Karawansereien an der Türkischen Riviera


 

 

 
   
   Kirkgöz Han
 


Kirkgöz Han
ist eine alte seldschukische Karawanserei, ca. 35 km von der Altstadt Antalya entfernt.

Gemäß einer sechszeiligen Inschriftentafel über dem Eingangsportal wurde der exakt nach Norden ausgerichtete Han in den Jahren 1237 - 1246 unter Sultan Giyaseddin Keyhüsrev II erbaut. Seine Größe beträgt 33 x 52 Meter. Der Grundriss dieser Karawanserei, die dritte Giyaseddins, ähnelt der Evdir Han, die sein Vetter, Sultan Izzeddin Keykavus I, in den Jahren 1215 - 1219 errichtet hatte.
Wie in vielen seldschukischen Karawansereien reihen sich auch im Kirkgöz Han arkadenartig offene Gewölbezellen um einen offenen Innenhof. Allerdings dominiert hier eine geschlossene Halle die Nordseite der Han, an deren rechter und linker Seite sich je eine geschlossene Zelle anschließt. Links und rechts neben dem Eingangsportal befinden sich in der Kirkgöz Han ebenfalls je eine geschlossene Zelle. Die rechte Zelle dürfte, wie in der Kargi Han, als Moschee oder Betraum gedient haben.

Das Eingangsportal des Kirkgöz Han                             copyright by @chim

Kirkgöz Han wurde im Jahre 2008 komplett renoviert und instandgesetzt. Leider ist er seither für Fremde nicht mehr zugänglich. Das Innere kann man lediglich durch das mit Plexiglas verkleidete Eingangstor erahnen.
Nach Aussage des Wächters befindet sich der Han heute im Besitz eines türkischen Unternehmers, der ihn für besondere Veranstaltungen und private Feste nutzt

Die Abfahrt von der D650 zum Kirkgöz Han

 copyright by @chim

Sie erreichen den Kirkgöz Han von Antalya aus über die Nationalstraße D650, Richtung Burdur / Isparta. Fahren Sie anfangs Richtung Otogar, dem Busbahnhof von Antalya, dann weiter aus der Stadt heraus über die Hochebene. Kurz bevor die D650 in die Berge führt, befindet sich auf der linken Seite eine mit İnsubaşı ausgeschilderte Abfahrt. (Foto). Von der anderen Seite ist (noch?) mit der Bezeichnung Kirkgöz Han ausgeschildert.
900 Meter nach der Abfahrt führt eine schmale Straße links ab. Nach weiteren 400 Metern rechts halten.150 Meter weiter haben Sie den Han erreicht.

Geschichte der Karawansereien
Die ersten Karawansereien entstanden im späten 10. Jahrhundert. Seldschukische Sultane bauten im 13. Jahrhundert in Anatolien ein Netz von Karawansereien. Der Abstand voneinander betrug etwa 30 bis 40 Kilometer. Das entsprach dem Tagespensum einer Karawane.

Karawansereien waren massive Wehranlagen mit steinernen Mauern und eisenbeschlagenen Toren. Der Grundriss entsprach meist einem Quadrat oder Rechteck, gelegentlich einem Achteck. Sie hatten meist einen großen Innenhof, um den arkadengesäumte Gebäude standen. Im Erdgeschoss waren Ställe für Tiere und Läden untergebracht.

Die ursprünglichen, seldschukischen Karawansereien verfügten über Werkstätten, boten ärztliche Versorgung, hatten Bäder, Küchen, Tee- und Kaffeestuben. Musikkapellen spielten zur Unterhaltung. Seitlich des Eingangstores befand sich ein Betraum. Manche Stationen verfügten über kleine Moscheen im Innenhof. Die Dienstleistungen an den Karawanenstraßen waren kostenfrei, nur in den Städten mussten Gebühren entrichtet werden.

Quelle: Wikipedia

Grundriss der Karawanserei Kirkgözhan
 
1   Eingangsportal 3   Innenhof
2   geschlossene Zellen  offene Zellen
 geschlossene Halle