Bildergeschichten unserer Ausflüge in der Türkei


 

Der verschmähte Mann... in Selge

 
     
  Heute wollen wir einen Ausflug machen nach Selge.....  von Manavgat aus, wo wir dieses mal unser Hotel gemietet haben, um diesen Teil des Landes zu durchstreifen.
     

 

Lecker wie immer, am Straßenrand kann man jeden Tag von früh bis spät leckeres Essen bekommen, wie hier gerade Maiskolben

 

     

 

Noch ist es ganz flach, mit einigen "Hügelchen" in der Ferne...

     

 

 

 

Aber die total wechselnde Flora hier ist schon sehr faszinierend.

 

     
     
  Unser Weg führt ins Hochland.
     

 

 

 

 

..sehr abwechslungsreich was uns da an Gestein begegnet..

 
     

 

     
 

...es wird immer sehr viel aufgeforstet und angepflanzt hier.

 
     

 

   

 

Der erste Stopp muss sein, weil ich wieder mal einen Turnschuh entdeckt habe.

 

...jeder Turnschuh der Welt, der irgendwann irgendwo entsorgt wird, läuft mir über den Weg......

 
     

 

  Kaputt.... Loch drin.... wo ist der Zweite? Wieso hat man sich nur des einen entledigt? Was war das für ein Mensch, wo ging er hin und woher kam er? Hatte er Ersatz dabei? Die Antworten kann ich mir nur selber basteln.....
     
     

Die Straße ist noch schön ausgebaut, das Fahren macht weiter keine Probleme, wir sind andere Strecken gewöhnt....

 
     
     
  ...kleine "Wanderer" kreuzen unseren Weg....
     

 

 

 

 

Flora und Fauna.......ein Traum  
     
 
  Jetzt sind wir schon ein ganzes Stück oben, die Aussicht ist wunderschön, hier eines meiner Lieblingsfotos, der Fluss, die Bäume, die Weite und die Hügel die sanft ansteigen bis zum Gebirge.....der Köprüçay schlängelt sich malerisch durch das Land, durch den Canyon.
     

 

Das Taurusgebirge, gut bewaldet aber auch so hoch, dass die Vegetation aufhört.  

     
     
 
  Hier schlängelt sich unsere Straße  durch den Oluk Köprü Milli Park
 
     
   

 

Ja, wir fühlen uns dem Himmel nahe.. die kleinasiatische  Landschaft  Pisidien, liegt uns zu Füßen

 
     
     
  Ein Traum in Grün und Grau
     
   

 

Wir nähern uns Selge, das 1250 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Altınkayaköy nennt man es heute, dieses kleine Dorf.

 
     
   

Große Wälder, weite Seen,

verführend und schön anzusehn,

Landidylle, schweigend, still,

ist das, was ich im Herzen will.

 

Sonnenaufgang über hohen

Bäumen, deren Spitzen grün,

werden mir mein Herz belohnen,

machen mir das Leben schön.

von Timo Schneider

 
     

 

Sehr arm dieses Dorf....in der Hitze des Tages liegt es fast unbewohnt vor uns...

 
     
 

..was sich sehr schnell ändert, es ist aber auch kein Wunder, dass die Frauen des Dorfes sofort zur Stelle sind um ihre umhäkelten Tücher zu verkaufen.

Sie haben einen sehr schlechten Ruf, man sagt ihnen Aufdringlichkeit nach. Was ich nicht verstehen kann, denn man muss ganz einfach sehen, dass sie darauf angewiesen sind. Sie leben davon zum großen Teil und sind ansonsten Selbstversorger, was auf diesem kargen Land mehr als beschwerlich ist.

     

 

 

 

Jede dieser Frauen hat ihre Handarbeiten dabei. Sie begleiten uns durch das antike Theater.

 
     
     
 

Was soll es für einen Sinn haben, die Frauen zu verteufeln? Ich habe ihnen gesagt, wir schauen uns alles an, fotografieren und wenn wir wieder unten beim Auto ankommen, werde ich etwas kaufen. Damit war das geredet und es war gut, wir wurden nicht mehr belästigt.

Sie gingen mit uns mit, zeigten uns vieles....

