Interessante Orte in der Türkei |
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Siedlung aus der Jungsteinzeit |
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Çatalhöyük | |||
Seit 2012 Teil des UNESCO-Welterbes | |||
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Unter der Nord-Überdachung von 2008 | |||
Çatalhöyük (türkisch çatal „Gabel“ und höyük „Hügel“) ist eine in der
Nähe der Stadt Konya ausgegrabene Siedlung aus der Jungsteinzeit. Sie wird auf den Zeitraum zwischen 7500 und 5700 v. Chr. und ihrer Blütezeit um 7000 v. Chr. datiert. Die Ansiedlung hatte mehrere tausend Einwohner. |
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Gräber unter dem Fußboden | |||
Viele, aber nicht alle Häuser enthielten Bestattungen. Neugeborene und Kleinkinder wurden meist im Süden des Hauses bestattet, wo sich auch Herde und Öfen befanden, Erwachsene unter den Schlafplattformen im Norden des Hauses. |
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Blick nach Norden zum Eingang |
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Die Siedlung bestand aus eng aneinandergesetzten rechteckigen Lehmziegel- oder Stampflehmhäusern mit Flachdach. Unterschiedliche Raumhöhen und Bodenniveaus gewährleisteten Belüftung und Lichtzufuhr für die einzelnen Bauten und erzeugten eine treppenartige Verschachtelung. Straßen, Gassen oder Durchgänge zwischen den einzelnen Häusern gab es nicht. |
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Gräber unter dem Fußboden | |||
Entdeckt wurde die Siedlung in den späten 1950er Jahren. Zwischen 1961 und 1965 legte der britische Archäologe James Mellaart vom London Institute of Archaeology die heute unter der Süd-Überdachung liegenden Reste von über 160 Häusern frei. 1965 wurden die Grabungsarbeiten aufgrund unschöner Vorkommnisse um James Mellaart eingestellt. |
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Unter der Süd-Überdachung | |||
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1993 wurden die Arbeiten im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes wieder aufgenommen.
In der ersten Phase, 1993–1995, wurden vor allem Oberflächenuntersuchungen durchgeführt.
In einer dritten Untersuchungsphase zwischen 2003 und 2012 (Ausgrabungen 2003–2008) sollte vor allem der Aufbau der Siedlung und die Sozialstruktur der Bewohner untersucht werden. 2008 wurde ein Schutzbau über der Nord-Ausgrabung errichtet. |
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Unter der Süd-Überdachung | |||
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Mellaart definierte 14 Schichten, die dem PPNB (8800–7000 v. Chr.) und dem keramischen Neolithikum Zentralanatoliens angehören. Nach Radiokohlenstoff-Datierungen bestanden diese Schichten zwischen 7500 und 6200 v. Chr. Der Tiefschnitt datiert zwischen 7400 und 7000 v. Chr. Der Westhügel war vom frühen keramischen Neolithikum bis zur Kupfersteinzeit im 6. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Es ist unklar, ob die Besiedlung begann, als der Osthügel noch bewohnt war, die Bewohner umzogen oder eine Siedlungslücke besteht. |
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Unter der Süd-Überdachung | |||
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Die Besiedlung des Nordhügels endete ca. 6500 v. Chr. In römischer und byzantinischer Zeit wurden auf beiden Hügeln Friedhöfe angelegt. Der Siedlungsplatz nahe dem Fluss Çarşamba war gut gewählt: Wasser stand in ausreichendem Maße zur Verfügung, ein wichtiger Standortfaktor in der niederschlagsarmen Konya-Ebene. Entsprechend reichhaltig war um Çatalhöyük auch das natürliche Nahrungsangebot (Wild, Sammelfrüchte). Die günstigen Bedingungen führten vermutlich die Bevölkerung aus der Umgebung in Çatal Höyük zusammen und bewirkten die für diese Zeit enorme Ausdehnung der Siedlung. |
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"Venus von Çatalhöyük" l Muttergottheit ca. 5750 v. Chr. l Museum für anatolische Zivilisationen Ankara | |||
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