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Mobile Konzentratoren (POC)

     

 

Mobile, oder auch tragbare Konzentratoren (englisch abgekürzt POC = Portable oxygen concentrator) ermöglichen es dem sauerstoffpflichtigen Patienten, trotz der Abhängigkeit von zusätzlichem Sauerstoff, weitgehend nach seinen Wünschen und Möglichkeiten mobil zu sein.

 
     

 

Im Gegensatz zu den transportablen Konzentratoren, die mit einem Gewicht um 8 bis 9 kg aufwarten, sind die mobilen Konzentratoren mit max. 4,5 kg, eventuell mit Hilfe einer geeigneten Rückentragehilfe (Rucksack), für viele Patienten durchaus noch eine gewisse Zeit tragbar. Eventuell, das heißt zu gewissen Anlässen, können die meist mitgelieferten Trollys bei Nutzung zum Beispiel auf längeren Spaziergängen hilfreich sein.

 

 

 

 
     
     
  Wie funktioniert so ein Konzentrator eigentlich?  
     

 

Sauerstoffkonzentratoren benötigen zum Betrieb eine elektrische Spannungsquelle.
Das ist bei den mobilen Konzentratoren wahlweise unser 220 V Netz, eine 12 V Spannungsquelle (Auto) oder der dazugehörige Spezialakku. Der Akku wird bei den meisten Modellen nach Herstellung der 12- oder 220V Spannungsversorgung aufgeladen.

Unsere Atemluft enthält als Hauptbestandteile 78 % Stickstoff und 21 % Sauerstoff. Die restlichen 1 % enthalten Wasserdampf und verschiedene Edelgase sowie 0,04 % Kohlenstoffdioxid.

Ein Sauerstoffkonzentrator saugt die Atemluft an und lässt sie durch ein Filtersystem strömen. Hier werden Staub und Microorganismen zurückgehalten.  Die gereinigte Luft wird dann mittels eines kleinen Kompressors verdichtet und durch ein Molekularsieb oder eine Filtermembran gedrückt. In diesen Molekularsieben wird der Sauerstoff vom Stickstoff getrennt.
Molekularsiebe sind kleine Röhrchen, die mit einem speziellen Granulat gefüllt sind. Das Granulat funktioniert wie ein engmaschiges Sieb. Während die kleinen Sauerstoffmoleküle und ein kleiner Teil der Edelgase das Granulat passieren können, bleiben die größeren Stickstoff- und Kohlendioxidmoleküle darin hängen.
Der so gefilterte Sauerstoff wird in einen Sammelbehälter geleitet. Von dort wird er entsprechend der eingestellten Flußmenge abgegeben.
Ein Teil des gefilterten Sauerstoffs wird dazu verwendet, das Filtergranulat vom Stickstoff zu reinigen, zu regenerieren. In der Mehrheit arbeiten die kleinen Systeme mit 2 Filterröhrchen, die abwechselnd filtern und regenerieren.

 
     
 

Da die mobilen Konzentratoren klein und leicht gebaut, und trotzdem leistungsstark sein müssen, arbeiten die meisten Geräte atemzuggesteuert. Das heißt, ein Sensor im Gerät erkennt durch die Nasenbrille den leichten Unterdruck der durch das Einatmen entsteht, schaltet unverzüglich und gibt nur dann die vorher voreingestellte Menge Sauerstoff frei. So bleibt zwischen den Atemzügen Zeit, ausreichend Sauerstoff nachzuproduzieren.

Das Leistungsvermögen der mobilen Konzentratoren ist unterschiedlich. Verallgemeinernd kann man sagen: Je kleiner und leichter das Gerät, um so geringer ist das Leistungsvermögen, die Sauerstoffausbeute. Dies liegt im Wesentlichen an der Größe der Molekularsiebe, die - je kleiner das Gerät, um so kleiner die Siebe - nicht mehr ausreichend Granulat beinhalten können um in kürzester Zeit größere Mengen Sauerstoff aus der Atemluft filtern zu können. Hier sind klare physikalische Grenzen gesetzt. Leider ist es so, dass das Siebgranulat sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert und verklumpt. Damit lässt die Fähigkeit, den Sauerstoff vom Stickstoff zu trennen mehr und mehr nach. So können die Siebe auch durch längere ungenutze Zeiten u.U. unbrauchbar werden.

