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Rundreise Ost mit Öger Tours |
21. September bis 05. Oktober 2002 Teil 4 - Trabzon - |
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Vierter Tag (25.09.2002) |
Auf der Karte sieht die Strecke gar nicht so weit aus. Allerdings sind fast die ganzen 180 km EINE Baustelle. Man ist dabei die Straße zu verbreitern und wo es geht vierspurig auszubauen. Sie folgt zur Zeit dem tatsächlichen Küstenverlauf. Meist war zwischen dem Meer und den flach abfallenden, bis an´s Wasser reichenden Bergen kaum Platz für die Straße. Die Landschaft an sich war sehr schön. Man sieht, dass hier sehr viel Niederschlag fällt. Die Vegetation kann als "mitteleuropäisch" bezeichnet werden. Die vorherrschende Farbe ist grün. Was sofort auffällt, sind die Millionen von Haselnussbäumchen. Wo eine freie Stelle zwischen Meer und Bergen zu finden ist, sind Haselnussbäume angepflanzt. Hätte mir gerne einmal eine Tee (Cayi) -Plantage angeschaut. Aber das war nicht geplant. SELO erzählte uns, dass die Bewohner der Schwarzmeerküste einen ganz besonderen Dialekt sprechen und bezeichnete sie als "Ostfriesen der Türkei". Wir erfuhren vom Hamsi-Fisch, der die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung darstellt. Bemerkenswert sei sein eigenartiger Geschmack. Die Homepage des Türkischen Kulturministeriums verrät, dass es sich beim Hamsi-Fisch um den Anchovis handelt. Also um Sardellen. |
Eine weitere Sehenswürdigkeit Trabzons ist das Atatürk-Haus. Hier verfasste Mustafa Kemal am 10. Juni 1937 sein Testament, in dem er alle seine Besitztümer dem türkischen Staat vermachte. An den Gesichtern der ebenfalls anwesenden türkischen Besucher war zu sehen, wie sehr der großen Staatsgründer noch heute verehrt wird. |
Das Kloster wurde im Jahre 386 n. Chr. zur Zeit des byzantinischen Kaisers Thedosius von zwei Mönchen aus Athen als Kirche gegründet. Damit war der Grundstein zum späteren Kloster gelegt. Wenn mein Reiseführer noch von einem zerstörten Kloster berichtet, konnten wir feststellen, dass in den letzten Jahren viel am Wiederaufbau getan worden ist.
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Wie man auf dem Foto erkennen kann, liegen in einem Hohlraum hinter dem heute erst von außen renovierten Hauptgebäude noch etliche weite Gebäude. In der Felswand selbst befinden sich noch Höhlen und Grotten, die ausgebaut und mit Fresken bemalt wurden. Eine ehemalige, nachhaltige Zerstörung der inneren Gebäude ist unübersehbar. |
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SELO erzählte uns, dass die griechisch-orthodoxen Mönche gegen Ende des Unabhängigkeitskrieges im Jahre 1922 bei ihrem zwangsweisen Abzug die Zerstörung der Anlage durch das Zünden von 500 kg Dynamit selbst verursacht hätten. Hauptziel dieser Aktion sei der Tod der gut 500 türkischen Soldaten gewesen, die das Kloster besetzen sollten. Durch einen glücklichen Zufall zündete die Ladung erst nach Abzug der Soldaten. Das man die Zerstörung uralten Kulturgutes in Kauf nahm, zeigt wie groß der Hass aufeinander gewesen sein muss. Die sakralen Wertgegenstände des Klosters waren rechtzeitig weggeschafft worden, fielen aber den türkischen Truppen trotzdem in die Hände. Sie wurden aber in den vierziger Jahren an Griechenland zurückgegeben. Das Kloster Sümela ist Anwärter auf die Anerkennung als Weltkulturerbe der Menschheit. |
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Nach dem Abstieg und kurzer Rast im Restaurant am Fuße des Karadag, an dem auch Bahri mit unserem Bus wartete, ging es zurück nach Macka ins Hotel Büyük Sümela, einem tollen Vier-Sterne-Hotel. |
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Lektorat: Ellen Seidel |
Fotos: Gernot Fricke |