Rundreise Ost mit Öger Tours

21. September bis 05. Oktober 2002

Teil 2 - Ankara -

 


 

 Zweiter Tag   (23.09.2002)


Am Morgen ging es früh los. Auf Rundreisen stellt man sich darauf am besten schnellstens ein. Sonst gibt`s Probleme!

Es war aber kein Problem für mich. Zumal ich nicht so spät in´s Bett kam. Hatte auch niemand gefunden, der mit mir noch einen "Schlürschluck" nehmen wollte.

Es herrschte an diesem Abend ohnehin eine gewisse Unruhe unter uns. >Deutschland hat gewählt< Wer hat gewonnen? Die Nachrichten, die zu uns drangen, waren widersprüchlich. Wie wir später erfuhren, in Deutschland auch. Das Schröder Kanzler bleibt, erfuhren wir erst am nächsten Tag im Bus.

Wir hatten wie schon am Anreisetag herrliches Wetter. Überhaupt, das gute Wetter verfolgte uns die ganze Reise über. Während der Reise hörten wir immer wieder, dass es vor und hinter uns teils sehr ausgiebig regnete. Wir merkten davon nichts. Wir hatten schließlich Sonne gebucht !

Unsere eigentliche Rundreise begann und wurde durch einen für uns nicht zu lokalisierbaren Schaden am Bus noch im Stadtgebiet von Istanbul erst einmal wieder gestoppt. Bahri, unser Fahrer, hämmerte immer wieder derart auf ein Bauteil des Busses ein, dass uns Angst und Bange wurde.
Wäre unser Bus mit Dampf betrieben worden, hätte ich geschworen, Bahri "bearbeitet" das Überdruckventil.

Irgend wann war er mit seiner "Reparatur" zufrieden und die Reise konnte endlich beginnen.


Den Bosporus überquerten wir auf der ersten der beiden Bosporus-Brücken. Wir waren in (Klein) Asien.

Die Fahrt ging über die Autobahn 04 nach Ankara.

Ca. 70 km außerhalb Istanbuls sammelten wir SELO, unseren Reiseleiter auf. Er war am Vorabend auf seiner Harley nach Hause gefahren und wartete nun auf einem Parkplatz auf uns.

Dies hatte meine Skepsis ihm gegenüber eher bestärkt als gedämpft.

Was das noch wird?

Die Fahrt ging durch das Erdbebengebiet von 1999, vorbei an den Städten Izmit, Hendek, Düzce und Bolu. Mir wurde wieder gegenwärtig, welches Leid die hier ansässigen Menschen durchgemacht hatten.

Gegen 14:00 Uhr erreichten wir Ankara. Zum Mittagessen waren für uns Plätze in einem Restaurant in der Festung Ankara reserviert.
Leider hatten wir keine Gelegenheit, die Festung selbst zu besichtigen.

Die Festung von Ankara wurde zum ersten Mal im 3. Jahrhundert v.Chr. von den Kelten errichtet. Die Mauern der Festung, die aus einem inneren und aus einem äußeren Teil bestehen, sind aus dem sogenannten "Ankara-Stein" gebaut. Die Festung wurde zu verschiedenen Zeiten restauriert. Das heutige Aussehen erhielt sie in der seldschukischen Periode.

Unterhalb der Festung, gut zu Fuß erreichbar, liegt das Museum für Anatolische Zivilisationen.
Sehr interessant !
Der Besuch dauerte ca. 1 Stunde. Was wir sahen, war eine gute Einstimmung auf den für den nächsten Tag geplanten Besuch der Hethiter Hauptstadt Hattusas.

Im Museum für Anatolische Zivilisationen, das heute mit seinen eigenen Kollektionen einer der geachteten Museen der Welt ist, werden archäologische Werke vom  Beginn des Paleolitikum in  chronologischer Reihenfolge ausgestellt.

Das Museum für Anatolische Zivilisationen, mit seinen historischen Gebäuden und seiner achtungsvollen Geschichte erhielt am 19. April 1997 in  Lausanne unter 68 Museen den Titel ‘’Museum des Jahres’’.

 

Wer Ankara besucht, wird das Anit Kabir, das Mausoleum des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk, besuchen.

Für diese weitläufige, in den Jahren 1944-53 erbauten Anlage wurde der Anit Tepe, ein einst bebauter Hügel der Stadt, vollständig geräumt und nur dem Zwecke der Verehrung Atatürks gewidmet.

 

Der Haupteingang zur 15.000 qm großen Anlage befindet sich im Norden. Eine 30 m breite und
260 m lange, von hethitischen Löwen gesäumte Triumphstraße, führt auf den mit Wandelhallen umgebenen Ehrenplatz, auf dessen östlicher Seite das gewaltige Mausoleum dominiert.

An der Außenfront sind in vergoldeten Lettern Auszüge der Rede Atatürks zum 10. Jahrestag der Republikgründung wie auch seine Mahnworte an die türkische Jugend verewigt.

Am Kopfende des riesigen Innenraumes befindet sich, ständig von Soldaten bewacht, der 40 Tonnen schwere Sarkophag des Staatsgründers.

 

Die Nacht verbrachten wir im Hotel Dedemann in Ankara-Akay. Das Dedeman Ankara habe ich als heruntergekommenes, ehemaliges Luxushotel erleben müssen. Der Teppich in meinem Zimmer war stark verdreckt und fleckig, das Badezimmmer versifft. Die Außenfassade wurde gerade erneuert. Bleibt zu hoffen, dass sich auch im Innern etwas ändert.

Für den Abend bot uns SELO fakultativ einen Besuch des Restaurants im 125 m hohen Fernsehturm an. Als er aber stolz erzählte, dass man in einem gläsernen Aufzug außen am Turm in die Höhe transportiert wird, wusste ich, dass ich mit meiner Höhenangst dort nichts zu suchen hatte.

 

Teil 3

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Lektorat: Ellen Seidel

Fotos: Gernot Fricke