Antike Städte in der Türkei

   
  Die Stadt wo einst der  berühmte Pergamon-Altar stand  
 
 
 
   
  Pergamon  
   
   
  Das heutige Bergama  
   

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Pergamon

Der Name Pergamon, genauer gesagt, der Pergamon-Altar, ist vielen Deutschen ein Begriff. Rekonstruiert und auf der Berliner Museumsinsel neu aufgebaut belegt er eindrucksvoll die Bau- und Bildhauerkunst in der Zeit seiner Entstehung im 2. Jh. v. Chr.

 

   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Auf der höchsten Stelle des Burgbergs erhob sich das Trajaneum, ein weithin sichtbarer Tempel für Trajan und Zeus Philios. Auf einer mit Gewölbekonstruktionen vorbereiteten Terrasse erhob sich mittig der Tempel auf einem 2,90 Meter hohen Podium. Der Tempel selbst war ein rund 18 Meter breiter Ringhallentempel mit 6 × 9 Säulen.
Im Norden wurde das Areal durch eine erhöht stehende Säulenhalle abgeschlossen, während Ost- und Westseite ursprünglich lediglich von einfachen Quadermauern begrenzt waren. In römischer Zeit wurden diese aber durch Säulenhallen ersetzt.

 
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
 
 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

So stellt sich heute die Akropolis von Pergamon, von Bergama aus gesehen, heute dar. Zur Zeit der Könige von Pergamon war der Burgberg komplett bebaut und muss zu der Zeit ein eindrucksvolles Zeugnis der Macht dargestellt haben.

 
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Nicht nur aus der Ferne dominiert das griechische Theater, das 10 000 Zuschauern Platz bot, mit 78 Sitzreihen 36 Höhenmeter überwand und damit das am steilsten ansteigende Zuschauerrund aller antiken Theater besaß.

 
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Die Zuschauer kamen in der Masse über die Theater-Terrasse Zugang zu ihren Sitzplätzen. Das Bühnenhaus bestand gänzlich aus Holz und wurde nur zu den Spielzeiten auf- und abgebaut.
An dieser Bauweise wurde bis zum Wechsel des 2. zum 1. Jh. v. Chr. festgehalten, da ein steinernes Bühnenhaus die Theaterterrasse dauerhaft verstellt hätte.
Zur Aufnahme der tragenden Balken wurden "Köcher" genannten Vertiefungen (siehe Foto) in den Boden eingelassen. Diese sind zahlreich nachweisbar und lassen sich verschiedenen Bauphasen zuordnen.
Für die noch heute sichtbaren viereckigen Einlasslöcher gab es Decksteine, mit denen nach Abbau des Bühnenhauses wieder eine glatt durchgehende Terrasse hergestellt werden konnte.
Erst am Wechsel vom 2. zum 1. Jahrhundert v. Chr. wurde das Bühnengebäude durch eine marmorne Fassung ersetzt. Eine letzte Umgestaltung fand im zweiten Jh. n. Chr. statt.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Eumenes II., ein König von Pergamon, ließ im 2. Jh. v. Chr. am nördlichen Ende der Theater-Terrasse einen Dionysostempel errichten. Der 4,50 Meter über das Niveau der Theaterterrasse erhobene marmorne Tempel konnte über eine 25-stufige Freitreppe betreten werden.

 
   
   
     
 

 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Die Bibliothek von Pergamon war eine der bedeutendsten antiken Bibliotheken. Gegründet wurde sie um 200 v. Chr., der Zeitpunkt ihres Endes ist ungeklärt und fällt möglicherweise ins 1. Jahrhundert v. Chr.
Es gibt nur wenige Informationen über die Bibliothek von Pergamon, die sich in antiken literarischen Quellen finden. In den frühen 1880er Jahren wurden darüber hinaus Gebäudereste freigelegt, bei denen es sich nach mehrheitlicher, aber unter den Forschern umstrittener Ansicht um die Überreste der Bibliothek handelt.

Die Bibliotheksräumlichkeiten schlossen sich direkt an die nördliche der Säulenhallen des Athena-Heiligtums an, durch deren Obergeschoss sie auch betreten wurden.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Der Sockel des Pergamonaltars  
     
 

Der Pergamonaltar ist ein monumentaler Altar, dessen Bau unter König Eumenes II. in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. errichtet wurde.
Der Altar war 35,64 Meter breit und 33,40 Meter tief, allein die Freitreppe hatte eine Breite von fast 20 Metern. Den Sockel schmückte ein Hochrelief, das den Kampf der Giganten gegen die griechischen Götter darstellte. Ein zweiter Fries an den Hofwänden des Pergamon-Altars erzählt in einem Zyklus aufeinanderfolgender Reliefbilder die Legende von Telephos. Telephos, ein Sohn des Helden Herakles und der tegeatischen Königstochter Auge, galt als mythischer Gründer Pergamons.
1878 begann der deutsche Ingenieur Carl Humann auf dem Burgberg von Pergamon mit offiziellen Ausgrabungen, die 1886 ihren vorläufigen Abschluss fanden. In Verhandlungen mit der beteiligten türkischen Regierung konnte vereinbart werden, dass alle damals gefundenen Fragmente der Altarfriese den Berliner Museen zugesprochen wurden.
In Berlin setzten italienische Restauratoren die Platten der Friese aus tausenden Fragmenten wieder zusammen. Um die Friese zusammenhängend ausstellen zu können, wurde auf der Museumsinsel eigens ein Museum, von den Berlinern Pergamonmuseum genannt,  errichtet.
Der Pergamonaltar ist heute das bekannteste Ausstellungsstück der Antikensammlung auf der Museumsinsel.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
  Rote Halle  
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