     

 

..zugleich war noch eine andere Truppe mit Besuchern unterwegs.

Wir bestaunten und fotografierten dieses antike Theater, kletterten rauf und runter.... aber die Frauen auch, wie oft haben sie das wohl in einem Jahr... in ihrem Leben schon getan?

 
     
     
 

 

 

Das (römische) Theater aus dem zweiten Jh. n. Chr. wurde nach griechisch-römischer Bauart in eine natürliche Mulde eines Berghanges gebaut. Die seitlichen Flügel wurden mit Mauerwerk aufgebaut. Es ist durch einen Umgang in 2 Ränge unterteilt. Der erste, untere Rang weist 30 Sitzreihen auf, während vom oberen Rang 15 Sitzreihen erhalten sind.

Etliche Erdbeben setzten der Stadt und dem Theater stark zu. Das Bühnenhaus, einst zweistöckig, ist völlig zerstört.

 
     

 

 

 

Auch mit Sauerstoff macht sich Achim ganz gut, er steigt tapfer in der Hitze die vielen Stufen des Theaters hinauf. Es ist ihm sicher nicht leicht gefallen, aber er hat auch das gut gemeistert, schon aus dem Grund, weil diesen antiken Stätten sein ganze Liebe gehört.

 
     
     
 

Oben wird man mit einem wunderbaren Ausblick belohnt. Atemberaubend.....

     

 

 

 

Auch vom Theater bekommt man noch einmal ein schönes Foto von oben.

 
     
     
 

Es sind die Reste der Stadtmauer, des Theaters, eines Stadions, der Agora mit Säulenhallen, eines Gymnasions und einer Basilika erhalten.

     

 

Auch einige Sarkophage kann man noch ausmachen....zwar auch schon vom Zahn der Zeit angenagt, aber trotzdem noch gut erhalten.

 
     
 
 

Jetzt erst mal eine kurze Rast, es ist schon sehr anstrengend....

     

sehr viele Zerstörungen und trotzdem..... das Theater ist absolut sehenswert

 
     
 

Das was wir an gesellschaftlichem Leben kennen, findet hier in Form von Überlebenskampf statt, die Häuser weit auseinander, ärmlich auf kargem Land

     

 

...die Tiere haben kaum etwas, wovon sie satt werden könnten

 
 
     
 

Aber für mich so faszinierend, so wunderschön romantisch und es macht mir eine große Freude zu fotografieren.

     
   

 

Hier, das schönste und größte Gebäude ist die Schule, denn auch in der Türkei gibt es die Schulpflicht.

 
     
 

Achim strahlt immer noch, trotz den Strapazen, die es für ihn bedeutet, hier rum zu klettern

     
   

 

... herrlich, genau das was uns in Deutschland gerade so fehlt: Helligkeit, Sonne, Wärme....ein Traum

 
     
     
 

...ein bißchen Farbe im Grau der Steine...

     
 

Vorbei an steinigen Mäuerchen machen wir uns auf den Weg hinunter ins Dorf.

Unsere Frauen im Schlepptau.

 
     
 

Das sind die Wege, die man runter klettern muss, Steine, Steine und noch mehr Steine....während des runter Laufens habe ich mich mit den Frauen unterhalten.

Sie erzählten mir, dass sie Deutsch von den Touristen lernen, die ab und an her kommen.

Eine der Frauen erzählte noch, dass ihre Tochter in  Deutschland verheiratet sei. Sie ist sehr stolz auf ihr Kind.

     
   

 

Da sie aber so schwärmte von den Deutschen, fragte ich sie, ob sie nicht Achim kaufen wolle.  Nein, das wollte sie nicht. Sie übersetzte das ihren Nachbarinnen, die  kein deutsch verstanden.

Das Gelächter daraufhin schallte über das ganze Tal.

Wir hatten so einen Spaß miteinander, es war einfach nur toll.

Danach meinte sie: du hast aber viel Humor.

