Interessante Orte in der Türkei

   
  Eine Stadt der extremen klimatischen Gegensätze  
 
 
 
   
  Erzurum  
   
   
  Die größte Stadt Ostanatoliens  
     
     

 

   

 

   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die Çifte Minare Medresesi (Doppelminarett-Medrese)  
 

 

 
 

Erzurum ist mit etwa 370.000 Einwohnern die größte Stadt Ostanatoliens und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Erzurum.
Das Klima ist kontinental mit von Juni bis September heißen trockenen Sommern und langen niederschlagsreichen Wintern, in denen die Temperatur unter minus 35 °C fallen kann.

Bei einem schweren Erdbeben 1939 wurde ein großer Teil des Altstadtzentrums zerstört. In der modern geplanten Stadt mit breiten Durchgangsstraßen blieben mehrere bedeutende Bauwerke aus der seldschukischen und osmanischen Zeit erhalten, die überwiegend zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert entstanden. Dazu zählen Medresen, Moscheen, Grabbauten (Türben) und eine Zitadelle auf dem Altstadthügel.

 
   
   
   
   
   
   
 
 
 
     
   
   
   
   
   
   
 
 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Im Inneren Çifte Minare Medresesi  
 

Die Provinzhauptstadt ist eines der kulturellen Zentren im Osten der Türkei und Sitz der Atatürk-Universität (Atatürk Üniversitesi).
Die historischen Sehenswürdigkeiten, guten Einkaufsmöglichkeiten (Teppiche sowie Schmuck aus sogenanntem schwarzen Bernstein, Oltu Tasi) und das Wintersportgebiet Palandöken machen Erzurum zu einem Touristenzentrum. 2010 wurden die fünf Sprungschanzen des Kiremitliktepe fertiggestellt. Vom 27. Januar bis zum 6. Februar 2011 fand dort die Winter-Universiade statt.

Im Osten, nahe der osmanischen Stadtmauer von 1535, überragt der Burghügel das kleine Altstadtviertel mit verwinkelten Gassen und einfachen Wohnhäusern, die jedoch mehr und mehr verfallen. Südlich der Burg liegen in geringer Entfernung zueinander die Çifte Minare Medresesi, die Große Moschee, und etwas weiter südlich einen Hügel hinauf außerhalb der alten Stadtmauer drei Türben, türkisch Üç Kümbetler.
Hauptgeschäftsstraße ist die vom heute verschwundenen Stadttor (Tabriz kapi) von Ost nach West verlaufende Cumhuriyet Caddesi. An sie reihen sich mehrere Moscheen bis zur Yakutiye Medresesi am zentralen Platz. Von hier sind es zwei Kilometer bis zum großen Busbahnhof am westlichen Stadtrand. Der Zugbahnhof befindet sich etwa einen Kilometer nordwestlich des Zentrums.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Tübe hinter der Çifte Minare Medresesi  
     
 

Erzurum entwickelte sich unter byzantinischer und seldschukischer Herrschaft bis zum 15. Jahrhundert zu einer wichtigen Handelsstation.
Die Stadt wurde 1230 von den Seldschuken eingenommen. Die Eroberungszüge der Mongolen Mitte des 13. Jahrhunderts, bei denen sie die Stadt 1242/43 einnahmen, führten zu einem wirtschaftlichen Niedergang; bis zur Fertigstellung der Yakutiye Medresesi 1310 gibt es keine Hinweise auf eine nennenswerte Bautätigkeit. 1402 war Erzurum Ausgangspunkt für den Angriff gegen das osmanische Heer unter Sultan Bayezid I.
Im Jahr 1520 wurde die Stadt in das Osmanische Reich eingegliedert und erhielt ihren heutigen Namen.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  In der großen Moschee (Ulu Cami)  
     
 

Die Große Moschee (Ulu Cami) in Nachbarschaft zur Çifte Minare Medresesi stammt in ihrer heutigen Form vom Ende des 17. oder 18. Jahrhundert, den ersten Bau ließ der saltukidische Emir der Stadt 1179 errichten. Aus dieser Zeit sind noch große Teile des Mittelschiffs und der Südwand erhalten.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Nordwand mit den drei Eingängen teilweise neu erstellt. 1964 brachen einige Gewölbe zusammen und wurden Ende der 1970er Jahre wiederaufgebaut.
Den Betsaal überdecken sieben Gewölbebögen in Nord-Süd-Richtung und sechs Bögen in Querrichtung, die insgesamt auf einem Wald von mächtigen Pfeilern ruhen.

Das Minarett erhebt sich über einer Steinbasis in der Nordwestecke des Gebäudes. Der runde Schaft besteht aus einem einheitlichen Ziegelmauerwerk und war 1978 nur bis zur Balkonbrüstung (serefe) erhalten.
Die schlankere Weiterführung des Turms und das Kegeldach wurden in den Jahren danach erneuert.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die Emir Saltuk Türbesi im Park Üç Kümbetler  
 

 

 
 

Drei Türben stehen im Üç Kümbetler beieinander. Besonders eindrucksvoll und in ihrer Form einzigartig ist die Emir Saltuk Türbesi für den Namensgeber der Saltukiden.
Saltuk I. regierte von etwa 1080 bis 1102. Das Gebäude wirkt mit seiner oktogonalen Fassade, die sich über einer Giebeldachkante als Rundturm fortsetzt, uneinheitlich und wie in verschiedenen Bauphasen zusammengesetzt.
Die Türbe dürfte in ihrer groben Form aus der Mitte oder dem Ende des 14. Jahrhunderts stammen. Einige Stilelemente verweisen auf die georgische und armenische Kirchenarchitektur.
Die Steinquader in mehreren Farbabstufungen zwischen rotbraun, grau und weiß bilden einen bunten Flickenteppich.
In den Seitenmitten des unteren Baukörpers stehen von Halbsäulen geteilte Doppelfenster mit Rundbögen, von denen jedes zweite als geschlossenes Blindfenster ausgeführt wurde.
Ein Wulstrahmen umzieht die Fenster und läuft von deren Unterkante waagrecht über alle Wandseiten.

 
   
   
   
   
   
   
 
 
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Halskette aus Gagat (türkisch Oltu Tasi), dem schwarzem Bernstein  
 

 

 
 

Wikipedia sagt dazu:
Gagat (Oltu Tasi) Gagat ist durch Bitumen imprägniertes fossiles Holz, das sich in einem Übergangsstadium von der Braunkohle zur Steinkohle befindet. Er wird durch die einfache Verarbeitbarkeit bei der Herstellung von Schmuck und Schmuck verwendet.

Der deutsche Name Gagat leitet sich von einer Fundstelle in der Nähe des Flusses und der Stadt Gagas in Lykien. Man nimmt an, dass auch die englische und die französische Bezeichnung (Jetstone bzw. Jais) auf dieser Wortverwandschaft beruht. Er wird auch als Jet(t) oder Schwarzer Bernstein bezeichnet. Letztgenannte Bezeichnung geht auf die irrige, sich aber über einen langen Zeitraum hartnäckig haltende Annahme verschiedener Autoren früherer Jahrhunderte zurück, Gagat sei gleichen Ursprungs wie Bernstein.
Gleichermaßen irreführend ist die Bezeichnung Oltu Tasi für Gagat aus der türkischen Provinz Erzurum.

Obwohl es, meist aus Fernost, billige Kopien aus Kunststoff gibt, können Sie recht sicher sein, in Erzurum die echten Steine zu erwerben. Kopien zu verkaufen verstößt gegen die Ehre der ortsansässigen Schmuckhändler.