So gut wie alle Besucher der Akropolis von Pergamon haben sie so oder ähnlich gesehen, die "Rote Halle" in Bergama. Sie liegt gegenüber der Auffahrt zur Seilbahn (Akropolis Teleferik) auf die Akropolis.
Die Rote Halle (türkisch Kızıl Avlu) wird auch Rote Basilika, Serapistempel oder Tempel der ägyptischen Götter genannt. Es ist die Ruine eines 60 × 26 Meter großen Backsteingebäudes von über 20 Meter Höhe, die von zwei Türmen flankiert wird und der ein Hof vorgelagert ist. Sie liegt auf dem Gebiet der antiken Unterstadt von Pergamon.
Das Gelände des dazugehörigen Komplexes hat etwa die Maße von 100 × 265 Meter und zählt damit zu den größten römischen Anlagen in Kleinasien. Die Gebäude wurden in römischer Zeit, wohl unter Kaiser Hadrian, als Tempel für ägyptische Götter -wahrscheinlich Isis und Serapis, vermutlich in Verbindung mit der kleinasiatischen Göttermutter Kybele- errichtet. Auch als Ort der Kaiserverehrung wird es in Betracht gezogen.

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
  Asklepieion  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

In Sichtweite des Burgberges von Pergamon befindet sich das Asklepieion, eine antike Heil- und Kultstätte. Der Kultbetrieb bestand hauptsächlich aus Natur-Heilpraktiken (Wasser- und Schlammbehandlung, Rundläufe, Tiefschlaf, Traumdeutung), verbunden mit der gläubigen Geschäftigkeit eines großen Wallfahrtszentrums.
Der Asklepioskult wurde in Pergamon bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. eingerichtet. Unter König  Eumenes II. wurde er zum Staatskult erhoben.

 
   
   
   
   
   
     
 

Die Geschichte Pergamons in Kurzfassung:
Funde belegen, dass der 330 m hohe Burgberg Pergamons schon in der Bronzezeit besiedelt war.
546 v. Chr. eroberten die Perser das Gebiet, das vorher unter der Herrschaft der Lyder stand. Im Jahr 334 v. Chr. beendete Alexander der Große die 213-jährige Herrschaft der Perser. Nach Alexanders Tod im Jahr 323 v. Chr. herrschte Lysimachos, ein Feldherr Alexanders, über den Westen Kleinasiens. Statthalter Pergamons wurde Philetairos, ein Offizier Lysimachos. Mit Hilfe des in vielen Eroberungszügen erbeuteten Schatzes des Lysimachos - Überlieferungen sprechen von 9000 Talente Silber (rund 1800 kg), schwang sich Philetairos nach dem Tod Lysimachos im Jahr 281 v. Chr. zum Herrscher Pergamons auf.
Nachfolger des Philetairos wurde der von ihm mangels eigener Kinder adoptierte Eumenes. Ebenfalls ohne Nachkommen, adoptierte Eumenes seinen Großneffen Attalos, der nach seinem Tod den Thron bestieg. Attalos  war der erste Herrscher der Dynastie der Attaliden, der den Königstitel annahm. In der Folgezeit blühte das pergamenische Reich auf.
Attalos  starb im Jahre 197 v. Chr. 72-jährig und hinterließ vier Söhne, von denen die beiden ältesten als Eumenes II. und Attalos II. nacheinander Könige von Pergamon wurden.
Unter den Brüdern Eumenes II. und Attalos II. erlebte Pergamon seine Blüte, die im monumentalen Stadtausbau ihren Niederschlag fand. Attalos II. gründete nach antiker Überlieferung 159 oder 158 v. Chr. die Stadt Attaleia, das heutige Antalya. Letzter König von Pergamon war Attalos III., Sohn des Eumenes II. Dieser vererbte nach seinem Tod 133 v. Chr. sein Königreich den Römern.
Aus dem wohlhabenden Königreich Pergamon entstand so die römische Provinz Asia, die in der römischen Kaiserzeit seine Blüte fand. Obwohl sich Pergamon in dieser Zeit enorm ausdehnte, stand sie immer im Schatten von Ephesos, der Hauptstadt der Provinz. Nach dem Einfall der Goten in Kleinasien und der späteren Teilung des römischen Reiches verlor die Stadt immer mehr an Bedeutung. Die Einwohner zogen sich zum Schutz vor den einfallenden Türken wieder auf den befestigten Burgberg zurück.1301 ging Pergamon in die Hand der Osmanen über.