Rundreise Ost mit Öger Tours

21. September bis 05. Oktober 2002

Teil 12 - Konya -

 

 

 Elfter Tag   (03.10.2002)


6.30 Uhr Wecken, Abfahrt 8.00 Uhr. Wie gestern.

Nur fiel es mir heute morgen deutlich schwerer. War ich doch erst nach 3.00 Uhr zum Schlafen gekommen. Selbst Schuld, aber die Nacht war wirklich interessant und lehrreich, und Spaß gemacht hat es auch. Allerdings, sooo müde wie ich eigentlich hätte sein müssen war ich auch wieder nicht. Hatte die Suppe etwas damit zu tun?

Während ich draußen auf die Abfahrt des Busses wartete, konnte ich beobachten, wie über Ortahisar drei Ballons Richtung Göreme fuhren. SELO hatte uns eine Ballonfahrt angeboten. Aber 200,00 Euro waren mir dann doch zu viel.

  Wer aber Interesse hat:

Weitere Infos z.B. unter:

Kappadokya Balloons
TR 50108 Nevsehir
Tel.  0090 - 384 / 27 12 442
Fax: 0090 - 384 / 27 12 586

http://www.kapadokyaballoons.com

Mail: fly@kapadokyaballoons.com

Auf dem Weg nach Aksaray konnten wir vom Bus aus von dieser faszinierenden Landschaft Abschied nehmen. Die Landschaft veränderte sich langsam in vorerst noch hügelige Steppe.

In Aksaray kreuzen sich zwei wichtige Straßenverbindungen. Die D750 von Ankara nach Adana und die D300 von Kayseri nach Konya, auf der wir uns bewegten. An dieser Kreuzung befinden sich auf beiden Seiten der D750 Großtankstellen mit riesigen Restaurants zur Touristen-Massenabfertigung. Ich habe noch keine Kappadokien-Tour erlebt, bei der nicht, sowohl bei der Hin- wie auch bei der Rückfahrt, an einer dieser beiden Tankstellen gehalten wurde. Heute natürlich auch.

In Aksaray konnte ich im Vergleich zu 1999, wo ich das letzte Mal hier entlang kam, rege Bautätigkeit im privaten, wie auch im Industriebereich feststellen. Das LKW-Werk von Daimler Benz scheint befruchtend auf die Stadt gewirkt zu haben.

Zwischen Aksaray und Konya führt eine 160 km mehr oder weniger gerade, eintönige Straße über eine Hochebene. Ziemlich genau auf halber Strecke geht es bei einer Baumgruppe rechts ab nach Obruk. Das Hinweisschild ist klein und schnell übersehen.

Nach 4½ km kamen wir an eine recht gut erhaltene Karavanserei. Auf dem Programm stand Sultanhani, doch SELO war es zum Glück gelungen, die Truppe zum Besuch eines ganz besonderen Leckerbissens zu überreden. Ich selbst wäre zum fünften Mal dort gewesen.

 

Die Obruk Karavanserei ist arg verfallen, es fällt aber recht bald auf, dass sie unter Zeitdruck gebaut worden sein muss. Es wurde lediglich auf Zweckmäßigkeit geachtet. Man kann im verbleibenden Mauerwerk unschwer Steine, Säulenstümpfe und teils recht gut erhaltene Friese byzantinischer Herkunft ausmachen. Man hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, dies zu kaschieren.

 

 

Die größte Überraschung bietet sich dem Besucher aber, wenn er durch die durchstoßene Rückwand des Gemäuers blickt.

 
 

Ein großer Teil der Hochebene von Konya bestand zur Zeit der großen Vulkanausbrüche aus einem riesigen Binnensee. Die hierher verwehte Vulkanasche bedeckte die Wasseroberfläche meterhoch und verfestigte sich.

Obruk bedeutet "Absackung". An dünnen Stellen der verfestigten Oberfläche kam es in der Vergangenheit zu eben solchen Absackungen der Oberfläche und kleine Seen traten zu Tage.

 

Das Mittagessen wurde am äußeren Stadtring von Konya, wieder in einer riesigen Touristen - Massenabfertigungs - Fresshalle, eingenommen. Diesmal allerdings in etwas gehobenerem Stil.

 

Konya ist eine der ältesten und konservativsten Städte der Türkei. Bereits vor 4000 Jahren wurde sie von den Hethitern bewohnt; damals hieß die Stadt noch "Kuwanna". Einst predigte hier der Apostel Paulus. Zur Zeit der Römer als lkonium bekannt, wurde sie im 13. Jahrhundert eine der Hauptstädte des Seldschukenreiches, des Sultanats von Rum.

 

Wer Konya besucht, besucht das berühmte Mevlana-Museum mit seinem türkisfarbenen Turm.

Einst von den Seldschuken als Mausoleum konzipiert, beherbergt es heute den Schrein des Gründers des Ordens der Tanzenden Derwische, Mevlana Jalaladdin Rumi.

 

 

Das Mevlana Museum zählt zu den interessantesten Stätten in der Stadt. Im Museum kann man verschiedene Korane aus der seldschukischen Zeit, Vasen, Musikinstrumente, Teppiche, private Gegenstände der Derwische und in einer mit grünen Fayencen verzierten Turbe das Grab von Mevlana und seines Vaters sehen.

 

Nach der Besichtigung des Klosters ließ uns SELO eine Stunde zur Besichtigung des näheren Umfeldes des Museums. Für eine ausgiebige Besichtigung Konyas, z.B. der Alaeddin Camii (1150-1220) und der Ince Minare Medrese von 1265 oder einem Besuch des Archäologischen Museums blieb keine Zeit.

Wenn ich mich recht erinnere, war SELO mit Bahri zum Hotel gefahren um dort für uns alles zu arrangieren.

Unser Hotel für diese Nacht war das Viersterne-Hotel Özkaymak in der Nalcaci Caddesi.

Wir waren ungewöhnlich früh im Hotel. Einige von unserer Gruppe waren sicher noch in Konya unterwegs. Ich war von der extrem kurzen,  vorangegangenen Nacht so müde, dass ich mich bis zum Abendessen schlafen legte. Schade eigentlich.

 

Teil 13

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Lektorat: Ellen Seidel

Fotos: Gernot Fricke