Interessante Orte in der Türkei

   
  Das Troja des Dichters Homer  
 
 
 
   
  Troja  
   
   
  Wer kennt nicht das trojanische Pferd  
     
     

 

   

 

   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
Das weltberühmte Trojanische Pferd
     
 

Für viele, nach Troja gekarrte Touristen ist das hölzerne Pferd gleich am Einganz zum Ausgrabungsgelände die wirkliche Attraktion. Ohne geschichtliches Interesse sind zugegebener Maßen, die meisten sichtbaren Überreste dieser Siedlung wenig spektakulär. Dies ist auch daran erkennbar, wie schnell die schon ohnehin für ihre "Dauerläufe" durch historische Statten bekannten japanischen und koreanischen Touristengruppen den für die Besucher angelegten Rundkurs absolvieren. Was übrigens nicht als Abwertung dieser Reisegruppen zu verstehen ist.

 
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 
 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Der Rundgang beginnt an der Burgmauer des Troja II und III. (2500 -2200 v. Chr.)
     
 

Der griechische Dichter Homer (8. Jahrhundert v. Chr.) berichtet in seiner Ilias vom trojanischen Krieg um die Stadt Ilios (Troja ist dort die Landschaft um die eigentliche Stadt). Die Frage, ob ein Krieg zwischen Griechen und Ilios (Troja) tatsächlich stattgefunden hat, ist bislang nicht abschließend zu beantworten.
Es ist vorherrschende Meinung, die in geringerem Teil auch in den Altertumswissenschaften gelehrt wird, dass das Troja Homers mit einer Siedlungsschicht auf dem Hügel Hisarlık an den Dardanellen (Hellespont) identisch ist.
Dort hat im 19. Jahrhundert der Deutsche Heinrich Schliemann im großen Stil gegraben. Der Hügel besteht jedoch aus vielen Siedlungsschichten, die aus einem Zeitraum von mindestens 3500 Jahren stammen. (vom 5. Jahrtausend v. Chr. bis ins 5. Jahrhundert n. Chr.)
Welche Schicht mit dem von Homer beschriebenen Troja übereinstimmt, konnte bisher nicht geklärt werden.

 
   
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die Nordbastion, Troja VI (1700 - 1250 v. Chr.)
     
 

In Troja lassen sich insgesamt 9 Siedlungsschichten feststellen. Auf den Trümmern der jeweils letzten Stadt wurde wieder und wieder eine neue Stadt errichtet.
Zur Unterscheidung wurden die einzelnen Siedlungsschichten mit römischen Ziffern versehen:

Troja I 3000 - 2500 v. Chr.
Troja II 2500 - 2300 v. Chr.
Troja III - V 2300 - 1700 v. Chr.
Troja VI 1700 - 1250. v. Chr.
Troja VI 1250 - 1000 v. Chr.
Troja VIII 1000 - 86. v. Chr.
Troja IX 85 - ca. 500 n. Chr.
 
     
 

 
  Blick Richtung Meer (reichte früher bis hierher)
     
 

Direkt an den Dardanellen gelegen, kontrollierte die bronzezeitliche Stadt den Zugang zum Schwarzen Meer. Die Schiffe konnten damals noch nicht gegen den Wind kreuzen, also warteten sie im Hafen der Festung auf günstige Winde. Ihr Wegzoll, Lotsen- und Schutzgebühren brachten der Stadt Reichtum.

 
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Der "Schliemann-Graben"  
 

 

 
 

Heinrich Schliemann, ein deutscher Kaufmann, Hobby-Archäologe sowie Pionier der Feldarchäologie begann 1871 nach Erhalt einer Grabungslizenz auf dem Hisarlık zu graben.
Die 40 Meter lange, 20 Meter breite und 17 Meter tiefe Schneise, die er quer durch die Anhöhe schlagen ließ´, ist heute als Schliemann-Graben bekannt.
Ob bewusst oder unbewusst, er zerstörte damit Teile von Gebäuden und wertvolle Zusammenhänge und treibt damit noch heutigen Archäologen Tränen in die Augen.

 
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Burgmauer und Türme von Troja II und III. (ca. 2500 v. Chr.)  
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Rampe zur Burganlage, Troja II. (2500-2300 v. Chr.)  
 

 

 
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Troja VI und VII. (1700-1000 v. Chr.)  
 

 

 
 

Schliemanns spektakulärster Fund war der von Schliemann selbst so genannte Schatz des Priamos. Er begründete in mehrfacher Hinsicht Neues: Schliemanns Ruhm als Wissenschaftler, die Begeisterung des wilhelminischen Kaiserzeit für Troja und für die Archäologie im Allgemeinen, die nun im öffentlichen Ansehen von einer Disziplin für Amateure und Reisende zu einer ernsthaften Wissenschaftsdisziplin befördert wurde. Der Goldschatz wurde lange Zeit im Antikenmuseum in Berlin aufbewahrt und nach dem Zweiten Weltkrieg als Beutekunst in die UdSSR gebracht. Allerdings ergaben sich bereits zu Schliemanns Lebzeiten - durch seinen Mitarbeiter Wilhelm Dörpfeld - erste Hinweise darauf, dass der Schatz mehr als 1000 Jahre älter war als von Schliemann angenommen.

 
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Das Odeon oder Bouleuterion (Rathaus), Troja IX. (86 n. Chr. - ca. 500 n. Chr.)  
 

 

 
 

Der Pergamenische König Attalos III. verfügte, dass im Fall seines Todes Königreich und königliche Schätze an Rom als Erbe fallen. Vor Antritt des Erbes musste Rom aber zunächst den Aufstand des Aristonikos niederschlagen, der als illegitimer Sohn von Eumenes II. den Thron beanspruchte. Erst danach begann Rom, den Hügel mit Prunkbauten zu versehen.

Die Goten setzten 262 n. Chr. der einsetzenden Blütezeit ein Ende. Von da an blieb es still auf dem Hisarlık, bis Schliemann mit seiner Buddelei begann.

 
   
   
     
     
 

Hisarlık (Troja) erreichen Sie von Çanakkale über die Nationalstraße D550 (E87), Richtung Edremit. Ca. 25 km hinter Çanakkale zweigt die Straße nach Hisarlık rechts ab. Von hier sind es noch 5 km zum Grabungsfeld. Der Weg ist braun ausgeschildert.
Aus Richtung Edremit fahren Sie auf der D550 (E87) Richtung Çanakkale. Ca. 25 km vor Çanakkale zweigt die Straße nach Hisarlık links ab.