Urlaub an der türkischen Riviera |
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Urlaubsregion |
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Side | |||
Entweder geliebt oder gehasst | |||
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An Side spalten sich die Gemüter. Für die Einen ist es das Urlaubsparadies schlechthin, für die Anderen ist Side mit seinen negativen Begleiterscheinungen des Massentourismus künstlich und abstoßend. |
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Side gibt es gleich
dreifach. Ein zweites Side, das es so überall auf der Welt gibt. Gemeint ist das kommerzielle Side mit seine negativen Begleiterscheinungen. Dieses Side hat nichts mehr mit der eigentlichen Türkei zu tun. Und dann gibt es noch das
antike Side, das all dies nun wirklich nicht verdient hat. Leider ist jenes Side,
das in der römischen Kaiserzeit zu den bedeutendsten Städten Kleinasiens
zählte, heute nur Kulisse des umsatzstärksten Handelszentrums für Souvenirs
an der türkischen Mittelmeerküste.
An die 100 Juweliergeschäfte, noch einmal so viele Teppich- und
Textilhändler sowie unzählige Restaurants und Pensionen verdienen ihr
Geld in Side-Dorf, dessen offizieller Name "Selimiye" lautet. Die meisten Urlauber kommen nur zum Einkaufsbummel
aus ihren Hotelpalästen in den umliegenden Ortschaften wie z.B. Kumköy,
Colaklı oder Sorgun und Titreyengöl. Wenn man aber in Side wohnt, kann man erleben,
dass es auch Ecken gibt, wo sich nicht alles ums verkaufen dreht. |
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Durch die weiten Sandstrände rund um Side ist der Ort zu einem beliebten Urlaubsziel gerade der Deutschen geworden. Von Gündoğdu im Westen bis Titreyengöl im Osten reiht sich nahezu nahtlos Hotel an Hotel. Nur wenige Abschnitte sind (noch) unberührt und werden von Naturschützern mutig verteidigt. |
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In den letzten Jahren wurde viel getan. So wurde auf der westlichen Seite der Halbinsel eine schöne Strandpromenade angelegt, die von Side bis Evrenseki reicht. Die Promenade ist von vielen gemütlichen Strandbars und Restaurants gesäumt, in denen neben Erfrischungsgetränken auch schmackhafte Speisen angeboten werden. Die beliebte Ortschaft Kumköy wurde dermaßen radikal umgebaut, dass sich selbst gestandene Kumköy-Urlauber nach ein paar Jahren nur noch schwer orientieren können. |
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Die Halbinsel von Side ist genaugenommen ein großer Bazar. Hier reiht sich Geschäft an Geschäft. Vom Juwelier zum Andenkenhändler ist alles vertreten. Gern gekauft sind auch hier Textilien jeder Art. Kaum ein Besucher verlässt die Halbinsel ohne ein Mitbringsel. |
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Während die Gassen Sides in den Abendstunden von Spaziergängern überfüllt sind, zeigt sich Side in den frühen Morgenstunden von einer gänzlich anderen, liebenswerteren Seite. |
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Der Apollontempel | |||
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So gut wie jeder Besucher Sides wird im Rahmen eines Bummels durch das Dorf das südlichen Ende der Halbinsel mit den Resten des Apollon-Tempels und dem danebenliegenden Artemis-Tempel besuchen. Die Säulen des Apollon-Tempels sind heute zum Wahrzeichen Sides geworden und gehören wohl wegen ihrer exponierten Lage zu den meist fotografiertesten Motiven in der Türkei. |
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Das antike Theater | |||
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Das (römische)
Theater von Side wurde in der Mitte des 2. Jh. n. Chr. in den
heute sichtbaren Ausbauzustand versetzt. Etwa ein Jahrhundert
später wurde die orchestra, die halbrunde Fläche vor dem
Bühnenhaus für Arenakämpfe umgebaut. Das Theater wurde auf dem
Übergang zur Landzunge errichtet. In Ermangelung eines Hügels
wurde eine Doppelbogen-Galerie mit umlaufendem Korridor
errichtet. Auf den Umgang (Diazoma) zwischen dem ersten und
zweiten Rang münden 23 Gewölbedurchgänge. Es wird vermutet, dass
sich oberhalb der obersten Sitzreihen eine umlaufende
Bogengalerie zur Unterstützung der Akustik errichtet war. |
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Die Handelsagora (Der zentrale Marktplatz) | |||
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Die Handelsagora von Side liegt
direkt vor dem antiken Theater. |
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Das archäologische Museum | |||
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Das archäologische Museum Side ist gegenüber der Handelsagora in der römischen Therme aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. untergebracht (rechts auf dem Foto). Der Bau war traditionell in das apodyterium (Umkleideraum), das caldarium, (Heißbaderaum), das tepidarium (ein Raum mit milder Hitze), das frigidarium, (Kaltbaderaum) sowie einem laconicum oder sudatorium, einem Schwitzraum, in dem eine trockene Hitze erzeugt wurde, unterteilt. Die Thermen waren einst fast vollständig mit Marmor verkleidet. |
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Im Museumsgarten
sind die witterungsbeständigen Exponate, wie Sarkophage und
Fragmente alter Friese u.ä. ausgestellt, während in den
ehemaligen Baderäumen u.a. eine Statue der Siegesgöttin Nike,
weitere kostbare Sarkophage sowie Kleinfunde wie Münzen, Schmuck
und Statuetten ausgestellt sind. |
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Antike Stadt Side | |||
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Antike Überlieferungen gehen davon aus, dass Side etwa im 7. Jh. v. Chr. gegründet wurde. Die bedeutendsten Ruinen stammen aus der römischen Epoche, dem 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. Weitere bedeutende Bauten entstanden, als Side im 5. oder 6. Jahrhundert Bischofssitz wurde. Die Stadt wurde vermutlich im 10. Jahrhundert verlassen. Ein Erdbeben zerstörte viele Bauwerke. Side gehört zu
den ältesten Städten an der türkischen Südküste. Man vermutet,
dass die erste Besiedelung der Halbinsel bereits im 2.
Jahrtausend v. Chr. stattfand. Der Name der Stadt entstammt eine
altanatolischen Sprache und bedeutet "Granatapfel" (türkisch:
Nar) Der Granatapfel ziert auch ab dem 5. Jh. v. Chr. geprägte
Münzen. |
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