Urlaub an der türkischen Riviera

   
  Einst ein Geschenk an Kleopatra ?  
 
   
  Alanya  
   
   
  Die deutscheste Stadt der Türkei  
   
     
   

 

   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Das Wahrzeichen Alanyas: Der rote Turm (Kızıl Kule).
Der 33 Meter hohe, achteckige Turm wurde in den Jahren 1224 bis 1228  zum Schutz des Hafens und der nahen Werft erreichtet. Er wurde von 1951 bis 1953 restauriert. Heute dient er als völkerkundliches Museum.

 
   
   
   
     
 

In griechisch-römischer Zeit war der Name der Stadt Korakesion. Der jetzige Name der Stadt stammt aus dem 13. Jahrhundert. Da die Stadt im 13. Jahrhundert als Winterresidenz des seldschukischen Sultans von Rum, Alaeddin Kai Kobad I., benutzt wurde, hieß die Stadt nach dem Sultan Alaiye. In lateinischen Quellen heißt die Stadt meist Alaya. Den heutigen Namen Alanya erhielt die Stadt 1933 von Mustafa Kemal Atatürk.

 
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Geprägt wird die Stadt durch den 250 m hohen Burgberg, der gut 2 km weit ins Meer ragt. Auf ihm wurde bereits von den Hethitern (2. Jahrtausend v. Chr.) eine Befestigungsanlage errichtet. In persischer und hellenistischer Zeit wurde der Burgberg zu einer militärischen Festung ausgebaut und als Garnison genutzt. Im 2. Jh. v. Chr. bauten kilikische Piraten die Festung aus.  Nach dem Sieg der römischen Flotte über die Piraten ging die Stadt und die Festung in römischen Besitz über und wurde Bestandteil der Provinz Pamphilien.
In seldschukischer Zeit wurde die Festung enorm erweitert. Das heutige Erscheinungsbild stammt aus dieser Zeit.

 
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Die seldschukischen Befestigungsanlagen weisen heute eine Gesamtlänge von über 6 km auf und sind mit 80 Türmen und 140 Bastionen bestückt. Sie bestehen aus drei Mauerringen.

 
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
     
  Das Foto (oben) zeigt den Blick von der Festung auf die Ostseite mit Hafen und rotem Turm.  
     
   
     
 

Der Blick vom Roten Turm auf den Hafen entlohnt für den beschwerlichen Aufstieg über vier Stockwerke. Hier, im Januar, liegen nur wenige Ausflugsboote. Im Sommer, wenn die Touristen scharenweise einfallen und zu einer Bootsfahrt um die Halbinsel einschiffen, ist es vorbei mit der nahezu idyllischen Ruhe des Winters.

 
     
   
     
 

Die seldschukische Schiffswerft wurde zusammen mit dem roten Turm im 12. Jahrhundert errichtet. Die fünf spitzbogigen Tore dienten zur Ein- und Ausfahrt der Schiffe. In ihrem Innern konnte die Schiffe des Sultans, geschützt vor der sengenden Sonne, gebaut oder repariert werden. Holz für den Schiffbau lieferten die nahen Wälder des Taurusgebirges, sofern sie nicht bereits von den Römern abgeholzt wurden.

 
     
   
     
 

Ein Besuch der Festung lohnt schon allein des grandiosen Ausblicks wegen. Kaum ein Urlauber aus der Region verpasst einen Besuch der oberen Festung. Unterhalb der Burg, im mittleren Teil der Festung, im sogenannten Ehmedek, sind neben einer gewaltigen Bastion die Süleymann-Moschee aus dem Jahr 1571, den Häusern aus dem 20. Jahrhundert auch eine osmanische Karavanserei und ein Marktlager zu besichtigen. Ein Fußmarsch zur Burg dauert etwa eine Stunde. Leichter geht es seit Oktober 2017, nachdem eine moderne Seilbahn, die Alanya Teleferik eröffnet wurde.

 
   
   
   
   
   
   
   
 
   
 

Allerdings endet die Seilbahn weit unterhalb der mittleren Burganlage, zu der ein recht langer und steiler Weg führt. Dieser breite, mit Geländer gesicherte Holzsteg ist zwar bequem begehbar, für gehbehinderte Personen ist aber durch Treppenstufen und steile Passagen an der Bergstation Schluß. Leider sind an der Bergstation weder Sitzgelegenheit noch Aussicht auf die Bucht zu finden.

   
   
   
 
  Anfahrt auf die Talstation
     
  Alanya und Kleopatra  
   
     
 

 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
 

Überlieferungen zur Folge machte der römische Kaiser Markus Antonius die Stadt und das Umland seiner Geliebten Kleopatra anlässlich ihrer Hochzeit zum Geschenk. Allerdings ist umstritten ob Antonius Kleopatra überhaupt heiratete.
Ob Kleopatra jemals in Korakesion war, wie es in Reiseführern heißt, ist durch nichts belegt. Ebenso dass sie am "Kleopatrastrand" (Foto) mit Marcus Antonius gebadet hat. Aber, es ist eine schöne Geschichte für Touristen.

 
   
   
   
   
   
     
  Alanya und die Deutschen  
   
     
 

Alanya ist die deutscheste Stadt in der Türkei. Seit den neunziger Jahren des letzte Jahrhunderts zieht es jährlich hunderte deutscher Rentner in das sonnenverwöhnte Alanya, wo niedrige Immobilienpreise und geringe Lebenshaltungskosten einen attraktiveren Lebensstandard versprechen als im kalten Deutschland.

Mittlerweile leben ca. 8.000 Deutsche in Alanya und den umliegenden Gemeinden. Genaue Zahlen sind wohl nur im Rathaus von Alanya zu erfahren. Viele haben eine Ferienwohnung oder ein Grundstück mit Haus erworben. Der Hauptgrund, warum Einheimische ihre Stadt mit gemischten Gefühlen "Almanya" nennen. "Alanya ist Almanya" heißt es.

Wo so viele Ausländer an einem Ort leben ist Integration schwerer als anderswo, so auch in Alanya. Aber im Laufe der Jahre hat man sich aneinander gewöhnt. Den Deutschen wird es sprachlich einfach gemacht sich einzugliedern. In den Behörden wurden deutschsprachige Beamte eingestellt und viele der Einheimischen sprechen deutsch. Man kann aber jedem Auswanderer nur raten, sich die Sprache ihrer neuen Heimat anzueignen. Auch wenn es noch so schwer fällt.

Inzwischen gibt es deutsche Handwerker die sich dort niederließen. Heizungsbauer, ein Beruf der in der Türkei nahezu unbekannt war, bedienen mittlerweile nicht nur Deutsche. Auch heimkehrende Türken haben bei uns die Vorzüge einer selbsttätig arbeitenden Heizung zu schätzen gelernt. Deutsche Bäcker backen deutsches Brot, deutsche Metzger bieten Schweineschnitzel und Bratwurst an. Schweinefleisch, den Muslimen verboten, in Alanya wird es inzwischen angeboten. Bauern, die den steigenden Bedarf an Schweinefleisch erkannt haben und dazu übergegangen sind Schweine zu züchten, werden nach anfänglicher Ächtung, ja sogar teilweiser Verfolgung durch religiöse Eiferer, inzwischen weitgehend toleriert.
Geld regiert die Welt. Auch in Alanya.