuch.  
     
     
     
  Die Ärztin Dr. Munise Ozan

und ich haben einen sehr guten Draht zueinander gefunden und sie erzählte mir vieles aus ihrem Leben.

Dieses Schiff hat sie von einem Freund bekommen, der darauf auf See unterwegs ist......

     
     

 

 

 

Deshalb habe ich nun dieses Bild ausgesucht für diese Geschichte, damit hoffe ich ihr eine Freude zu machen....

 

....für Dich Munise !

 
     
     
     
  Dann erzählte sie mir, dass diese Mosaiken alle ihr Sohn für sie gemacht hat.
     
     

 

 

 

Und zwar im Alter von höchstens 10-13 Jahren.

Mittlerweile studiert er schon....

Munise ist sehr stolz auf ihren Sohn und er hat das wirklich toll gemacht.

 
     
     

 

   
 

Wie man sieht, hat sie ein bezauberndes Wesen und ist einfach nur liebenswürdig, ich war begeistert von ihr.... und hatte Vertrauen.

Um aber wieder auf den Grund meines Besuches zurück zu kommen, man musste etwas tun, es war mittlerweile schon sehr spät .....

Frau Doktor hat im Hospital angerufen und mit einer Chirurgin gesprochen, die auch der Meinung war, ich sollte vorbei kommen.

     
     
     

Sie hat ein Taxi angerufen und wie ich gesehen habe, hatte der Taxifahrer auf dem Rücksitz eine Decke und ein Kissen liegen, da konnte man auch liegend ins Hospital gebracht werden.

Frau Doktor fuhr mit mir ins Hospital.

 
     
     

 

 

 

 

Hier, ganz kurz vor dem antiken Theater von Kaş liegt das Hospital. Drinnen musste ich erst mal die Personalien angeben und schon kam die Chirurgin, die gerade eine Operation hinter sich gebracht hatte.

Sie untersuchte mich und stellte fest, dass ich mir den Darm in einem Leistenbruch eingeklemmt hatte und das schon seit Tagen.

Dadurch hatte sich der Darm bzw. auch die Bauchdecke entzündet, deshalb hatte ich den ganzen Bauch nur noch Schmerzen.

     
     
     
  Die Chirurgin drückte den Darm zurück und ich bekam noch eine Infusion mit Antibiotika.

Da sie wusste dass ich hochallergisch bin, stand Dr. Munise Ozan die ganze Zeit neben mir und wir haben uns über Gott und die Welt unterhalten. Sie hat ihren Mann auf ähnliche Weise verloren wie ich meinen, sie erzählte mir, dass sie während der Hochsaison, wenn die Touristen ihren Urlaub in Kaş verbringen,  nie Feierabend hat, sie arbeitet dann fast jeden Tag bis weit nach Mitternacht. Sonn- und Feiertage hat sie nicht, sie arbeitet praktisch die ganze Zeit... und hat sich ihre Liebenswürdigkeit, den Humor und die Freundlichkeit trotzdem erhalten.

Es wurde sehr spät.

     
     
     

Sie passte die ganze Zeit auf, dass ich keine allergischen Reaktionen bekomme. Danach fuhren wir wieder in die Praxis zurück.

Sie sagte mir, wenn ich noch stärkere Schmerzen bekommen sollte Nachts, solle ich sie sofort anrufen auf ihrem Handy oder zu Hause, sie würde dann mit mir nach Fethiye fahren, mit der Ambulanz, denn dann müsse ich ein CT bekommen und eventuell operiert werden.

Sie hatte Bakterien im Blut festgestellt. Deshalb sollte ich nun ein zweites Antibiotika dazu nehmen.

 
     
     

 

 

 

 

3 Tage lang bin ich gelegen, nahm Antibiotika, bekam Blut abgenommen, wurde untersucht, abgetastet und betreut.

Danach entschlossen wir uns, nach Antalya zu fahren, denn dort hätte ich viel schneller in einem Privatkrankenhaus Hilfe bekommen als hier, denn Fethiye liegt auch noch  mal 107 km von Kaş entfernt.

