Karawansereien an der Türkischen Riviera


 

 

 
   
   Alara Han
 


Der Alara Han wurde im Jahr 1231 unter dem Seldschuken-Sultan Alaeddin Keykubat I. errichtet. Der Alara Han markiert den Abzweig der alten Pass-Straße zur Seldschuken-Hauptstadt Konya.

Den Bauherrn rühmt die Inschrift über dem Portal: "Es befahl den Bau dieses gesegneten Han der erhabene Eigentümer der Nacken der Völker, Herr der Sultane über Gläubige und Ungläubige, der Ländereroberer der Welt, Sultan über Land und Meer, über Rum, Syrien, Armenien und Franken, Alaeddin Keykubat" (Hans E. Latzke: Die Türkei - Die Südküste, Ostfildern 2005)

Am Eingang lagen ein Badehaus und ein Betraum. Dann folgte der Innenhof, an dem die Schlafkammern lagen. Zwischen Innenhof und Außenmauer waren die Tiere und die Waren untergebracht; durch schmale Schlitze konnten die Besitzer sie im Auge behalten.

Die Konstruktion dieses 34,5 x 45 m großen Han ist als außergewöhnlich zu bezeichnen. Der festungsähnliche Charakter ist unverkennbar. Anhand der Größe und der für die Zeit der Erbauung ausgesprochen luxuriöse Innenausbau nährt die These, dass dieses Gebäude als Archiv, Schatzhaus und als Unterkunft für den Sultan selbst errichtet wurde, wenn dieser die Festung und Stadt Alanya besuchte.

1221 n. Chr. hatte der damalige armenische Herrscher Kyr Fard die Stadt kampflos an den anrückenden Alaeddin Keykubad I im Tausch gegen den Gouverneursposten in Akşehir übergeben. Unter Alaeddin Keykubad I begann Alanyas erfolgreichste Ära. Die Stadt nahm den Namen des Sultans, der sie nun übernahm, benannt: "Alaiyye". In dieser Zeit wurde die Festung ausgebaut, die Werft, der Rote Turm, die Süleymaniye Moschee und Bedesten sowie der Tophane Turm erbaut.

Direkt gegenüber der Han befindet sich auf einem Spitzkegel die byzantinische Burg Alarakale, die dem Sultan ebenfalls kampflos Kyr Fard übergeben wurde.

Alara Han von Süden

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m Alara Han befinden sich heute Gaststätten und Verkaufsstände. Eine Baufirma aus Ankara hat ihn 2001 restauriert und dafür die Nutzungsrechte bis zum Jahr 2050 erhalten.

Geschichte der Karawansereien
Die ersten Karawansereien entstanden im späten 10. Jahrhundert. Seldschukische Sultane bauten im 13. Jahrhundert in Anatolien ein Netz von Karawansereien. Der Abstand voneinander betrug etwa 30 bis 40 Kilometer. Das entsprach dem Tagespensum einer Karawane.

Karawansereien waren massive Wehranlagen mit steinernen Mauern und eisenbeschlagenen Toren. Der Grundriss entsprach meist einem Quadrat oder Rechteck, gelegentlich einem Achteck. Sie hatten meist einen großen Innenhof, um den arkadengesäumte Gebäude standen. Im Erdgeschoss waren Ställe für Tiere und Läden untergebracht.

Die ursprünglichen, seldschukischen Karawansereien verfügten über Werkstätten, boten ärztliche Versorgung, hatten Bäder, Küchen, Tee- und Kaffeestuben. Musikkapellen spielten zur Unterhaltung. Seitlich des Eingangstores befand sich ein Betraum. Manche Stationen verfügten über kleine Moscheen im Innenhof. Die Dienstleistungen an den Karawanenstraßen waren kostenfrei, nur in den Städten mussten Gebühren entrichtet werden.

Quelle: Wikipedia

Die Abfahrt von der D400 zum Alara Han  

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Den Alara Han erreichen Sie, wie alle antiken Städte an der Türkischen Riviera, über die Küstenstraße D400. Ca. 35 km hinter Manavgat, Richtung Alanya, geht zwischen den Ortschaften Okurcalar und Yesiköy linker Hand eine ausgeschilderte Straße 9 km ins Landesinnere ab. Schon von Weitem ist der spitze Kegel des Burgberges der Alara Kale zu sehen.

Der Burgberg der Alara Kale

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 Grundriss der Karawanserei Alara Han
 
1   Eingangsportal 4   geschlossere Ringhalle
2   Hamam mit Treppe auf das Dach 5   offene Zellen
3   Betraum