Bildergeschichten unserer Ausflüge in der Türkei


 

Wer hat schon eine eigene Straße in der Türkei?

 
  ........und wenn du noch so schaust, ich werde heute eine eigene Strasse bekommen.... und sei es nur zum fotografieren...... da schaust, gell?
 

Wie das so ist, man ist unterwegs zu Zweit.....der eine will dies sehen, der andere das...... nie will Achim dort halten wo ich gerade fotografieren will..... muss...... denn das ist so ziemlich alle 2 Minuten der Fall, dass ich etwas sehe, das ich unbedingt knipsen muss.... aber genauso unbedingt muss Achim zu den alten Steinen :-)

Wir haben beratschlagt... wie man das hin bekommt ohne dass einer benachteiligt wird.....

 
     

 

....einen Tag nur für mich zum fotografieren, stehen bleiben wo immer ich will und wenn es alle 2 Minuten ist!

 
 
..und so kam er auf die Idee mir eine eigene Straße zu schenken...

 

Also machten wir uns auf  den Weg, die alte Straße durch den Taurus zu fahren von Antalya nach Kumluca....                                                                                                

Unser Weg führte ein Stück den Ağva-Canyon bei Kuzdere entlang.

 

        

Stellenweise plätschert das Wasser spärlich vor sich hin,
an anderer Stelle sammelt sich wieder etwas mehr, aber im Prinzip ist es so gut wie nichts, denn das Wasser kann reißend werden....
 

Gleich neben der Römerbrücke erreicht man dieses Restaurant, das  sehr beliebt ist. Allerdings ist es nicht für die Ewigkeit gebaut, denn beim nächsten Hochwasser den der Canyon führt, reißt es sie weg..... und genauso sicher wird es wieder aufgebaut...... auch ein Spiel für die Ewigkeit...... aber es ist so romantisch gelegen, man bekommt frische Forelle und man kann den Durst stillen mit einem kalten Getränk... wunderschön wie die ganze herrliche Gegend den Canyon entlang.....

 

und es lässt sich auch wunderbar kneippen... wie man sieht.....

 
 
 

Wie man am Flussbett und den Brücken erkennt,  kann das sehr schnell ein reißender breiter Strom werden ...........

 
 
 

   
 

Sein Gesicht verändert sich ständig und von daher ist er sehr faszinierend

 

Unser Weg führt  durch Schluchten und Täler, die Straße ist manchmal nur ein schmaler Grat

 

 
     
     
   
     

...aber solche Ausblicke lassen vieles vergessen..... auch, dass man im Canyon nie ohne Handy unterwegs sein sollte, es sind schon einige Touristen zu Tode gekommen.

   
     

Weiter gehts auf "meiner" Straße, an Häusern vorbei, denen ich glatt einige Teile entwenden könnte für mein Haus, wie hier das tolle Außengeländer der Treppe

 
     
     
   
     

..oder hier die zwar einfache, aber trotzdem sehr romantische Terrasse

   
     

 

... etwas Sonnenschein hellt auf...

 

und diese selbstgebaute Liege sowie der Stuhl laden auch ein zum Verweilen.

Ich bewundere diese Menschen, die mit der Natur leben, kein Geld haben und aus allem etwas machen können. Urig und ein genialer Einfall.

 
   
   
 

Dann kommen wir an, in Gedelme und sehen schon den ersten Baum, ein Ur-Baum...

     
     

knorrig und verwachsen steht er hier und bewacht alles was hier wächst....

 
     
     

Da fällt mir ein Gedicht von Rilke ein:

   
     
 

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,

die sich über die Dinge ziehn.

Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,

aber versuchen will ich ihn.

 

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,

und ich kreise jahrtausendelang;

und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke,

ein Sturm oder ein großer Gesang.

 

     
     

Und ehrfürchtig stehen wir vor den großen Platanen, die nach Überlieferung zwischen 800  bis 2000 Jahre alt sein sollen. Das sind Naturdenkmäler und wie ich finde, umwerfend schön....

 
     
     
 

Ein Teil der Wurzeln liegt oberirdisch, dicke stämmige Wurzeln, die wie Greifarme die Platane umgeben.

     
     

Der Wald ist ein besonderes Wesen,

von unbeschränkter Güte und Zuneigung,

das keine Forderungen stellt

und großzügig die Erzeugnisse

seines Lebenswerks weitergibt;

allen Geschöpfen bietet er Schutz

und spendet Schatten selbst dem Holzfäller,

der ihn zerstört....

(Siddharta Gautama Buddha)

 
     
     
 

Neugierig wie immer und darauf bedacht, ja nichts zu übersehen, gehen wir den Weg entlang.

