Die geschlossene Halle
des Ağzikara Han wurde im Jahr 1231
unter dem Seldschuken-Sultan Alaeddin Keykubat I.
errichtet. Neun Jahre später erweiterte Sultan
Giyaseddin Keyhüsrev II den Han um den offenen Innenhof
mit der kleinen Moschee in der Mitte.
Die Sultane der Rum-Seldschuken
bauten vor allem im 13. Jahrhundert in Anatolien ein
Netz von Karawansereien auf. Der Abstand voneinander
betrug etwa 30 bis 40 Kilometer. Das entsprach dem
Tagespensum einer Karawane. Ağzikara Han ist eine von zwölf
Karawansereien, die die Sultane von Rum zwischen der
damaligen Hauptstadt Konya und der zweitgrößten Stadt
Kayseri erbauen ließen.
Während
seldschukische Karawansereien in der Türkei das
Eingangsportal normalerweise in einer Achse zu den
Portalen der geschlossenen Halle angebracht sind,
wurde bei diesem Han das Hauptportal seitlich
angeordnet.
Das Gebäude und die Moschee im Innenhof sind seltene und
ungewöhnliche Beispiele anatolischer Karawanserei-Architektur.
Die den
Außenwänden Stabilität gebenden äußeren Stützpfeiler
sind an den Ecken des Innenhofes sechseckig
ausgeführt, während die seitlichen Pfeiler einen
rechteckigen Querschnitt aufweisen. Die mit der Rückwand
bündigen Eckpfeiler der geschlossenen Halle sind
quadratisch. Das
reich verzierte Eingangsportal ist mit seiner
aufwendigen Steinmetzarbeit erinnert stark an das Portal
der Karawanserei Sultan Han bei Aksaray. Die
Inschriftentafeln des Eingangs- wie auch des
Hallenportals sind erhalten.
Das
Dachgewölbe der Stallungen tragen 20 Säulen, die den
Raum in mehrere Schiffe gliedern. Hier lagerten die
Tragtiere und in der kalten Jahreszeit auch deren
Begleiter. Während der wärmeren Monate schliefen die
Menschen auf dem Dach.
Abmessungen:
Geschlossene Halle: 32 x 32 m, Innenhof: 41 x 43 m =
gesamt 2787 qm, Moschee: 7 x 7 m
Eintritt:
(Im September 2018 war der Han verschlossen.
Restaurierungsarbeiten wurden augenscheinlich
abgebrochen)
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