Interessante Orte in der Türkei

   
  Eine der größten Städte des Römischen Reiches  


 

 
 
   
  Ephesos  
   
   
  Antike Metropole  
     
     

 

   

 

   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die Celsus-Bibliothek  
 

 

 
 

Was zeigt man von Ephesos? Man könnte 20 Seiten (und mehr) füllen, man würde dem Ort noch immer nicht gerecht. Man muss es selbst sehen. Hier nur eine kleine Auswahl.

Die Celsus-Bibliothek zählt zu den bekanntesten antiken Monumenten der Türkei.
Erbaut wurde sie zwischen 117 und 125 durch die Familie des Konsuls Iulius Celsus. Wie lange die Bibliothek in Betrieb war, ist unbekannt. Es handelt sich nicht nur um ein Bibliotheksgebäude, sondern gleichzeitig um das Grab des Stifters Tiberius Iulius Celsus Polemaeanus. Spätestens im 3. oder 4. Jahrhundert wurde das Gebäude in ein Wohnhaus integriert.

 
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 
 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Das Hadrianstor neben der Celsus-Bibliothek  
     
 

Ephesos war eine der bedeutendsten und größten Städte des Römischen Reiches. Zahlreiche öffentliche Bauten wurden sowohl von der Stadt wie auch von reichen Bürgern finanziert. Im Rahmen des Kaiserkultes entstanden Tempel für die Kaiser Vespasian und Hadrian. Ephesos war Sitz des Statthalters der Provinz Asia.

 
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Das große Theater von Ephesos  
 

 

 
 

Das (griechische) Theater von Ephesos gehört zu den größten Theaterbauten der Antike. Es bot in der letzten Ausbauphase gut 25.000 Zuschauern Platz. Die damalige Verkleidung der cavea, des Zuschauerraumes, mit Marmorplatten ging im Laufe der Jahrhunderte verloren.
Unter dem römischen Kaiser Domitian (81 - 96 n. Chr.) wurde ein großer Umbau des Theaters vollzogen. Um die Mitte des 2. Jh. n. Chr. wurden orchestra und Bühne völlig neu gestaltet, sodass Gladiatorenkämpfe und Kämpfe mit Tieren möglich wurden.
Überliefert sind Volksversammlungen wie z.B. die in der Apostelgeschichte geschilderte Szene des Apostel Paulus mit den Devotionalienhändlern des Artemistempels. Paulus hatte Ephesos 52 - 56 n. Chr. besucht.

 
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die öffentliche Latrine.  
 

 

 
 

Hier saß man, diskutierte und schloss Geschäfte ab. Der Bau von Latrinen wurde meist privat finanziert, denn die Römer investierten nur Geld in Hygiene, wenn es einen messbaren Nutzen gab.
Deswegen gibt es auch keine Latrinen in großen öffentlichen Gebäuden wie in den Amphitheatern und Kaiserforen; ja selbst im Kolosseum in Rom nicht!
In den vornehmeren öffentlichen Bedürfnisanstalten wurden Benutzungsgebühren verlangt. Wer sich das nicht leisten konnte, dem blieben die Amphoren in der Nebengasse, die die Gerber und Stoffwalker aufstellten, weil sie den Urin für ihre Arbeit benötigten.
Der Kaiser Vespasian ließ das Aufstellen solcher Amphoren sogar besteuern. Daher stammt der Ausspruch: „pecunia non olet“ – „Geld stinkt nicht“

 
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die Handelsagora, Blickrichtung Mazeus Mithridates Tor und Celsusbibliothek  
 

 

 
 

Die Handelsagora war das bedeutendste Handelszentrum einer Stadt. Funktion und Gestalt der Agora decken sich zum Teil mit denen eines römischen Forums.
In der klassischen Zeit entstand am oberen Ende der Kuretenstraße die Staatsagora. Wie an vielen Agorai entstanden hier die Amtlokale örtlicher Magistrate, auch ein Bouleuterion (Rathaus) und ein Prytaneion gehörten zur architektonischen Ausstattung der Staatsagora.

 
   
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Das Mazeus Mithridates Tor, benannt nach seinen Erbauern  
 

 

 
 

Das Tor mit drei Durchgängen auf der rechten Seite der Celsus-Bibliothek wurde im Jahr 40 n. Chr. von den Sklaven Mazeus und Mythridates für Kaiser Augustus erbaut, der ihnen die Freiheit schenkte.

 
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 

Die Front des Hadrian-Tempels

     
 

Ebenso wie später  Trajan und Domitian wurde auch Hadrians zu Ehren in Ephesos ein Tempel errichtet.
Man brachte den toten oder lebenden Herrschern Opfer dar, betete teils ihr Bildnis an und machte sie dadurch zwar nicht zu einem Gott, wohl aber zu einem Vergöttlichten. Der Kaiserkult wurde erst durch Kaiser Konstantin beendet, der im Jahr 312 das Christentum anderen Religionen gleichstellte.

 
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 

Antike Werbung auf der Marmorstraße zwischen Theater und Celsu-Bibliothek (Hinweis auf das Freudenhaus)

 
     
 

Der Umgang der Römer mit Prostitution war ein anderer als der unsere. Wie zu allen Zeiten üblich, mussten auch die Prostituierten in der römischen Antike auf sich aufmerksam machen, um Kunden zu werben.
Diese Form der Selbstpräsentation wurde als artes meretriciae bezeichnet. Sie wurde zwischen den Prostituierten weitergegeben und umfasst soziale Regeln, Schönheitstipps, aber auch allgemeinere Verhaltensmaßregeln.