 
 

 

 
 

 

 
 

 

 
 

Der Akku (Battery)

 
 

 

 
 

Die Akkus sind in der Regel extra für das jeweilige Modell hergestellte Spezialakkus. Dabei handelt es sich um elektronisch (BMS = Batteriemanagementsystem) überwachte Lithium-Ionen-Akkus. Die Überwachung dient zum Schutz gegen Tiefentladung, Überladung und thermische Überlastung. In der Anfangszeit neigte dieser Akku-Typ zu Überhitzung und damit zur Selbstentzündung. In den heutigen Akkus verhindert dies die integrierte Elektronik.

Der hohe Kaufpreis dieser Akkus entsteht aus der Anforderung, die Akkus dem jeweiligen Konzentrator in Form und Leistung anpassen zu müssen.

Ein Vorteil dieser Akkus ist, dass kein Memory-Effekt auftritt.
Wo Vorteile sind, sind leider auch Nachteile. So verliert der Lithium-Ionen-Akku ständig an Kapazität. Sie verschlechtern sich sowohl durch Benutzung als auch ohne Benutzung einfach mit der Zeit.

Bei ungenutzten Geräten sollte der Akku bei Zimmertemperatur gelagert werden und etwa alle sechs Monate auf 55–75 % nachgeladen werden.

 Zum Aufladen wird ein mit zum Lieferumfang gehörendes Ladegerät verwendet. Die Akkus verbleiben in dieser Zeit im Gerät. Während des Ladevorganges sorgt ein im Gerät integrierter Lüfter für die notwendige Kühlung des Akkus.

Wichtig:
Stellen Sie den Konzentrator während des Ladevorganges immer an einen sauberen und trockenen Ort.

Speziell im Urlaub werden die Geräte oft, meist nachts, zum Aufladen auf den Balkon oder ins Bad gestellt. Da die Molekularsiebe währende des Aufladens nicht genutzt werden, sind sie dem Nacht-Tau bzw. der Feuchtigkeit des Badezimmers ausgesetzt.
Dies führt in der Regel zu einer Feuchtigkeitsaufnahme des Granulats. Das Granulat verliert durch die Feuchtigkeit an Fähigkeit, die Sauerstoffmoleküle durchzulassen. Die Sauerstoffkonzentration nimmt deutlich ab.

 
     
 

 

 
     
  Fliegen mit dem mobilen Sauerstoffkonzentrator  
     
 

Seit einigen Jahren wird das Fliegen mit mobilen Konzentratoren von den Fluggesellschaften erlaubt. Voraussetzung ist, dass das Gerät von der FAA (Federal Aviation Administration) der nationalen Luftfahrtbehörde der USA zugelassen ist.

Zugelassen sind:
AirSep - FreeStyle
AirSep - FreeStyle 5
Airsep - LifeStyle
Airsep - Focus
Delphi - RS-00400
DeVilbiss - iGo
Inogen - One
Inogen - One G2
Inogen - G3
Invacare - SOLO2
International Biophysics - LifeChoice
Invacare - XPO100
Invacare - Solo 2
Oxlife - Independence Oxygen Concentrator
Philips Respironics - Simply Go
Philips Respironics - EverGo
SeQual Technologies - Eclipse
SeQual - SAROS
VBox - Trooper

Diese Konzentratoren sind bei den meisten Fluggesellschaften zugelassen.

 
     
 

Das Fliegen mit den mobilen Konzentratoren und deren Nutzung in der Kabine während des Fluges muss in jedem Fall rechtzeitig vor Flugantritt von der jeweiligen Fluggesellschaft genehmigt werden.

