Interessante Orte in der Türkei

   
  Binnenmeer im Herzen des antiken Königreiches Urartu  
 
 
 
   
  Van-See  
   
   
  Sieben Mal größer als der Bodensee  
     
     

 

   

 

   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die Urartäerfestung bei Van  
     
 

Der Van - See (türkisch Van Gölü) ist mit einer Fläche von 3.740 km² der größte See der Türkei. Seine Ausdehnung entspricht der siebenfachen Fläche des Bodensees.
Das Wasser des Sees ist stark alkalisch, seit der einstige Abfluß des Sees durch den Vulkan Nemrut Dağı versperrt wurde. Der Vansee wird durch Flüsse und Bäche aus den umliegenden, über 4.000 m hohen Bergen gespeist. Allein die Verdunstung des Wassers sorgt für fast gleichbleibenden Wasserstand.

 
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 
 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die Urartäerfestung Van Kalesi bei Van  
     
   
   
   
   
   
   
   
  Urartäische Inschrift an der Festung Van  
     
 

Ausgrabungen auf dem Siedlungshügel Tilkitepe (Fuchshügel) nahe der Stadt Van zeigen, dass die Gegend um 5000 v. Chr. schon besiedelt war.
Die Geschichte Vans als Stadt reicht knapp 3000 Jahre zurück. Unter dem Namen Tuschpa war Van seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. die Hauptstadt des Königreiches von Urartu. Die Stadt bildete sich um die urartäische Festung bei dem heutigen Van Kalesi. Nach Kriegen gegen Assyrer, Kimmerer und Skythen ging das Königreich Uratu im 6. Jahrhundert v. Chr. unter.

Nach armenischer Überlieferung war die Festung von Van durch die Königin Semiramis erbaut worden und galt als uneinnehmbar.

 
   
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Der Van-See  
     
 

Das Wasser des Sees ist reich an Soda und anderen Salzen, die zur Herstellung von Waschmitteln gewonnen werden. Es gibt nur eine Fischart, die in der Nähe der Flussmündungen im Brackwasser leben kann. Rund um den See, der ein Alter von 20.000 Jahren besitzt, befinden sich Obst- und Getreideanbaugebiete. Die Stadt Van, am Ostufer des Sees gelegen, ist gleichzeitig Hauptstadt der Provinz Van.

 
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
  In Van  
     
   
   
   
   
   
   
  Eisenbahnfähre in Van  
     
 

Die Stadt Van liegt am Ostufer des Vansees nahe der iranisch-türkischen Grenze und ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Am Westufer des Sees liegt die Stadt Tatvan, die über eine Fähre mit Van verbunden ist.

 
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die Insel Akdamar  
     
 

Im südlichen Teil des Sees, ca. 45 km von Van entfernt, nahe dem Ort Gefaş, liegt die Insel Akdamar mit einem berühmten Beispiel armenischer Sakralkunst. Akdamar (armenisch Aghtamar) ist die zweitgrößte Insel im Vansee.
Die Insel war von 908 bis 1021 eine Pfalz der armenischen Könige und war lange Zeit das kulturelle Zentrum der Armenier im Armenischen Hochland.

 
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Die "Kirche zum heiligen Kreuz" auf der Insel Akdamar  
 

 

 
 

Berühmt ist die Insel vor allem wegen ihrer armenischen Kirche, der „Kirche zum Heiligen Kreuz“. Die Kirche bildet den Rest einer zwischen 915 und 921 durch den König von Vaspurakan gebauten Stadt mit Kloster- und Palastanlage.
Der Chronist Thomas Artsruni berichtet, dass der König in Van residierte, Aghtamar zu seinem zweiten Wohnsitz bestimmte und die Insel mit betürmten Mauern umzog, Terrassen, Gärten, einen prächtigen Palast, einen kubischen Bau mit zentraler Kuppel und ein Arsenal errichten ließ, an das sich eine ganze Stadt anschloss. Die Außenwände der Kirche sind reich mit Reliefs verziert, die viele bekannte biblische Geschichten darstellen, wie zum Beispiel die von Adam und Eva, Jona und dem Wal oder David gegen Goliath. Außerdem wurden auf den Reliefs 30 Tierarten entdeckt, die heute teilweise ausgestorben sind oder kurz vorm Aussterben sind.
So geben die Reliefs die damalige Fauna in Anatolien wieder. Ein derart reicher Skulpturenschmuck war zur damaligen Zeit sonst unbekannt. Im Westen setzte die Entwicklung der Bauskulptur erst etwa 100 Jahre später ein. Im Inneren der Kreuzkirche sind die Wände mit zum Teil noch erhaltenen Fresken bemalt.

 
   
   
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Wandrelief an der "Kirche zum heiligen Kreuz"  
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  Urartäische Festung Šardurihinili (Sarduris Stadt)  
     
 

Çavuştepe liegt am südöstlichen Teil des Vansees, 21 km von der Stadt Van entfernt.
In Çavuştepe befinden sich die Überreste der urartäischen Festung Šardurihinili (Sarduris Stadt), die zwischen 764 und 735 v. Chr. durch König Sarduri II. errichtet wurden. Die Festung befindet sich am Hang des Bol Dağı, was der Festung strategische Bedeutung verlieh. Eine wichtige Heeresstraße führte von der urartäischen Hauptstadt Tušpa nach Šardurihinili und von dort über den Kel-i-Schin-Pass nach Musasir.

Šardurihinili wurde erbaut, als Urartu mächtig war und ist ein beeindruckendes Beispiel für die urartäische Architektur, Kunst und Kultur. Ausgrabungen fanden zwischen 1961 und 1986 statt. Die Festungsanlage Šardurihinili besteht aus einer Akropolis und einer Unterstadt.
In der kleineren oberen Festung befindet sich ein Tempel des Gottes Haldi, in der unteren Festung der Palast, Depots, Ställe, Werkstätten und ein Tempel für den Gott Irmušini.
In anderen Festungen wurden keine Tempel anderer Götter gefunden, sondern nur solche für Haldi.

 
     
   
  Versteinertes, 2700 Jahre altes Korn  
     
 

Während der Ausgrabungen wurde ein Getreidespeicher mit versteinertem Korn gefunden.