Türkische Lebensart |
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Die "Löwenmilch" | |||
Rakı |
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Vorab: Wir Deutschen, insbesondere die Türkeineulinge, bestellen " Raki ", mit einem hellen " i " ausgesprochen. Der türkische Buchstabe " ı ", also ein " i " ohne Punkt, wird als unbetontes " e " ausgesprochen. Etwa so wie das e im Wort " Sonne ". Also eher ein " Rake " als " Raki ". |
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Rakı ist ein
türkisches Nationalgetränk, aus Weintrauben oder Rosinen gebrannter
Anisée mit Anissamen zur Aromatisierung. |
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Rakı
wird meist in (oft gefrosteten) sogenannten Rakı-Gläsern
angeboten, die schlanken hohen Longdrink-Gläsern ähneln. |
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Rakı alleine zu trinken, gilt in der Türkei als Zeichen von Einsamkeit. Vielmehr wird in der Regel gemeinsam getrunken, wobei der älteste Mann am Tisch die Gläser füllt. Ein besonderes Erlebnis ist die Teilnahme an einer traditionellen Rakı sofrasi, einer meist festlichen Rakıtafel, bei der zahllose kalte und warme Vorspeisen (Mezes) zur gemeinsamen Bedienung auf dem Tisch bereitstehen und bei der stundenlang gegessen, getrunken und geplaudert wird, oft auch unter Begleitung von Türkischer Volksmusik. |
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Die
bekanntesten Sorten sind Yeni Rakı und der als besonders
aromatisch geltende Tekirdag Rakısi aus dem
traditionsreichen Weinbaugebiet der Region Tekirdag. Seit der
Aufhebung des staatlichen Monopols (türkisch: „Tekel“ und
gleichzeitig Name der staatlichen Herstellerfirma) für Tabak-
und alkoholische Genusswaren in der Türkei gelangen vermehrt
neue Marken in den Handel. |
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In den Jahren 1995 bis 1998, als der jetzige Staatspräsident noch Bürgermeister von Istanbul war, versuchte dieser den Alkohol in "seiner" Stadt zu verbieten. Er scheiterte jedoch an massiven Protesten der Tourismusbranche. Seit
seinem Amtsantritt als Ministerpräsident im Jahr 2003 erlebte das Land
eine Offensive gegen den Alkohol mit massiven Steuererhöhungen.
In dieser Zeit hat sich der Preis für eine Flasche Rakı
vervielfacht. Scheinbar ist die Schmerzgrenze auch heute noch immer nicht
erreicht. |
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