Laut
dem griechischen Geschichtsschreiber und Geographen
Strabon (63 v. Chr. bis 23 n. Chr.) wurde die
Gründung der Stadt auf Aias, einem Halbbruder des
Teukros, König von Zypern, zurückgeführt. Aias
begründete in Olba eine Priesterherrschaft und
predigte den Kult des Zeus Olbios. Aus Inschriften
ist bekannt, dass die Stadt Ende des 3. Jh. / Anfang
des 2. Jh. von der Dynastie der Teukridai, allesamt
Priesterkönige, regiert wurde. Deren Reich dehnte
sich von Claudiopolis (Mut) bis nach Kanytelleis (Kanlıdivane)
aus. Auch als das nahe
Diokaisareia
unter Marcus Antonius Stadt wurde, blieb Oba
Sitz der Könige. 39 n. Chr. endete die
Priesterdynastie, 72 n. Chr. wurde es in die
römische Provint Cilicia (Kilikien) einverleibt. In
byzantinischer Zeit wird Olba der Provinz Isauria,
später Pamphilien zugerechnet. Im 5. Jh. wird Olba
als "Ort der Wunder der hl. Thekla" erwähnt.
Die
hellenistische Stadt lag auf dem Hügel und war von
einer heute noch teilweise erhaltenen Stadtmauer
umgeben. Die Akropolis wurde auf einem 1112 m hohen
Hügel mit dreieckiger Grundfläche erbaut. Die Hänge
und die Kuppe des Hügels sind mit antiken
Bebauungsresten und Zisternen übersät. An der alten
Kreuzung der Straßen nach
Diokaisareia, Korykos und Seleukeia sind
heute die Reste des Nymphaeums zu sehen.
Am
besten erhalten ist der Aquädukt, einem Bauwerk
einer 20 km lange Wasserleitung in die Stadt. Inschriften am Aquädukt besagen, dass
der Aqädukt
zur Zeit des Kaisers Septimius Severus (193 - 211 n.
Chr.) errichtet und unter Kaiser Justuin II im Jahre
566 restauriert wurde. Der zweigeschossige Aquädukt
ist 150 m lang und 25 m hoch.100 m ins Tal hinein
befindet sich an der nördlichen Seite ein Felsengrab
mit Tempelrelief. Im Felsen um die Grabkammer ist
die Fassade eines Tempels mit Gebälk, Säulen und
Altar im Relief abgebildet.
Die
heute noch erhaltenen Grundrisse zeigen, dass die
antiken Häuser an den Nordhängen erbaut wurden. In
einem Gebäude sind 6 Steinbecken mit einen
Durchmesser von 60 cm erhalten, ein Zeichen dafür,
dass hier Wein gekeltert oder Öl gepresst wurde.
Eine separate Wasserleitung war durch einen
verschließbaren Kanal in das Haus geführt worden.
Im
Umfeld der Stadt finden sich einige Felsnekropolen
die sich jedoch vor allem im Norden und Süden
konzentrieren. Die südliche Nekropole liegt ca. 250
m vom Nymphaeum entfernt und enthält zahlreiche
Felsengräber und Sarkophage aus römischer Zeit.
Man
erreicht Olba von Kizkalesi aus (33 km) über die
Straße nach
Canbazlı
und dann weiter Richtung Uzuncaburç. Von Silifke aus
(35 km) führt die Straße (33-56) gegenüber der
Römerbrücke über Demircili nach Uzuncaburç.
Von dort aus sind es noch 4 km, Richtung
Canbazlı.