     
     

Oberhalb entdecken wir die Überreste einer "Ritterburg"

 
     
     

...was uns auch nicht groß erstaunt, denn von hier oben haben die Kreuzritter sicherlich einen wunderbaren Überblick gehabt....

   
   
     
     

..es sieht auf jeden Fall sehr romantisch aus, so mitten in der Wildnis Reste einer Burg zu entdecken.

 
     
     

Aber nicht nur das, man entdeckt immer wieder Beeren, Pflanzen, Blumen, die bunte Tupfen gleich, uns erfreuen.

   
   
     
     

Felsen und noch einmal Efeu überwachsene Burgteile, es handelt sich hier um die Burgruine der Kadrema

 
     
     
 

Auch ein Herz habe ich gefunden !

     
     

Ein Stück weiter, mitten im Wald.... wenn man denkt, es kann eigentlich gar nichts mehr kommen, steht man auf einmal vor dem Nomadendorf von Gedelme, man kann es besichtigen, wir haben es diesmal ausgelassen, heute gehört ja bekanntlich die Straße mir.....

 
     
     
 

...und jedes noch so zarte Gespinst lässt meine Seele träumen......

     
     

...von wunderschönen Gegenden,

 
     
     
  von steilen hohen Bergen
     
     

von einsamen Dörfern, verstreut liegenden Häusern

 
     
     
 

in denen man Leben kann... zwar arm, aber mit so viel mehr an Ruhe

     
     

...und Stille breitet sich in mir aus beim Anblick dieser wundervollen Natur...

 
     
     
 

..man wird ganz klein und fragt sich, warum man es zu lässt, das bißchen Leben das man hat, in Hektik und Stress zu verbringen

     
     

wo es doch so viel mehr gibt das uns im Inneren berührt.....

 
     
     
 

Den ganzen Tag über nur 2-3 Fahrzeuge, die uns begegnen. Durch die Weite des Landes sieht man sehr wenige Lastwagen.

     
     

Wir sind schon wieder auf dem Weg nach unten.... leider

 
     
     
 

Ein kleines Dörfchen mit Moschee... an dem wir vorüber fahren....

     
     

....eine kleine halbzerfallene Hütte von der nicht mehr ersichtlich ist für was sie gebraucht wurde......zum Beten, zum Rasten, zum Warten, sich zu Treffen.... egal, nichts anderes würde hier her passen.

 
     
     
 

Sogar die Disteln die uns begegnen sind wunderschöne Blumen, die es Wert sind beachtet zu werden.

     
     

Der Weg schlängelt sich langsam ins Tal....

 
     
     
 

und durch die langsam einsetzende Dämmerung erscheint das Land so schön, dass es wohl keinen Maler gibt, der daran vorbei gehen könnte ohne es auf seiner  Leinwand zu verewigen.

     
     

Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!

 
     
     
 

Jeder Blick ein anderes Bild.

     
     

Einsam und verlassen steht dieses kleine "Mockele", es ist festgebunden und sucht Futter an diesem kargen Boden.

   
   

...und wieder verändert sich das Bild, es wird flacher,

 
     
     
 

und immer noch ein Bild zum malen....

     
     

 

Sehr oft begegnen wir diesem Schild, es bedeutet, hier gibt es Trinkwasser... in jeder noch so einsamen Gegend findet man immer und immer wieder Brunnen jeglicher Art, an denen man trinken kann

 

Hier werden die Füße gewaschen, dahinter die Hände, das Gesicht.... für die Gläubigen, die in ihre Moschee zum Beten gehen.

   

Ich glaube nicht, dass die Christen so sauber sind wie die Muslime.... wenn sie in die Kirche gehen.

...noch so eine romantische Hütte am Wegesrand.... ich finde die so süß, die würde ich mir glatt in den Garten stellen. Natur eben....

 
     
     
 

...weiter geht die Fahrt...

     
     

...und wieder hab ich ein interessantes Häuschen mitten in der Wildnis entdeckt.... unbedingt müssen wir anhalten, damit ich knipsen kann

 
     
     
 

Egal wohin mein Blick sich wendet, alles ist wert fotografiert zu werden...

     
     

Wir nähern uns nun Altınyaka, es liegt 1.043 m über dem Meer.... ein sehr schönes Bergdorf

 
     
     
   
 
ein wunderschönes Minarett  passt sich in die Landschaft ein.
 

Der Blick ist wunderschön..... obwohl es langsam immer später und dunkler wird.

 
     
     
 

Jaaaa, warum fotografiert sie diese verfallenen Häuser? Ja warum wohl....sie sind malerisch, sie erfreuen mich, ich finde sie einfach nur schön. Kein noch so schöner Palast kann mir so gefallen wie ein altes Haus..... es lebt, es hat etwas erlebt.... es hat eine Seele

 

...und wie ich mich umdrehe sehe ich weiter unten eine Frau die an 3 großen Bottichen sitzt ...