Hmmmmm, ich habe vergessen zu fragen, warum sie ihn nicht haben wollte :-)

 
     
     
 

In Anbetracht dieses kargen Landes, dieser Armut, noch so viel Humor und Freundlichkeit, kann ich es wirklich nicht verstehen und auch nicht akzeptieren, dass sie dermaßen verschrien werden überall!!! Nachdem wir unten ankamen, habe ich ihnen wie versprochen Tücher abgekauft.

Das waren ganz einfach Mitbringsel für meine Freundinnen....die sich auch gefreut haben.

     

 

Eine der Frauen ging in ihr Haus und brachte uns 2 Gläser selbst gemachten eiskalten Ayran und zusätzlich füllte sie uns noch 2 Flaschen ab zum Mitnehmen.

Sie freuten sich aber auch über die Bonbons, die wir verteilten. ( und zum Glück mit dabei hatten, wir fahren nach Möglichkeit nie ohne solche Dinge los, denn für die Armen ist so etwas Luxus, denn man gibt das Geld, so denn man welches hat, nicht für Süßigkeiten aus)

 
     
 
 

Ich war sehr gerne hier, hatte herrliche Motive gefunden,

mich in dieses Land verliebt, habe viel Spaß und Freude mit den Einheimischen gehabt.

Es stellt sich doch die Frage: wie wären denn wir in so einer aussichtslosen Situation? Wo jeder Cent nur zum Überleben benötigt wird?

Wenn wir so arm wären, würden wir nicht auch alles versuchen?

Also ganz normal, nicht wahr?

     
     

Auch die seltsam geformten Steine sind eine Sehenswürdigkeit hier im Dorf.

 
     

 

Wir machten uns auf den Weg zurück, und es begegnete uns noch eine Einheimische. Und auch an ihr konnte man sehen, dass sie sehr schöne Handarbeiten machen.

 
     
     
 

Ein letzter Blick ...ein letztes Foto vom Theater

     

 

   

..die Straße nach unten wartet auf uns.......

 
     
 

Wir sind fast  so weit oben, dass wir die Wolken greifen können.....

     
   

 

Das letzte Haus im Dorf....ein Mädchen passt auf ihren kleinen Bruder auf. Und auch sie kann man glücklich machen mit Süßigkeiten. Was für eine Freude, was für ein Strahlen....

 

Bye......wir kommen wieder.....

 
     

 

     
 

...und los gehts, den Weg wieder hinunter, Blick auf die bewaldeten Hügel. Es gibt hier Mittelmeer-Zypressen, Kiefern und Eichen. 

     
     

Selten dass uns jemand begegnet auf der Straße.... und wir genießen es auch, gemütlich zu fahren und die Landschaft in uns aufzusaugen....

 
     

 

 

 

Immer wieder stellt sich  mir die Frage, wie auf diesem kargen Land, das hauptsächlich aus Steinen besteht, noch Bäume und Büsche wachsen können

 
     
     
 

Hier ein Blick auf die höchsten Gipfel des Taurus Gebirges, das in dieser Höhe keinerlei Vegetation mehr zulässt.

     

 

Bizzare Felsformationen kreuzen unseren Weg und man MUSS einfach stehen bleiben und fotografieren.....

 
     
 

...wer hat sich hier Sandwiches gemacht?

     
   

 

...die dann Zeit und Raum überdauern ... wunderschön anzuschauen, träumen, wieso und weshalb und warum.....

 
     
  Das ist auch so ein Kapitel,

was sind das für Bäume?

Es gibt Erdbeerbäume die ihre Rinde verlieren....????

Auf jeden Fall malerisch...

 

     
   

 

Die Seele wird vom Pflastertreten krumm.
Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden.
Und tauscht bei ihnen seine Seele um.
Die Wälder schweigen, doch sie sind nicht stumm.
Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.

Erich Kästner

 
     
 
  Ja aber natürlich, die Ziegen....
     
   

 

...sie dürfen auf keinen Fall fehlen, sie kreuzen unsere Wege, egal wohin wir gehen

 

     

 

Zum Teil sehen sie so wunderschön aus, ein allerliebstes Gesicht, manche richtig zart..

