Urlaub an der türkischen Riviera |
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Einst ein Geschenk an Kleopatra ? |
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Alanya | |||
Die deutscheste Stadt der Türkei | |||
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Das
Wahrzeichen Alanyas: Der rote Turm (Kızıl Kule). |
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In griechisch-römischer Zeit war der Name der Stadt Korakesion. Der jetzige Name der Stadt stammt aus dem 13. Jahrhundert. Da die Stadt im 13. Jahrhundert als Winterresidenz des seldschukischen Sultans von Rum, Alaeddin Kai Kobad I., benutzt wurde, hieß die Stadt nach dem Sultan Alaiye. In lateinischen Quellen heißt die Stadt meist Alaya. Den heutigen Namen Alanya erhielt die Stadt 1933 von Mustafa Kemal Atatürk. |
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Geprägt wird die
Stadt durch den 250 m hohen Burgberg, der gut 2 km weit ins Meer
ragt. Auf ihm wurde bereits von den Hethitern (2. Jahrtausend
v. Chr.) eine Befestigungsanlage errichtet. In persischer und
hellenistischer Zeit wurde der Burgberg zu einer militärischen
Festung ausgebaut und als Garnison genutzt. Im 2. Jh. v. Chr.
bauten kilikische Piraten die Festung aus. Nach dem Sieg der
römischen Flotte über die Piraten ging die Stadt und die Festung
in römischen Besitz über und wurde Bestandteil der Provinz Pamphilien. |
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Die seldschukischen Befestigungsanlagen weisen heute eine Gesamtlänge von über 6 km auf und sind mit 80 Türmen und 140 Bastionen bestückt. Sie bestehen aus drei Mauerringen. |
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Das Foto (oben) zeigt den Blick von der Festung auf die Ostseite mit Hafen und rotem Turm. | |||
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Der Blick vom Roten Turm auf den Hafen entlohnt für den beschwerlichen Aufstieg über vier Stockwerke. Hier, im Januar, liegen nur wenige Ausflugsboote. Im Sommer, wenn die Touristen scharenweise einfallen und zu einer Bootsfahrt um die Halbinsel einschiffen, ist es vorbei mit der nahezu idyllischen Ruhe des Winters. |
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Die seldschukische Schiffswerft wurde zusammen mit dem roten Turm im 12. Jahrhundert errichtet. Die fünf spitzbogigen Tore dienten zur Ein- und Ausfahrt der Schiffe. In ihrem Innern konnte die Schiffe des Sultans, geschützt vor der sengenden Sonne, gebaut oder repariert werden. Holz für den Schiffbau lieferten die nahen Wälder des Taurusgebirges, sofern sie nicht bereits von den Römern abgeholzt wurden. |
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Ein Besuch der Festung lohnt schon allein des grandiosen Ausblicks wegen. Kaum ein Urlauber aus der Region verpasst einen Besuch der oberen Festung. Unterhalb der Burg, im mittleren Teil der Festung, im sogenannten Ehmedek, sind neben einer gewaltigen Bastion die Süleymann-Moschee aus dem Jahr 1571, den Häusern aus dem 20. Jahrhundert auch eine osmanische Karavanserei und ein Marktlager zu besichtigen. Ein Fußmarsch zur Burg dauert etwa eine Stunde. Leichter geht es seit Oktober 2017, nachdem eine moderne Seilbahn, die Alanya Teleferik eröffnet wurde. |
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Allerdings endet die Seilbahn weit unterhalb der mittleren Burganlage, zu der ein recht langer und steiler Weg führt. Dieser breite, mit Geländer gesicherte Holzsteg ist zwar bequem begehbar, für gehbehinderte Personen ist aber durch Treppenstufen und steile Passagen an der Bergstation Schluß. Leider sind an der Bergstation weder Sitzgelegenheit noch Aussicht auf die Bucht zu finden. |
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Anfahrt auf die Talstation | |||
Alanya und Kleopatra | |||
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Überlieferungen
zur Folge machte der römische Kaiser Markus Antonius die Stadt
und das Umland seiner Geliebten Kleopatra anlässlich ihrer
Hochzeit zum Geschenk. Allerdings ist umstritten ob Antonius
Kleopatra überhaupt heiratete. |
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Alanya und die Deutschen | |||
Alanya ist die deutscheste Stadt in der Türkei. Seit den neunziger Jahren des letzte Jahrhunderts zieht es jährlich hunderte deutscher Rentner in das sonnenverwöhnte Alanya, wo niedrige Immobilienpreise und geringe Lebenshaltungskosten einen attraktiveren Lebensstandard versprechen als im kalten Deutschland. Mittlerweile leben ca. 8.000 Deutsche in Alanya und den umliegenden Gemeinden. Genaue Zahlen sind wohl nur im Rathaus von Alanya zu erfahren. Viele haben eine Ferienwohnung oder ein Grundstück mit Haus erworben. Der Hauptgrund, warum Einheimische ihre Stadt mit gemischten Gefühlen "Almanya" nennen. "Alanya ist Almanya" heißt es. Wo so viele Ausländer an einem Ort leben ist Integration schwerer als anderswo, so auch in Alanya. Aber im Laufe der Jahre hat man sich aneinander gewöhnt. Den Deutschen wird es sprachlich einfach gemacht sich einzugliedern. In den Behörden wurden deutschsprachige Beamte eingestellt und viele der Einheimischen sprechen deutsch. Man kann aber jedem Auswanderer nur raten, sich die Sprache ihrer neuen Heimat anzueignen. Auch wenn es noch so schwer fällt. Inzwischen gibt
es deutsche Handwerker die sich dort niederließen.
Heizungsbauer, ein Beruf der in der Türkei nahezu unbekannt war,
bedienen mittlerweile nicht nur Deutsche. Auch heimkehrende
Türken haben bei uns die Vorzüge einer selbsttätig arbeitenden
Heizung zu schätzen gelernt. Deutsche Bäcker backen deutsches
Brot, deutsche Metzger bieten Schweineschnitzel und Bratwurst
an. Schweinefleisch, den Muslimen verboten, in Alanya wird es
inzwischen angeboten. Bauern, die den steigenden Bedarf an
Schweinefleisch erkannt haben und dazu übergegangen sind
Schweine zu züchten, werden nach anfänglicher Ächtung, ja sogar
teilweiser Verfolgung durch religiöse Eiferer, inzwischen
weitgehend toleriert. |
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