 
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 

Im überdachten "Hanghaus 2". Der Erhaltungszustand ist größtenteils hervorragend

 
 

 

 
 

Die sogenannten Hanghäuser sind zwei Komplexe antiker privater Wohnhäuser in Ephesos.
Beide Komplexe liegen am Südhang des Bülbüldağ, des größeren der beiden Stadtberge von Ephesos. Das besser erhaltene „Hanghaus 2“ nimmt eine Fläche von etwa 4000 m² ein und grenzt im Norden an die sogenannte Kuretenstraße.
Die römische Wohnbebauung in der heute sichtbaren Form begann in der römischen Kaiserzeit, ihre Nutzung in der heute sichtbaren Struktur endete mit der Zerstörung des Hanghauses 2 durch ein Erdbeben im 3. Viertel des 3. Jahrhunderts n. Chr.
Das Hanghaus 2 ist vor allem durch seine gut erhaltenen Wandmalereien bemerkenswert, die zum großen Teil in das 3. Jahrhundert n. Chr. datiert werden. Es handelt sich um den bisher umfangreichsten und am besten erhaltenen Fund von Wandmalereien dieser Zeit aus dem Osten des römischen Reiches.

 
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 

Blick von oben in den Peristylhof der Wohneinheit 2

 
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 

Die Kuretenstraße, Hauptstraße in Ephesos

 
 

 

 
 

Nachdem Gaius Julius Caesar seiner Geliebten Kleopatra faktisch die ganze Macht über Ägypten gab, ließ er gleichzeitig ihre jüngere Schwester Arsinoë außer Landes schaffen und ließ sie im Juli 46 v. Chr. auch in Rom bei seinem großen Triumphzug auftreten. Arsinoë erregte das Bedauern der zuschauenden Römer und durfte anschließend im Tempel der Artemis in Ephesos ins Exil gehen.
Als Kleopatra in der Nachfolge des ermordeten Caesar den römischen Triumvirn Marcus Antonius zu ihrem Geliebten gemacht hatte, veranlasste sie ihn, ihre verhasste Schwester Arsinoë in deren Exil hinrichten zu lassen. 41 v.Chr. wurde sie im Tempel der Artemis ermordet.

Das Grab der Arsinoë wurde mit ziemlicher Sicherheit mit einem oktogonalen Grabbau an der Kuretenstraße im Zentrum von Ephesos identifiziert. Zwar fehlt die Grabinschrift, doch ist das Monument in die Zeit von 50 bis 20 v. Chr. datierbar, und in der unterirdischen Grabkammer wurde 1926 das Skelett einer etwa 20-jährigen Frau aufgefunden, die offenbar der damaligen hohen Aristokratie angehörte. Von deren Vertretern ist aber nur von Arsinoë bekannt, dass sie in Ephesos starb. Sollte es sich tatsächlich um ihre letzte Ruhestätte handeln, wären ihre sterblichen Überreste als einzige ihrer Dynastie bis heute erhalten geblieben

 
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Links vor dem Baum stand auf einem quadratischen Sockel das achteckige Grabmal der Arsinoë.  
     
   
   
   
   
   
   
   
   
  Tempel-Rekonstruktion des Artemision                                                                             copyright by Magnus Manske
     
 

Der Tempel der Artemis in Ephesos oder kurz das Artemision von Ephesos war der olympischen Gottheit Artemis in ihrer Sonderform als Artemis Ephesia gewidmet. Er soll von der Amazonenkönigin Otrere gegründet worden sein und gehörte als größter Tempelbau zu den „Sieben Weltwundern“ der Antike. Der Artemistempel bescherte der Stadt Ephesos durch Stiftungen und die unzähligen Pilger überaus ansehnlichen Reichtum.

Der Tempel fiel am 21. Juli 356 v. Chr. einer Brandstiftung durch Herostratos zum Opfer.Dieser  beging die Tat aus Geltungssucht − sein Vorhaben, durch das Niederbrennen des Weltwunders berühmt und somit unsterblich zu werden, ist ihm gelungen.
Der Sage nach soll in der Nacht des Brandes Alexander der Große, der später auch große finanzielle Hilfe zum Wiederaufbau des Tempels leistete, geboren worden sein,
weswegen Artemis, die dessen Geburt in Pella überwachte, ihr eigenes Heiligtum nicht schützen konnte.
An dem schon bald nach dem Brand begonnenen Neubau baute man rund 100 Jahre.  Er hatte laut Plinius, einem römischen Senator, 127 Säulen mit einer Höhe von rund 18 Metern und verfügte über ein Steindach. 36 der 127 Säulen sollen mit Reliefs verziert gewesen sein. Der Unterbau des neuen Tempels soll 125,67 × 65,05 Meter und 2,7 Meter Höhe gemessen haben.

Die Ephesier gaben den Artemiskult erst im 4. Jahrhundert auf. Heute zeugt lediglich eine wieder aufgerichtete Säule von dem einstigen Weltwunder.