 
     
     
 

...und arbeitet.

     
     

...sie schürt das Feuer

 
     
     
 
Es hat eine Weile gedauert, bis ich sah, was sie hier tut...
 

Ja, sie macht Olivenöl

 
     
     
 

Selbstversorger, die meisten Menschen hier..... arm aber herzlich und freigiebig wie ich es anderswo noch nicht erlebt habe.

 

Sie bekommt Besuch...

 
     
     
 

...der Herr des Hauses ist ausgehfertig..... und ich mach mich wieder auf den Weg, das Auto wartet ein ganzes Stück weiter oben.....

     
     

...vorbei an noch so einem Haus, wo es sich erübrigt, mich zu fragen: warum?

 
     
     
 

Sogar diese alten Strommasten faszinieren mich..... hatten wir früher ja auch

     
     

Aha, hierher geht der Herr des Hauses also.... es ist das Vorrecht der Männer in den Teestuben oder wie wir sagen würden, im Cafe zu sitzen und den Tag genießen.... keine Frau in Sicht, diese müssen arbeiten, wie wir ja gesehen haben.

Aber der Baum, der ist sehenswert.....

 
     
     
 

Nein, eine Frau begegnet uns, man sieht ihr ein hartes Leben an, ich liebe die Gesichter alter Menschen, denn sie haben wirklich gelebt

 

Mann..... du hast doch nicht den Wunsch nach Kumluca zu laufen? Wäre ein bißchen weit, nicht wahr?

 
     
     
Oooh was für ein Glück ich auf meiner Straße habe.....  

 

   
     
     

...ich bekomme ein wunderschönes Foto einer Ziegenhirtin, die auf der Straße unterwegs ist. Und wieder ist es eine Frau, die alleine diese Arbeit leistet... mit einem großen Bündel auf dem Rücken.....

 
     
     
 

noch sind wir nicht unten.... aber das Licht wird schon weniger...

     
     

...aber trotzdem immer noch eine Aussicht die den Atem raubt.

 
     
     
 

..vorbei gehts erneut an einer Moschee, eine schöner als die andere.

Das hört sich jetzt vielleicht seltsam an für  Europäer, aber ich habe noch nie etwas Schöneres gehört, als mitten in der Wildnis stehend, dem Gesang eines Imam zu lauschen.

Da kann ich nur ganz ergriffen da stehen und zu hören..... es ist einfach nur schön. 

     
     

Eine Telefonzelle oder zumindest etwas das so aussieht :-)

 
     
     
 

Gleich neben einer Reihe von Gewächshäusern. Viele der Menschen hier arbeiten in Gewächshäusern, aber den wenigsten gehören welche, sie arbeiten für die Industrie und werden lausig bezahlt.

 

Noch lugt die Helligkeit hinter dem Taurusgebirge hervor, aber lange wird es nicht mehr dauern.

 
     
     
   
     
Um die Kurve gefahren und schon ist es wieder etwas heller. Ich stelle  mir die Frage, wo die Ziegen hier noch etwas zum Fressen finden? Gut, sie sind es gewöhnt, sind Bergtiere.... aber ich seh hier nichts.....    
     

 

 
     
   

Das Dritte und letzte Auto, das uns an diesem Tag begegnete

     
   
     
Sogar ein bißchen Wärme bringen diese Strahlen noch.    
     

 

 
     
   

Fast geschafft, gleich sind wir wieder unten.

     
   
     
Güzören. Abschied des Dorfes    

wuuunderschön, das Meer liegt wieder vor uns.....

     
     

 

 
     
   

..ein Traum wurde wahr, es war ein wunderschöner Tag, der jetzt zur Neige geht.

     
   
     
Noch ein Blick über die Holzhandlung bei Kumluca    
     

 

   

und einen riskiere ich noch über ein Gewächshaus um die letzten Sonnenstrahlen zu sehen.

 
     
     
 

..und schon sind wir dort angekommen, von wo wir unseren Tag und die Tour begonnen haben, von unserem Domizil bei Çıralı über meine Strasse!

     

 

   
     
     

 
  Mein Leben ist wie leise See:
Wohnt in den Uferhäusern das Weh,
wagt sich nicht aus den Höfen.
Nur manchmal zittert ein Nahn und Fliehn:
Aufgestörte Wünsche ziehn
Darüber wie stille Möwen.
  Und dann ist alles wieder still...
Und weißt du was mein Leben will,
hast du es schon verstanden?
Wie eine Welle im Morgenmeer
Will es, rauschend und muschelschwer,
An deiner Seele landen.
 
     
     
     

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