Unabdingbar ist dabei, eine Flugtauglichkeitsbescheinigung eines Arztes mit einzureichen. Das Procedere ist allerdings nicht standardisiert und wird von jeder Airline anders gehandhabt. So entscheidet zum Beispiel bei der Lufthansa und deren Töchter letztendlich nicht der heimische Arzt über die Flugtauglichkeit, sondern der medizinische Dienst der Lufthansa. In diesem Fall muss der behandelnde Lungenfacharzt einen Fragebogen ausfüllen, der vom medizinischen Dienst der Lufthansa entweder positiv oder in kritischen Fällen abschlägig bewertet wird.
Andere Fluggesellschaften gehen mit dem Thema Flugtauglichkeit zum Teil wesentlich "entspannter" um.

Viele Fluggesellschaften verlangen normalerweise auch einen Nachweis, dass die Akkus über eine Betriebsdauer von 150% der geplanten Flugzeit einschließlich vorzeitiges Einsteigen, Flug, Landung und Aufenthalt am Flughafen verfügen.
Bitte erkundigen Sie sich unbedingt bei Ihrer Fluggesellschaft, ob bei dieser besondere Vorschriften gelten. Unter Umständen ist das Mitführen von Ersatzakkus notwendig.

 
     
 

 

 
     
  Gebrauchte mobile Sauerstoffkonzentratoren  
     
 

In den einschlägigen Foren, Facebook-Gruppen, Versteigerungsplattformen und Kleinanzeigen werden immer wieder gebrauchte Konzentratoren angeboten. Prinzipiell ist nichts dagegen einzuwenden ja sogar zu begrüßen, wenn gebrauchte Geräte bei Nichtgebrauch einer neuen Verwendung zugeführt werden.

Obwohl sich die Geräte dadurch verteuern ist es ratsam, nur zeitnah geprüfte Geräte aus einer  vertrauenswürdigen Quelle, ggf. mit Restgarantie zu kaufen.

Es gelangen sehr viele Geräte zum Verkauf, deren ursprüngliche Nutzer verstorben sind. Irgendwann, meist nach längerer Zeit, oft erst nach 1-2 Jahren oder länger, bringen es die Angehörigen übers Herz, sich vom Nachlass des/der Verstorbenen zu trennen. Der Konzentrator steht dann, die ganze Zeit ungenutzt .... IRGENDWO. Wenn dann, was sehr oft der Fall ist, das Gerät nur gelegentlich und ohnehin nur im Urlaub genutzt wurde, ist seit dem letzten Einschalten eine sehr lange Zeit vergangen.

Bei diesen Geräten ist davon auszugehen, dass zumindest die Molekularsiebe meist aber auch der Kompressor, durch die lange Standzeit gelitten und mehr oder weniger unbrauchbar geworden sind. Das Granulat in den Sieben hat Feuchtigkeit gezogen, ist verklumpt und hat damit seine Fähigkeit weitgehend verloren, den Sauerstoff vom Stickstoff zu trennen.

Bei einem Austausch der Siebe und des Kompressors ist mit Zusatzkosten von bis zu 1.000,00 Euro, u. U.  sogar noch mehr, zu rechnen. Wie es mit der Kapazität des/der Akkus steht, steht zusätzlich auf einem weiteren Blatt.

Der Kauf eines gebrauchten mobilen Konzentrators will also genauestens bedacht und überprüft sein. Auch ob, gerade bei älteren Modellen, ein evtl. notwendiger neuer Akku überhaupt noch erhältlich ist.

 
     
 

 

 
     
  Sauerstoffkonzentratoren aus China  
     
 

In letzter Zeit tauchen in den Versteigerungsplattformen verstärkt Sauerstoffkonzentratoren aus China auf. Preise von 250  bis 550 Euro (gern auch schon einmal mehr) sind natürlich verlockend, der Interessent sollte sich aber die Leistungswerte genauestens anschauen. Gern wird die Sauerstoffreinheit von 90% mit der Sauerstoffkonzentration übersetzt, die bei diesen Geräten aber lediglich bei 29 - 30 % liegt.

Anmerkung:
Die für sauerstoffpflichtige Patienten geeigneten Geräte geben Konzentrationen von 89-92 % ab.