Und in 3 Tagen würde ich zurückfliegen nach Deutschland.

Dr. Munise Ozan gab mir Papiere mit, telefonierte mit einem Freund in Antalya. Wenn ich angekommen sei solle ich zu ihm gehen zur Untersuchung und er würde dann evtl. ein CT veranlassen oder mich einweisen in die Privatklinik.....

     
     
     
  Sie ist eine der besten Ärztinnen die ich kenne.

 

     
     

 

 

 

Das letzte Mal der Abendhimmel vom Hotel aus.....

 
     
     

 

 

 

 

Am nächsten Morgen noch schnell eingekauft, denn diese Lampen, die passen so gut bei mir in die Wohnung und meine Freundin in Galicien wollte auch noch eine haben.

 

In der Apotheke noch Medikamente geholt, die sie mir verschrieben hatte.....

     
     

 

   

dann hieß es :

Auf Wiedersehen Kaş

 

Yakında Kaş

 
     
     

 

   
 

Wir fuhren die Strecke über die Berge, denn die Küstenstrasse kenne ich schon zur Genüge und zudem war ja auch gerade die Apfelblüte zu bewundern......

Davon aber in einer anderen Geschichte. Nur so viel: Traumhaft, die ganze Strecke, die verschiedenen Landschaften sind so schön....

     
     

 

 

 

Am Abend hatte uns Antalya wieder.

Am nächsten Tag ein kurzer Anruf in der Praxis des Chirurgen und er wartete schon auf mich, untersuchte mich, telefonierte mit Dr. Munise Ozan.  Er meinte, dass ich durch die 2 verschiedenen Sorten Antibiotika und das zurückdrücken des Darms im Moment abwarten kann, und nach Deutschland fliegen darf....

Daraufhin habe ich noch mit Doc Ozan telefoniert und sie sagte mir, auch wenn ich in Antalya sei, ich könne sie jederzeit Tag und Nacht anrufen sollten die Schmerzen wieder schlimmer werden.

 
 

Anschließend tranken wir noch Tee mit Op. Dr. Hüseyin Can Ertürk, es war eine wunderbare Unterhaltung mit einem tollen Arzt  und Chirurgen, ein ganz feiner Mensch. Leider ging es mir da noch nicht so gut und ich hatte keine Kamera dabei.

Vielleicht bekomme ich ja noch mal die Gelegenheit bei ihm vorbei zu fahren oder er läßt mir per Mail ein paar Fotos zukommen von der Praxis usw....

Alles was dann noch zu tun war, das war mit unserem Freund Jürgen stundenlang zusammen zu sitzen, zu frühstücken und uns wunderbar zu unterhalten im Schatten, im Garten, bei weit über 35°...es war herrlich. So war dieser Urlaub nicht das was man sich vorstellt unter einem Urlaub, aber eben: es ist wie es ist und man muss das Beste daraus machen.
     
     
     
Das ist die Visitenkarte der besten Ärztin, die ich kennengelernt habe. Absolut fürsorglich, fachlich kompetent, mehr als aufmerksam und ich kann sie nur empfehlen. Und wenn man es genau betrachtet, hat sie mir das Leben gerettet.
 
 
 

 

Zurück in Deutschland wurde ich immer gefragt: wie war dein Urlaub?

Ich sagte, dass ich krank war 1 1/2 Wochen....

Darauf kam immer als nächstes: wie war die Versorgung?

Ja, wie war sie denn nun?

Mehr als ich hier in Deutschland je erfahren habe.

Wenn man so eine Ärztin hat, die buchstäblich Tag und Nacht beim Kranken bleibt

und zwar so lange, wie es erforderlich ist, dann kann es einem nur gut gehen.

 

Liebe Dr. Munise Ozan, ich bedanke mich hier bei Dir und freue mich, Dich kennengelernt zu haben

und weiter zu kennen.

 

 

Lasse nie zu, dass du jemandem begegnest der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher ist.

(Mutter Teresa)

 

 

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