     

 

 

 

manche etwas herber, strengerer Blick, mit wundersamem Geweih

 

     
 

 

marschieren sie die Straßen lang

     
   

 

und stehen unvermittelt am Rande des Abgrunds, was ihnen nicht so besonders viel ausmacht, sie sind Kletterer von Gottes Gnaden :-)

 

     

 

Man ist es auch gewöhnt, deshalb passiert ihnen auch auf der Straße nichts.

     

 

..und es gibt welche, die schauen wie der Satan in Person. Diesen mag ich nicht so nahe kommen :-D

 

     
 
  Ach, sind wir schon 14 km gefahren? Das ging aber rasch....
     
   

 

Hier liegt sie nun vor uns, die Eurymedonbrücke, Oluk Köprü, so heißt sie auf türkisch........

 
     
 
  wie man sieht, sind hier Raftingseile gespannt....
     
   

 

...eine herrliche Aussicht hat man hier, ein Traum

 
     
  Toll, es führt eine Treppe nach unten, das muss ich natürlich gleich mal testen, wie das von unten ausschaut...
     
   

 

...aber vorher noch einen Blick in die zauberhafte Runde, bevor es zu dunkel wird.

 
     
     
  Dort drüben ist die Strasse, die wir gleich weiter fahren werden....
     
     

Unten liegen sogar Boote, aber sie warten nicht auf mich, ich bin glücklich  mit meiner Kamera in der Hand, da brauche ich kein Rafting....

 
     
  viele Steine
     

 

 

 

sehr viele Steine sogar, die beim Rafting das Ganze gefährlich machen... aber glasklar das Wasser bis auf den Grund

 
     
     
  ....ein gigantischer Canyon, der Köprülü Canyon
     

unendlich gehts bis in den Himmel hinauf..... dort oben wartet Achim bis ich wieder komme..... wow

 
     
  14 Meter lang überspannt sie den Fluss.... die Fahrbahn ist nur 2,5 Meter breit!
     
     
..sieht nicht halb so gefährlich aus als es ist.....  
     
     
  ...aber mein Ding wäre das nicht.... trotz der überall gespannten Seile
     
     

....ja, ich hab genug gesehen, wir haben noch eine Strecke vor uns und so beginne ich  mal lieber den Aufstieg

 
     
     
  Von hier aus ist das auch ein sehr viel schönerer Ausblick weit ins Land  hinein,
     
   

 

die Abendsonne wirft ein geheimnisvolles Licht auf das Taurusgebirge und die kilometerweiten Wälder...man kommt sich so klein vor.....

 
     
 

Oluk Köprü ist eine römische Brücke... die Keilsteine sind ohne Mörtel zusammen gesetzt.... das ist etwas, das uns immer wieder fasziniert, egal wo wir die antiken Stätten besuchen, wenn auch alles oder fast alles kaputt ist, eingestürzt ist: diese Bögen überdauern alles. Die Baumeister damals, im 2. und 3. Jahrhundert nach Christi, waren unheimlich gut und haben sich ein Denkmal geschaffen, das alles überdauert hat.

     
   

 

Jaa, da sind wir runter gefahren......  
     
     
  ....und hier gehts rüber.... wer will nochmal, wer hat noch nicht....
     

 

 

 

der Blick von oben, es wird heller und weiter für das Rafting.....

 
     
     
 

Auf der anderen Seite....herrlich klar der  Köprüçay

     

 

 

 

Dieser Blick zeigt ganz klar, wie steil und gefährlich der Canyon ist. Faszinierend aber auch gefährlich.

 
     
 
 

Ein letzter Blick zurück auf die Eurymedonbrücke

     

 

..und wieder ist eine unserer Touren zu Ende gegangen.

Wir hatten viel Spaß und Freude, haben sehr nette Menschen kennengelernt und von Land und Leuten etwas gelernt.

 

 
     

 


"Mignon" - Johann Wolfgang von Goethe, 1795/96

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn
Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

Kennst du das Haus? auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach
Und Marmorbilder stehn und sehn mich an: 
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht' ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn!


Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? 
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut
Es stürzt der Fels und über ihn die Flut
Kennst du ihn wohl?
Dahin! Dahin
Geht unser Weg, o Vater, laß uns ziehn!

 
 

 

copyright by gittasun
2013
Alle Rechte vorbehalten